Höhentief bringt den Winter nach Niedersachsen und Bremen - Meteorologe Markus Köss warnt vor Eis und Schnee
Ein Höhentief sorgt in dieser Woche für winterliches Wetter in Niedersachsen und Bremen. In den nicht gerade für ihren Schneereichtum bekannten Bundesländern drohen zudem Eis und Schnee mit entsprechenden Auswirkungen auf den Verkehr. Selbst Eisregen ist möglich! Welche Regionen werden besonders betroffen sein?

Lange Zeit sah es nach Hochdruckwetter ohne Ende aus, auch wenn sich schon früh abzeichnete, dass sogenannte Höhentiefs dem ruhigen Winterwetter hier und da einen Strich durch die Rechnung machen könnte. Das Problem: Die genaue Zugbahn von diesen Tiefs ist schwer vorherzusagen und sie sind immer wieder für Überraschungen gut.
Zugbahn schwer vorhersagbar
Das liegt daran, dass Höhentiefs meist kleinräumig und unberechenbar sind. Die genaue Lage und Zugbahn des Tiefs entscheidet aber über die genaue Niederschlagsverteilung und die Temperatur und damit im Winter auch über die Niederschlagsart (Regen oder Schnee). Kein Wunder also, dass die Wettermodelle in den letzten Tagen immer wieder neue Varianten ausspuckten.
Nach dem neuesten Stand ist der Fahrplan für die kommenden Tage aber einigermaßen klar, auch wenn die Lage weiterhin verzwickt ist und immer noch gewisse Unsicherheiten im Detail bestehen. Das Zentrum des Tiefs zieht dabei zunächst etwa vom Ärmelkanal über die Niederlande nach Deutschland.
Das bedeutet für Niedersachsen und Bremen, dass insbesondere der Dienstag durchaus spannend wird. Schon am frühen Dienstagmorgen zieht aus Südwesten Niederschlag auf und neben Schneefall kann auch Eisregen ein Thema werden. Schnee und Eis wird dabei insbesondere für den Nordwesten von Niedersachsen und für Bremen berechnet, bevor sich das Niederschlagsband auf dem Weg Richtung Nordosten zunehmend auflösen wird.
DIESE WOCHE:
— Meteored | daswetter (@MeteoredDE) February 10, 2025
Hoch Elvira bringt in den N/O kalte Kontinental-Luft
Tief Max bringt in den Süden #SUBTROPISCHE-LUFT
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Im Detail heißt das, dass am Dienstag in den Frühstunden aus Südwesten leichter bis mäßiger Schneefall aufkommt, der anfangs auch als gefrierender Regen (Eisregen!) fallen kann. Zu Mittag erreicht der Niederschlag schon grob eine Linie von Cuxhaven über Bremen bis nach Hannover. In einem breiten Streifen wären hier auch stärkere Schneefälle möglich mit durchaus über 5, vereinzelt zwischen Emsland und Osnabrücker Land bis 10 Zentimetern Neuschnee bis zum Nachmittag mit den möglichen Auswirkungen und Problemen für den Straßenverkehr und bei Bus und Bahn.
Bis zu 10 cm Schnee möglich
Richtung Elbe wird der Niederschlag wahrscheinlich erst gar nicht ankommen, so dass nordöstlich dieser Linie Schnee wohl kein Thema sein wird. Dafür wird der mäßige, an der Nordsee auch stürmische Ostwind durchaus eisig spürbar sein. Die Höchsttemperaturen liegen nur wenig über 0 Grad und durch den Ostwind spielt auch die relativ milde Nordsee keine Rolle, so dass auch auf den Ostfriesischen Inseln und an der Küste der Schnee durchaus liegen bleiben kann.
In der Nacht zu Mittwoch gibt es verbreitet Frost von 0 bis minus 5 Grad und gebietsweise leichten Schneefällen. Am Mittwoch gibt es bei starker Bewölkung zeitweise leichten Schneefall, in Südniedersachsen auch Regen. Hier kann es bis 4 Grad plus geben, sonst liegen die Höchstwerte weiter um den Gefrierpunkt.
Wie schon beschrieben, werden die Unsicherheiten die Tage danach größer. Während es im Südwesten von Deutschland sogar zeitweise nochmal sehr mild bei bis zu 15 Grad am Oberrhein werden könnte, verbleibt Niedersachsen und Bremen im Bereich des Höhentiefs in kalter Luft bei Höchstwerten nur wenig über 0 Grad und leichtem bis mäßigem Nachtfrost. Wo und wann und wie viel Schnee dazu fällt, hängt von der genauen Zugbahn des Tiefs ab. Sicher ist aber, dass es in dieser Woche in der Region durchaus winterlich wird. Die Kälte könnte sich zum Wochenende aus Nordosten sogar noch verschärfen, dann aber wohl unter Hochdruckeinfluss!