Experte Beurer ist "sehr überrascht": La Niña ist zurück: Kommt jetzt der eisige Winter 2025/26 nach Deutschland?
Eine überraschende Rückkehr von La Niña wirbelt die Wettermodelle durcheinander – mit möglichen Folgen für Schnee, Kälte und Stürme in Europa.

Ein überraschendes Klimaphänomen kündigt sich an: La Niña kehrt mit hoher Wahrscheinlichkeit zum Winter 2025/2026 zurück – und das hat potenziell spürbare Auswirkungen auf das Wetter in Europa. Nachdem sich die Ozeane im tropischen Pazifik zuletzt beruhigt hatten, zeigen neue Klimamodelle eine wachsende Kälteanomalie, die sich im Herbst verstärken und bis in den Winter hineinziehen soll. Das Besondere: Diese Entwicklung kam unerwartet. Frühere Modelle hatten eher eine neutrale ENSO-Phase oder sogar ein erneutes El Niño-Ereignis vermutet. Doch nun signalisiert die Atmosphäre: Es wird ernst.
Was bedeutet La Niña überhaupt?
La Niña ist die kalte Schwester von El Niño und bezeichnet eine Abkühlung der Meeresoberfläche im zentralen und östlichen tropischen Pazifik. Diese Abkühlung verändert den globalen Energiehaushalt und beeinflusst großräumige Wind- und Drucksysteme – mit teilweise dramatischen Auswirkungen auf das Wetter weltweit. In Nordamerika etwa sorgt La Niña häufig für arktische Kaltluft im Norden und Trockenheit im Süden. In Europa ist der Einfluss indirekter, aber nicht zu unterschätzen. Durch die Beeinflussung der Walker-Zirkulation und des Jetstreams kann sich La Niña auf die Zugbahnen von Tiefdruckgebieten auswirken – und damit auch auf unser Winterwetter.
Der Schlüssel liegt im Polarwirbel
Besondere Aufmerksamkeit gilt nun dem Polarwirbel. Dieser riesige Luftwirbel über dem Nordpol steuert die Winterkälte auf der Nordhalbkugel. In La-Niña-Jahren zeigt sich eine auffällige Korrelation: Stratosphärische Erwärmungen – bei denen der Polarwirbel geschwächt oder sogar zusammenbricht – treten deutlich häufiger auf. Das kann weitreichende Folgen haben: Arktische Kaltluft kann ungehindert nach Mitteleuropa vordringen und wochenlange Kältewellen auslösen. Die Statistik zeigt: In rund 60–75 % der La-Niña-Winter kommt es zu solch einem Polarwirbel-Kollaps. Für Deutschland könnte das mehr Schnee, tiefere Temperaturen und möglicherweise sogar einen Märzwinter bedeuten.

Europas Winter unter La Niña – kein Automatismus, aber Warnsignal
Wichtig ist: Europa liegt nicht direkt unter dem Einflussgebiet von La Niña, wie es Nordamerika tut. Aber: Vergangene Winter mit La Niña zeigten auch bei uns häufig eine Blockade über dem Nordatlantik und kalte Nordostlagen, die Kälte und Schnee bis weit nach Deutschland brachten. Insbesondere Süd- und Mitteleuropa tendieren dann zu tieferem Luftdruck, während sich über Skandinavien Hochdruck aufbaut – das klassische Setup für eisige Luft aus Russland. Zwar kann kein Winter exakt vorhergesagt werden, doch die Wahrscheinlichkeit für markantes Winterwetter in Deutschland und Europa steigt unter diesen Bedingungen deutlich. La Niña fungiert gewissermaßen als "Kälteverstärker", der den Atlantik-Einfluss abschwächt.
Prognose: Vorbereitung statt Panik
Was also tun mit diesen Informationen? Noch ist es zu früh für eine konkrete Schneehöhen-Prognose, doch die Zeichen verdichten sich: Der Winter 2025/26 könnte ungemütlich, kalt und schneereich werden – vor allem, wenn sich der Polarwirbel wie erwartet destabilisiert. Wer sich also auf einen ruhigen, milden Winter gefreut hat, sollte seine Erwartungen überdenken. Meteorologen werden die Entwicklung im Pazifik, der Stratosphäre und beim Polarwirbel in den kommenden Monaten genau verfolgen. Für Deutschland heißt das: Kalte Luftmassen könnten häufiger und intensiver zuschlagen, besonders zwischen Dezember und Februar. Ob daraus ein Jahrhundertwinter wird, ist offen – aber das Potenzial ist da.