Höhentief bringt Starkregen für die Ostsee - Fluch für die Urlauber, Segen für die Natur
Unter großer Trockenheit leiden viele Regionen rund um die Ostseeküste und auf den Inseln schon seit Jahresbeginn. Mit einem Höhentief sind jetzt aber größere Regenfälle in Aussicht, was Ostseeurlauber weniger, die Natur aber umso mehr, erfreuen dürfte.

Der Nordosten Deutschlands leidet schon seit Februar diesen Jahres unter einer zunehmend großen Trockenheit. Davon ausgenommen sind auch nicht die Regionen an und rum um die Ostsee. Zwar brachte der Juni eine gewisse Linderung, das große Niederschlagsdefizit seit Jahresbeginn konnte aber bei weitem noch nicht ausgeglichen werden.
Beispiel Rostock-Warnemünde: Bis zum 10. Juli 2025 fielen hier seit Beginn des Jahres rund 200 Liter pro Quadratmeter (entspricht mm), üblich wären nach dem Klimamittel (1991-2020) etwa 300 mm, was immer noch einem Defizit von 100 mm entspricht.
Höhentief mit Potential für Starkregen
Jetzt ist aber mit einem Höhentief eine weitere Linderung der großen Trockenheit in Sicht, auch wenn nicht alle Regionen gleichermaßen von den kommenden Regenfällen profitieren werden. Das Problem dabei ist, dass einige Ecken durch Starkregen in kurzer Zeit vielleicht sogar zu viel des Guten abbekommen werden, während woanders nur wenig des kostbaren Nass vom Himmel fallen wird.
Im bevölkerungsreichsten Bundesland Nordrhein-Westfalen starten an diesem Wochenende die Sommerferien und einige wird es sicher auch an die Küsten und Inseln der Ostsee ziehen. In vielen Bundesländer sind zudem schon länger Sommerferien, so dass viele Urlauber dort wohl auf "schönes Strandwetter" hoffen. Die gute Nachricht, wer es lieber gemäßigt mag: Große Hitze ist rund um die Ostsee, im Gegensatz zum Süden Europas, bis auf weiteres kein Thema!
Sommerlich warm oder blitznass? Das Wetter zeigt sich zweigeteilt.
— Meteored | daswetter (@MeteoredDE) July 11, 2025
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Die Temperaturen bleiben gemäßigt und insbesondere das jetzige Wochenende wird sehr wechselhaft werden. Ein Höhentief bringt dem von Trockenheit geplackten Osten und Nordosten Deutschlands den für die Natur dringend benötigten Regen. Obwohl ein solches Höhentief nicht auf einer Bodenwetterkarte erscheint, hat es direkten Einfluss auf das Wettergeschehen, weil die damit verbundene Höhenkaltluft meist für eine instabile Schichtung der Luft sorgt.
Im Detail bedeutet das für das Wetter an der Ostsee, dass es am Samstag, nach einer regnerischen Nacht, meist stark bewölkt oder bedeckt ist und zeitweise Regen fällt. Dieser ist regional schauerartig verstärkt und es kann neben einzelnen Gewittern auch zu Starkregen kommen, sprich viel Regen in kurzer Zeit. Die Höchstwerte liegen nur bei maximal 20 Grad.
Kein stabiles Hochsommerwetter in Sicht
In der Nacht zu Sonntag kann es noch einzelne Schauer oder Gewitter geben, es kühlt nur wenig auf Werte um 17 Grad ab. Am Sonntag tagsüber gibt es unter dem Höhentief nur wenig Wind in der Höhe, so dass sich die Schauer und Gewitter nur sehr langsam fortbewegen werden. Dadurch kann es örtlich zu sehr großen Regenmengen kommen, auch Überflutungen durch den Starkregen können nicht ausgeschlossen werden. Typisch bei solchen Lagen sind die großen Unterschiede bei den Niederschlagsmengen auf engem Raum. Die Höchsttemperaturen bleiben mit um die 20 Grad eher gedämpft.
Auch in der nächsten Woche bleibt das Wetter an der Ostsee weiterhin unbeständig und nur mäßig warm. Neben zeitweiligem Sonnenschein gibt es immer wieder Phasen mit Schauern oder Gewittern bei Temperaturen um oder wenig über 20 Grad. Ob es zum Ende der nächsten Woche dann stabiler und auch wärmer wird, ist sehr unsicher und muss noch abgewartet werden.