Erster Hurrikan Erin nimmt Fahrt auf – wird der Atlantik-Sturm auch unser Wetter in Deutschland durcheinanderwirbeln?
Sturm Erin könnte nicht nur die Karibik bedrohen: Experten halten es für möglich, dass der Hurrikan später sogar unser Wetter in Europa beeinflusst.

Der Tropensturm Erin hat sich in kurzer Zeit über dem offenen Atlantik intensiviert und steht unmittelbar davor, zum ersten Hurrikan der Saison zu werden. Nach Einschätzung des National Hurricane Center könnte er sich bis zum Wochenende sogar zu einem Kategorie-4-Sturm entwickeln. Damit drohen Windgeschwindigkeiten von weit über 200 km/h und enorme Regenmengen. Schon jetzt ist klar: Die Karibikinseln nördlich von Puerto Rico müssen mit hohem Wellengang, Sturmfluten und gefährlichen Strömungen rechnen, auch wenn ein direkter Landfall nicht sicher ist.
Karibik und Bermudas im Fokus – später auch die US-Ostküste der USA
Die aktuellen Modelle deuten darauf hin, dass Erin knapp nördlich an den Leeward-Inseln und Puerto Rico vorbeizieht, bevor er nach Norden abdreht. Dadurch rückt auch Bermuda in den Bereich möglicher Auswirkungen. Zwar geht man im Moment nicht von einem direkten Treffer der US-Ostküste aus, doch selbst ein Vorbeiziehen in größerer Entfernung könnte dort gefährliche Strömungen, hohe Wellen und lokale Überflutungen verursachen. Das Beispiel zeigt: Auch ohne Landfall können Tropenstürme erheblichen Schaden anrichten.
Erin könnte Wetter in Europa beeinflussen
Spannend ist die Frage: Könnte Erin am Ende sogar unser Wetter in Deutschland beeinflussen? Meteorologen halten das durchaus für möglich. Zieht der Hurrikan tatsächlich nach Norden und wandelt sich über dem nördlichen Atlantik in ein sogenanntes Ex-Tropensturm-System um, könnte er dort die großräumigen Strömungsmuster verändern. Solche Stürme wirken oft wie ein „Block“, der Warmluft aus Südeuropa nach Mitteleuropa lenken kann. Damit wären sogar neue Hitzeschübe in Deutschland denkbar – eine Entwicklung, die man bisher im August nicht ausgeschlossen hat.
Überraschungen nicht ausgeschlossen
Ob Erin tatsächlich diesen Weg nimmt, hängt entscheidend von seiner Verstärkungsgeschwindigkeit ab. Wird er sehr stark, steigt er in höhere Luftschichten auf und könnte von Winden nach Norden abgelenkt werden. Bleibt er dagegen schwächer, steuern die Passatwinde ihn weiter westwärts in Richtung Karibik. Das bedeutet: Noch ist alles offen. Für Europa gilt daher: Erin könnte spurlos vorbeiziehen – oder in einigen Tagen indirekt für extreme Wetterkapriolen sorgen.
Weitere Tropenstörungen im Blick
Neben Erin entwickeln sich weitere Systeme. Im Golf von Mexiko könnte sich kurzfristig ein neuer Tropensturm bilden, der vor allem Nordost-Mexiko und den Süden von Texas mit heftigem Regen trifft. Damit beginnt nun die heiße Phase der Hurrikansaison, die traditionell von Mitte August bis Oktober dauert. Experten erwarten dieses Jahr überdurchschnittlich viele Stürme – und jeder von ihnen hat das Potenzial, nicht nur die Karibik und die USA, sondern auch das Wetter in Europa spürbar zu beeinflussen.