Kommt da "etwas Großes" auf uns zu? Sommer 2025 nimmt eine ungeahnte Wendung - Experte Habermehl ist besorgt
Temperaturrekorde, Hitzewellen, extreme Prognosen: Der Sommer 2025 überrascht – und Experten warnen zunehmend vor den Folgen.

Der Sommer 2025 hat in Europa und besonders in Deutschland einen Start hingelegt, der selbst erfahrene Meteorologen aufhorchen lässt. Bereits im Juni wurden in mehreren Ländern neue Temperaturrekorde aufgestellt, und der Juli begann mit einer Hitzewelle, die vielerorts die 40-Grad-Marke nur knapp verfehlte – oder sogar überschritt.
Besonders auffällig: Diese Hitzespitzen traten nicht punktuell auf, sondern verteilten sich breitflächig über Mitteleuropa. Das legt nahe, dass es sich nicht um eine gewöhnliche sommerliche Erwärmung handelt, sondern um ein klimatologisch auffälliges Muster. So wurde etwa in Spanien der heißeste Juni seit Beginn der Wetteraufzeichnungen gemessen. Auch in Deutschland lagen die Temperaturen über Tage hinweg teils sechs bis acht Grad über dem langjährigen Mittel. Diese frühen und intensiven Ausreißer lassen bereits jetzt die Frage aufkommen: Steuern wir auf einen der heißesten Sommer seit Messbeginn im Jahr 1881 zu?
Modelle zeigen klare Tendenzen
Prognosemodelle verschiedener Wetterdienste, darunter der Deutsche Wetterdienst (DWD), der europäische Copernicus-Dienst und internationale Forschungsinstitute, zeichnen ein klares Bild: Die Wahrscheinlichkeit für einen überdurchschnittlich warmen Sommer liegt bei über 80 Prozent. Einzelne Simulationen gehen sogar davon aus, dass 2025 in Europa einer der fünf heißesten Sommer aller Zeiten werden könnte.
Auch KI-basierte Langfristprognosen sprechen von einer erhöhten Eintrittswahrscheinlichkeit für wiederholte Hitzewellen bis in den Spätsommer hinein. Solche Wahrscheinlichkeiten sind statistisch außergewöhnlich – insbesondere, wenn man sie in den Kontext mit dem bisherigen Wettergeschehen setzt. Die Abweichungen sind nämlich nicht nur im Tagesmaximum spürbar, sondern auch bei den Nachttemperaturen, was besonders in Städten zu einer deutlichen gesundheitlichen Belastung führt.
Was hat sich im Vergleich zu früher verändert?
Ein Blick zurück in die 1980er- und 1990er-Jahre zeigt, wie stark sich die Wahrnehmung von Hitze verschoben hat. Damals galten Sommertage mit über 30 Grad als heiß, Spitzenwerte jenseits der 35-Grad-Marke waren selten und meist auf wenige Tage im Hochsommer beschränkt. Temperaturen nahe der 40 Grad, wie wir sie in der ersten Juliwoche 2025 erlebt haben, waren fast undenkbar. Heute hingegen erscheinen solche Extremwerte immer häufiger – sie wirken fast normal. Diese Entwicklung ist kein Zufall, sondern das Resultat einer langfristigen klimatischen Veränderung, in der extreme Wetterlagen an Häufigkeit und Intensität zunehmen. In Kombination mit globalen Veränderungen wie erhitzten Meeresoberflächen im Nordatlantik und anhaltenden Hochdrucklagen über Südeuropa entsteht eine Wetterlage, die stabile Hitzedome begünstigt – und genau das erleben wir derzeit.
Was erwartet uns in den kommenden Wochen?
Die aktuellen Trends deuten nicht auf Entspannung hin. Vielmehr zeigt sich, dass auch der weitere Verlauf des Sommers sehr wahrscheinlich überdurchschnittlich warm bleibt. Der Juli könnte laut aktuellen Langfristmodellen noch mindestens zwei weitere Hitzephasen bringen, begleitet von regionaler Trockenheit. Auch der August sieht in den Szenarien weiterhin deutlich zu warm aus.
Selbst der September könnte laut Copernicus-Klimadaten in diesem Jahr noch sommerlich-heiße Tage liefern. Das heißt: Die Phase, in der normalerweise mit Abkühlung zu rechnen ist, verschiebt sich nach hinten – ein Zeichen dafür, dass die jahreszeitlichen Muster selbst ins Rutschen geraten. Sollte sich diese Entwicklung fortsetzen, könnte der Sommer 2025 nicht nur als einer der heißesten, sondern auch als einer der längsten in die europäische Klimageschichte eingehen.
Ein Sommer, der alles verändern könnte?
Noch ist nicht sicher, ob der Sommer 2025 tatsächlich als Rekordsommer enden wird – doch vieles spricht bereits jetzt dafür. Die bislang gemessenen Temperaturen, die außergewöhnlich hohe Wahrscheinlichkeit für weitere Hitzeepisoden und die zunehmende Stabilität extremer Wetterlagen lassen zumindest den Schluss zu, dass wir uns auf eine Saison einstellen müssen, die mehr als nur meteorologische Bedeutung haben könnte.
In der öffentlichen Wahrnehmung verschieben sich die Grenzen des Normalen. Wo früher 30 Grad als heiß galten, sind heute 35 bis 40 Grad zur wiederkehrenden Realität geworden. Das wirft auch gesellschaftliche und infrastrukturelle Fragen auf – etwa zur Belastung des Gesundheitssystems, zur Wasserversorgung oder zur Ausrüstung von Gebäuden. Der Sommer 2025 ist noch nicht vorbei, doch schon jetzt kündigt er an, dass er Spuren hinterlassen wird.