Kaltes Grau oder mildes Blau in Bayern - Meteorologe sieht "bis auf Weiteres kein Winterwetter mit Schnee"
Nach dem Winterwetter Ende November ist jetzt Ruhe eingekehrt beim Wetter in Bayern. Unter Hochdruckeinfluss stellt sich wieder die altbekannte Frage im Herbst und Winter: Wo wird es blau und wo bleibt es grau?

Nach dem ersten nennenswerten Winter- und Kälteeinbruch in Bayern im letzten Novemberdrittel, startet nun der Dezember deutlich unspektakulärer. Unter einem Hochdruckgebiet sind bis auf Weiteres keine bzw. nur geringe Niederschläge in Aussicht. Stattdessen gibt es wieder das altbekannte Nebel-Lotto zwischen kalt und trüb oder sonnig und mild.
Ein kurzer Rückblick auf den November 2025 aus der Pressemitteilung vom Deutschen Wetterdienst (DWD):
"Bayern war im November 2025 mit einer Mitteltemperatur von 3,3 °C (Klimamittel 1961-1990 2,8 °C) das kühlste Bundesland. Ausgeprägte Temperaturkontraste gab es aber auch im Freistaat. Die Zugspitze meldete im Zustrom deutlich erwärmter Höhenluft am 6. mit 10,5 °C einen neuen Novemberrekord. Die Messungen erfolgen dort in 2 960 Metern Höhe seit 1900. Zur Monatsmitte passierte Bayern eine weitere Milderung: Am 14. wurden in Bad Kohlgrub-Roßhof im bayerischen Alpenvorland unter leichter Föhnunterstützung bis zu 22,0 °C registriert. Im scharfen Gegensatz dazu stand die frühwinterliche Witterung zu Beginn der dritten Novemberdekade. Oberstdorf setzte am 23. ein frostiges Ausrufezeichen und meldete mit -18,5 °C den bundesweit tiefsten Wert des Monats.(...) Bayernweit fielen im November rund 48 l/m² Niederschlag – ein Defizit von etwa 31 Prozent gegenüber dem Klimamittel von 70 l/m². Gleichzeitig zeigte sich die Sonne mit ungewöhnlichen 75 Stunden rund 32 Prozent länger als im Durchschnitt (57 Stunden)."
Oben blau und unten grau
Vor einer Woche gab es im Freistaat die ersten größeren Schneefälle in den Alpen und im Bayerischen Wald. Hier fielen zwischen dem 24. und dem 27. November teilweise 20 bis 50 cm Neuschnee. In tieferen Lagen ist der Schnee zwar mittlerweile wieder verschwunden, in den höheren Regionen hielt und hält sich das Tauwetter aber in Grenzen. Ein neuer Wintereinbruch mit Schnee und Eis ist aber auch hier nicht mehr in Sicht!
In dieser Woche verbleibt Bayern überwiegend unter Hochdruck, Tiefs vom Atlantik rennen gegen das Hoch an und beeinflussen meist nur den Nordwesten Deutschlands in abgeschwächter Form. Aufgrund der tiefstehenden Sonne verbleiben die Niederungen in einer kalten und oft auch trüben Grundschicht, während es auf den Bergen mit viel Sonne tagsüber recht mild wird.
Sonnenaufgang nach einer frostigen Nacht mit -7°C Tiefsttemperatur #Seefeld #sunrise pic.twitter.com/ei2j17FALR
— Markus Köss (@wetterkoess) December 2, 2025
So wird es in der Nacht zu Mittwoch in weiten Teilen von Bayern trüb sein durch Nebel und Hochnebel und nur an und in den Alpen, sowie in den Hochlagen des Bayerischen Walds ist der Himmel häufig klar. Die Tiefstwerte liegen zwischen liegen zwischen 0°C in Unterfanken und bis zu -7°C in einigen Alpentälern. Am Mittwoch tagsüber ändert sich an der Nebel/Sonne Verteilung nur wenig, verbreitet ist es trüb, nur in den Hochlagen der östlichen Mittelgebirgen, am unmittelbaren Alpenrand und in den Alpen scheint verbreitet die Sonne von früh bis zum Untergang am Nachmittag. Im Dauergrau gibt es nur 0 bis 4 Grad, mit Sonne bis zu +8°C.
Kein Wintereinbruch in Sicht
In der Nacht zum Donnerstag weiterhin verbreitet trüb durch Nebel und Hochnebel, vereinzelt geringer Sprühregen bei Werten um 0°C mit lokaler Glättegefahr. In den Alpen dagegen weiterhin klarer Himmel und Frost bis -5°C. Am Donnerstag tagsüber das fast gleiche Bild: Sonne gibt es wahrscheinlich nur noch in den Kammlagen des Bayerischen Waldes und in den Hochlagen der Alpen, aber auch hier zunehmende hohe Bewölkung. Höchstwerte 0°C bis 3°C, in den Alpen bei Sonne und mit leichter Föhnunterstützung bis 8°C.
Am Freitag und Samstag kann es bei meist starker Bewölkung gelegentlich etwas Regen geben, in höheren Lagen ist auch leichter Schneefall möglich, bei 0 bis 6 Grad. Danach deutet sich eine weitere Milderung an, ein Wintereinbruch ist in Bayern nicht in Sicht!