Experte besorgt: „Deutschland wird von einer großen Kaltluftblase beeinflusst“ – Ist das jetzt das Ende des Sommers?

Ab Montag rauscht eine Kaltluftblase über Deutschland. Die Temperaturen stürzen ab, es drohen Regen, Schauer und sogar Schnee in den Alpen – mitten im Juli.


Wer gedacht hat, der Sommer nimmt jetzt richtig Fahrt auf, wird enttäuscht: Ab Montag wird es in Deutschland richtig frisch! Aus Norden und Westen strömt eine massive Kaltluftblase ein, die für einen deutlichen Temperaturrückgang sorgt. Die 20-Grad-Marke wird vielerorts kaum noch erreicht. Tiefstwerte am Morgen unter 10 Grad sind vor allem im Süden möglich – ein Gefühl wie im frühen Herbst.

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Mitten im Sommer ist es in Deutschland Ende Juli deutlich zu kalt. Eine Kälteblase rauscht kommende Woche über unser Land hinweg.

Wetterexperten schlagen Alarm: Die Temperaturen in der Höhe, also auf rund 1500 Metern, liegen dann bis zu 7 Grad unter dem langjährigen Mittel für Ende Juli/ Anfang August. Das bedeutet: Auch am Erdboden bleibt es spürbar kühler. Vom Sommerfeeling keine Spur mehr.

Ein Wettersturz zur Unzeit

Das Timing könnte kaum ungünstiger sein: Mitten im Hochsommer, wo eigentlich Freibäder voll und Eisdielen überlaufen sein sollten, kündigt sich Herbstwetter an. Und das ist kein kurzer Durchhänger – der Tiefdruckeinfluss könnte sich über mehrere Tage halten.

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Was für Temperaturen: Ende Juli in vielen Regionen kaum 20 Grad. Vor 3 Wochen waren das teilweise die Nachttemperaturen in Deutschland. Nun sind es die Tageshöchstwerte am kommenden Dienstag.

Schauer, starker Wind und in den Alpen Schnee ab etwa 2500 Metern – das ist eher Oktober-Feeling als Sommerstimmung. Besonders heftig trifft es laut Prognosen die Mittelgebirge und den Süden. Dort droht eine regelrechte Kältepeitsche, die mit dem Sommer abrechnet. In vielen Regionen heißt es: Pulli statt T-Shirt.

Wetterexperte: „Eine markante Kaltluftblase“

Meteorologe Johannes Habermehl erklärt: „Was wir ab Montag sehen, ist das Resultat einer großräumigen Strömungsumstellung. Ein Tief bei Skandinavien lenkt sehr kalte Luftmassen direkt nach Mitteleuropa. Das ist im Hochsommer ungewöhnlich, aber nicht einmalig.“

Diese Kaltluftblase bringe Luft aus dem Nordatlantik und teils sogar aus dem arktischen Raum nach Deutschland. „Die Luft ist nicht nur kalt, sondern auch feucht und labil – ideale Bedingungen für Schauer, Gewitter und windiges Wetter“, so der Experte. Typisch spätsommerlich ist das nicht mehr.

Wird der Sommer jetzt komplett gekippt?

Viele fragen sich nun: War’s das mit dem Sommer? Die Antwort ist etwas beruhigend – noch nicht ganz. Zwar bringt der aktuelle Wettersturz keine sommerlichen Temperaturen mehr, aber eine Rückkehr zu wärmeren Tagen ist im Laufe des Augusts nicht ausgeschlossen.

Doch: Ein stabiler Hochsommer mit mehreren heißen Wochen am Stück scheint in weite Ferne zu rücken. Der Jetstream mäandriert stark, was immer wieder Tiefs und instabile Luftmassen nach Mitteleuropa bringt. Der Sommer 2025 bleibt also wohl weiterhin ein launisches Wetterphänomen.

Fazit: Sommer-Comeback fraglich

Die Wetterlage ab Montag ist ein echter Dämpfer für alle Sonnenhungrigen. Temperaturen wie im Herbst, teils nasskalt und windig, dazu Schneefall in höheren Lagen – das alles mitten im August. Ein solch markanter Temperatursturz hat seltenen Charakter.

Ob und wann der Sommer nochmal zurückkommt, bleibt offen. Klar ist: Der nächste Wochenstart bringt Herbstgefühle satt. Wer kann, sollte also Grill und Gartenmöbel sichern – oder gleich gegen Decke und Tee tauschen.