Hurrikangefahr am Mittelmeer: Erreichen die Wirbelstürme Deutschland?

Was braut sich denn da zusammen? Die Wassertemperaturen im Mittelmeer sind nun auf mehr als 30 °C angestiegen. Das birgt eine große Gefahr. Es könnten sich im Herbst rund ums Mittelmeer schwere Unwetter bilden, sogenannte Medicanes. Können diese auch auf Deutschland Einfluss nehmen?

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Ein Medicane zieht von Italien nach Griechenland. Das könnte auch in diesem Herbst passieren. In der Folge gebe es heftige Unwetter.

Es ist ein Sommer der Superlative: viel zu warm, viel zu trocken und deutlich mehr Sonnenschein als normal. Das gilt nicht nur für Deutschland, sondern für ganz Europa. Neben den vielen schweren Bränden hat sich auch das Wasser im Mittelmeer in den vergangenen Wochen immer mehr aufgeheizt. Mittlerweile ist es mehrheitlich eine warme Brühe. An vielen Stellen liegen die Temperaturen des Wassers deutlich über 28 Grad. Rund um die Balearen werden sogar etwas mehr als 30 Grad gemessen. An Abkühlung für die Urlauber ist bei diesen Werten kaum noch zu denken. Doch die Sache birgt noch eine ganz andere Gefahr! Es können sich hurrikanartige Stürme im Mittelmeerraum bilden, sogenannte Medicanes und die können in diesem Herbst extrem gefährlich ausfallen.

30 Grad und mehr sind Rekordwerte für die Wassertemperaturen rund ums Mittelmeer. Normal messen wir Temperaturen, die rund 3 bis 6 Grad tiefer liegen. Kein Wunder also, dass man ein Algenproblem bekommt und dass sich auch vermehrt Fischarten im Mittelmeer aufhalten, denen das Wasser früher viel zu kalt gewesen ist. Von Jahr zu Jahr gibt es beispielsweise immer öfters Sichtungen von Haien. In diesem Jahr könnte das extrem warme Wasser lebensgefährliche Folgen haben.

Extreme Wirbelstürme in Südeuropa möglich

Hurrikans auf dem Atlantik bilden sich in der Regel an Stellen, wo die Wassertemperaturen 27 Grad und mehr beträgt. Das ist in diesem Jahr fast überall, auch im Mittelmeer, der Fall. Die Bedingungen sind also gut, dass es im Herbst zu gefährlichen Wetterlagen kommen könnte. In den vergangenen Jahren gab es immer mal wieder 2 bis 3 Medicanes im Herbst. Das könnte sich dieses Jahr ändern, die Zahl der Ereignisse sprunghaft nach oben gehen. Das bliebe nicht folgenlos.

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Die Wassertemperaturen erreichen im Mittelmeer aktuell stellenweise mehr als 30 Grad. Das ist so warm wie in der Karibik.

Medicanes bringen Sturm- und Orkanböen, sintflutartigen Regen und damit auch extreme Überschwemmungen. In der Folge muss man im gesamten Mittelmeerraum mit schweren Schäden durch die Stürme rechnen und natürlich ist die ganze Sache auch gefährlich für alle Urlauber. Vor einigen Jahren gab es bei heftigen Überschwemmungen im Herbst auf Mallorca viele Todesopfer. Wahre Flutwellen waren damals über die Insel hereingebrochen.

Erreichen die Wirbelstürme auch Deutschland?

In erster Linie muss diese Frage mit Nein beantwortet werden. Den Stürmen würde auf dem Weg zu uns rasch die Luft ausgehen. Da fehlt einfach das warme Wasser als Antrieb. Aber natürlich haben diese Gebilde auch Einfluss auf die Entwicklung unseres Wetters. Nicht selten baut sich bei uns als Gegenstück dann hoher Luftdruck auf. In der Folge würde das sonnige und sehr trockene Wetter im Herbst bei uns weitergehen.

Die Dürrelage könnte sich demnach im Herbst bei uns in Mitteleuropa weiter verstärken und verschlimmern. Die einen hätten sintflutartigen Regen und die anderen würden weiter auf dem Trockenen sitzen. Es deutet sich wettertechnisch ein "heißer Herbst" an!

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