Januar ade: Rekord-Milde, Regen und kein Schnee in Sicht – Die NOAA hatte es prophezeit

Der Winter bleibt uns in Deutschland weiter schneefern: Ab Mittwoch bringt Tiefdruckeinfluss milde Temperaturen, Regen und stürmischen Wind. Was bedeutet das für die letzten Januartage und was steckt hinter den erstaunlich präzisen Wetterprognosen?

Was für ein Wetter: Am Sonntag gab es stellenweise dichten Hochnebel, dabei wurden nur 0 Grad gemessen. Auf einigen Bergen wurde es dagegen rekordwarm. Zwiesel im Bayerischen Wald meldete knapp 16 Grad. Auf der Schmücke im Thüringer Wald war es am Sonntag der wärmste Januartag seit 1936!

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Wetterwechsel in Deutschland. Hoch Beate geht in der zweiten Wochenhälfte und macht den Weg frei für Wind und Regen.

Noch dominiert das Hoch Beate das Wettergeschehen in Deutschland, aber ab Mitte der Woche kippt die Lage. Atlantische Tiefdruckgebiete drängen nach Mitteleuropa vor und bringen nicht nur mildere Luftmassen, sondern auch feuchten und windigen Wettercharakter mit sich. Während die letzten Wochen von kühlen Hochdrucklagen geprägt waren, sorgt nun ein reger Westwind für eine Temperatursteigerung. Vor allem im Westen und Süden Deutschlands klettern die Temperaturen auf über 10 Grad – ein erstaunlicher Kontrast zu klassischen Januartagen.

Kein Schnee in Sicht: Was das für Wintersportler bedeutet

Die Hoffnung auf Schnee bis in tiefe Lagen schwindet endgültig. Selbst in höheren Regionen bleibt die weiße Pracht vielerorts Mangelware. In den Alpen und Mittelgebirgen dominiert die milde Luft, die den Schneefall verdrängt. Stattdessen müssen sich Wintersportler auf Regen und windige Bedingungen einstellen. Experten sind sich einig: Im Januar wird es mit Schnee nichts mehr werden, und auch für Februar bleibt die Lage unsicher. Die ungewöhnlich hohen Temperaturen setzen den Skigebieten zusätzlich zu – Kunstschnee wird vielerorts zur einzigen Option.

Klimawandel im Fokus: Temperaturabweichung von 1,2 Grad

Die milde Witterung lässt aufhorchen, denn die Abweichung der Januartemperaturen vom langjährigen Mittel ist deutlich spürbar. Mit einem prognostizierten Plus von 1,2 Grad gegenüber dem Klimamittel von 1991 bis 2020 reiht sich der Januar 2025 in die Serie außergewöhnlich warmer Wintermonate ein. Diese Entwicklung wird von Klimaforschern mit Besorgnis beobachtet, da sie auf eine langfristige Erwärmung hinweist. Besonders auffällig: Schon im Sommer hatte das CFS-Modell der NOAA diesen Trend präzise vorhergesagt und eine Temperaturabweichung von 1 bis 2 Grad vorhergesagt.

Regen und Wind: Tiefs bestimmen die letzten Januartage

Mit den Tiefdruckgebieten kehren wechselhafte Bedingungen ein. Starker Wind und Regen bestimmen das Wetterbild in großen Teilen des Landes. Vor allem der Westen und Norden müssen sich auf stürmische Böen einstellen. Obwohl diese Wetterlage typisch für den Winter ist, verstärken die milden Temperaturen das Gefühl von Frühling statt Winter. Die Böden, vielerorts ausgetrocknet, profitieren allerdings vom Regen – ein kleiner Lichtblick für die Landwirtschaft.

Ausblick: Wird der Februar den Winter retten?

Während der Januar praktisch schneefrei ausläuft, bleibt die Frage, ob der Februar den Winter noch einmal zurückbringen kann. Aktuelle Modelle zeigen bislang keinen deutlichen Trend zu anhaltendem Frost oder Schneefällen. Vielmehr könnten die milden Bedingungen anhalten, was die Wintersaison in vielen Teilen Deutschlands weiter belastet. Klimaforscher betonen, dass solch milde Winter in Zukunft häufiger auftreten könnten – ein weiteres Indiz für den Einfluss des Klimawandels auf unser Wetter.

Dieser außergewöhnliche Januar verdeutlicht, wie stark die Wetterextreme durch globale Erwärmung geprägt sind. Schnee bleibt vorerst ein Wunschtraum – stattdessen heißt es: Regen, Wind und milde Temperaturen.