Frostwarnung nach Mega-Frühling- Experte erklärt "So etwas sieht man selten, sogar Schnee ist wieder möglich"

Erst Sonne und T-Shirt-Wetter, dann ein Temperatursturz mit Schnee? Der März zeigt sich launisch – aber ist das wirklich ungewöhnlich?

Der März 2025 zeigt eindrucksvoll, warum er als einer der unberechenbarsten Monate im Wetterkalender gilt. Noch vor wenigen Tagen wurden in Deutschland Spitzenwerte von über 20 Grad gemessen, begleitet von strahlendem Sonnenschein und bis zu 11 Sonnenstunden täglich. Doch jetzt folgt der abrupte Bruch: In den kommenden Tagen stürzen die Temperaturen ab, und in einigen Regionen droht sogar wieder Schneefall. Während es im Südwesten mit über 10 Grad vergleichsweise mild bleibt, müssen sich die nördlichen Landesteile auf Werte zwischen 3 und 8 Grad einstellen. In den höheren Lagen der Mittelgebirge könnten sich sogar Schneeflocken unter den Niederschlag mischen.

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Nächste Woche fällt nach vielen trockenen Tagen regional sogar mal wieder Niederschlag.

Diese extremen Unterschiede innerhalb weniger Tage sorgen bei vielen Menschen für Verwirrung. Ist das Wetter außer Kontrolle geraten? Tatsächlich sind solche Temperaturstürze im März nicht ungewöhnlich. Der Monat ist bekannt für seine launische Natur und seine Fähigkeit, Frühling und Winter innerhalb weniger Tage miteinander zu verbinden. Dennoch stellt sich die Frage, warum der diesjährige März besonders chaotisch wirkt – und ob solche Wetterumschwünge in Zukunft häufiger auftreten werden.

Warum schwankt das Wetter im März so extrem?

Solche drastischen Wechsel sind im März keineswegs eine Seltenheit. Der Monat markiert den Übergang zwischen Winter und Frühling – eine Zeit, in der kalte und warme Luftmassen in direkter Konkurrenz stehen. Hochdruckgebiete mit milder Luft aus dem Süden können sich oft nur kurzfristig durchsetzen, bevor Tiefdruckgebiete aus dem Norden oder Nordwesten wieder kühlere Luft nach Mitteleuropa transportieren. Diese Wechselspiele sorgen dafür, dass der März wettertechnisch oft einer Achterbahnfahrt gleicht.

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Nächste Woche kann es in mittleren und höheren Lagen sogar nochmal Schnee geben, was für ein krasser Wetterwechsel.

Die Wettermodelle zeigen, dass genau dieser Effekt aktuell wieder zuschlägt. Ein Hochdruckgebiet über Südeuropa hatte warme Luftmassen nach Deutschland gelenkt, doch nun übernimmt ein Tiefdruckgebiet aus dem Norden die Kontrolle und bringt Polarluft mit sich. Besonders in höheren Lagen der Mittelgebirge wird sich dies mit Schneefällen bemerkbar machen, während in den Tieflagen die Temperaturen innerhalb kürzester Zeit um mehr als 10 Grad absacken. Dieser Wechsel ist typisch für den Frühling und erklärt, warum März-Wetterprognosen oft schwer zu fassen sind.

Temperatursturz: Doch nicht so heftig wie befürchtet

Noch vor einigen Tagen sahen die Wettermodelle einen massiven Einbruch mit fast winterlichen Bedingungen vor. Doch inzwischen haben sich die Prognosen etwas entschärft. Zwar wird es am Mittwoch und Donnerstag kühler, aber längst nicht überall frostig. Der Südwesten Deutschlands bleibt relativ mild, während vor allem der Norden und die Mittelgebirge den größten Temperaturrückgang spüren. Der angekündigte Schneefall wird wohl nur in den Höhenlagen spürbar sein und kaum für eine geschlossene Schneedecke sorgen. Auch der befürchtete Dauerregen bleibt aus – es wird zwar nass, aber keine extremen Niederschlagsmengen sind zu erwarten.

Dennoch wird die Abkühlung für viele spürbar sein. Während in den vergangenen Tagen fast sommerliche Kleidung aus dem Schrank geholt wurde, müssen sich viele nun wieder auf kühle und feuchte Bedingungen einstellen. Diese plötzlichen Wechsel können nicht nur das Wohlbefinden beeinflussen, sondern auch Auswirkungen auf die Natur haben. Pflanzen, die durch die warme Phase bereits zum Blühen gebracht wurden, könnten nun durch Frostschäden leiden.

Wird das Wetter immer extremer?

Auch wenn das Wetter in den letzten Jahren oft als extremer empfunden wird, ist ein solcher März nicht zwingend ein Zeichen für eine dramatische Klimaveränderung. Schwankungen gehören zum natürlichen Jahresverlauf, gerade in den Übergangsmonaten. Allerdings zeigt sich, dass durch die allgemeine Erwärmung der Atmosphäre warme Phasen intensiver und kältere Phasen seltener, aber oft schärfer ausfallen. Dies führt dazu, dass der Wechsel zwischen Frühlingswärme und Kältephasen noch abrupter erscheinen kann als in früheren Jahrzehnten.

Experten gehen davon aus, dass diese schnellen und starken Umschwünge in den kommenden Jahren häufiger auftreten könnten. Die Atmosphäre ist durch den Klimawandel insgesamt energiegeladener, was zu stärkeren Druckunterschieden und damit zu heftigeren Wetterumschwüngen führt. Auch wenn ein März mit Temperatursprüngen von 20 Grad auf unter 10 Grad nichts vollkommen Neues ist, könnten solche Wechsel in Zukunft noch deutlicher ausfallen.

Was kommt nach dem Kälte-Dämpfer?

Wer jetzt befürchtet, dass der März in einem Winterrückfall endet, kann aufatmen. Schon nach wenigen Tagen des Kältetiefs scheinen die Temperaturen wieder anzusteigen. Hochdruckgebiete könnten erneut mildere Luft nach Deutschland bringen, sodass das Thermometer Richtung Wochenende wieder zweistellige Werte erreicht. Doch ob der Frühling sich endgültig durchsetzt, bleibt offen – denn der März bleibt, wie so oft, ein launischer Geselle, der sich ungern in feste Prognosen zwängen lässt.

Die kommenden Wochen bleiben also spannend. Während der Temperatursturz kurzzeitig für winterliche Gefühle sorgt, könnte sich der Frühling schnell wieder zurückmelden. Und wer weiß – vielleicht erleben wir schon bald den nächsten plötzlichen Umschwung. Denn eines ist sicher: Der März bleibt auch in Zukunft eine echte Wundertüte in Sachen Wetter.