DWD warnt vor extremen Unwettern: Bis zu 100 l/m² Regen, schwere Gewitter, Sturmböen und Hagel im Osten erwartet

Ein brisantes Tiefdrucksystem bringt heute extreme Unwetter – mit massiven Regenmengen, Hagel und Sturm. Besonders Brandenburg, Berlin und Vorpommern stehen im Fokus der Wettergefahr.
Ein kräftiges Tiefdruckgebiet lenkt heute feuchte und labil geschichtete Luftmassen nach Deutschland – und das sorgt für eine hochgefährliche Wetterlage. Während im Westen kühlere Nordatlantikluft einfließt, liegt der Osten des Landes noch unter dem Einfluss tropisch-warmer Luft. An dieser Luftmassengrenze entstehen im Tagesverlauf kräftige Gewitter, die sich über mehrere Regionen hinweg ausbreiten und für intensive Regenfälle und Sturm sorgen. Schon ab dem frühen Nachmittag bilden sich im Südwesten erste Gewitter, die sich rasch nordostwärts verlagern. Es drohen Starkregen mit 20 l/m² in kurzer Zeit, begleitet von stürmischen Böen bis 75 km/h und lokal auch Sturmböen um 80 km/h.
Ab dem Nachmittag wird’s brenzlig – breite Gewitterlinie zieht auf
Mit fortschreitendem Tagesverlauf erreicht die Gewitterlinie auch die Mitte des Landes. Besonders betroffen: Hessen, Thüringen und Sachsen-Anhalt. Hier besteht Unwettergefahr durch langlebige Gewitterzellen, die lokal eng begrenzt große Regenmengen bringen können. Neben starken Böen sind kleinkörniger Hagel und kurzzeitige Überflutungen möglich. Richtung Osten und Südosten drohen zusätzlich organisierte Gewitterstrukturen, die sich aus Tschechien heran bewegen. Diese können in Brandenburg, Berlin und angrenzenden Regionen besonders heftig ausfallen. Autofahrer sollten am Nachmittag und Abend mit plötzlichem Aquaplaning und Sichtbehinderungen rechnen.

Extremregen in Brandenburg und Vorpommern – akute Überflutungsgefahr
Der gefährlichste Abschnitt des Unwetters wird laut Deutschem Wetterdienst im Osten und Nordosten erwartet. Aus dem Raum Tschechien und Polen ziehen gewittrig durchsetzte Starkregenbänder nordwärts. Besonders Brandenburg, Berlin und Vorpommern stehen unter dem Einfluss dieser extremen Regenfälle, bei denen lokal 30 bis 60 l/m² in wenigen Stunden fallen können. In Einzelfällen sind auch Mengen bis 100 l/m² in 12 Stunden möglich – das entspricht mehr als einem Monatssoll. Sturmböen bis 80 km/h und Hagel mit Korngrößen bis 2 cm verschärfen die Lage zusätzlich. In urbanen Gebieten drohen dadurch volle Keller, überlastete Kanäle und Verkehrschaos.
Nachts kaum Entspannung – Vorpommern bleibt im Dauerregen
Während sich das Wetter in der Nacht in weiten Teilen Deutschlands beruhigt, bleibt es in Vorpommern gefährlich. Dort halten die Starkniederschläge bis Dienstagmittag an. Besonders betroffen ist der Nordosten, wo bereits gesättigte Böden zusätzliche Wassermassen nicht mehr aufnehmen können. Die Folge: lokale Überschwemmungen, steigende Wasserstände an Bächen und massive Verkehrsbehinderungen. Der Berufsverkehr am Dienstag könnte dort erheblich beeinträchtigt sein. Besonders in ländlichen Regionen sind kleinere Straßen und Unterführungen gefährdet – Warnungen sollten dringend beachtet werden.
Wetterberuhigung erst im Laufe des Dienstags – aber Vorsicht bleibt geboten
Erst ab Dienstagmittag lässt der Einfluss des Tiefs nach und mit ihm die Unwettergefahr. Dennoch bleibt es in vielen Regionen nass und windig, vereinzelt auch noch mit gewittrigen Schauern.
Die extremen Regenmengen, die teils innerhalb weniger Stunden gefallen sind, könnten in den folgenden Tagen nachlaufende Probleme wie Hochwasser oder Erdrutsche verursachen. Es empfiehlt sich daher, auch nach Ende der akuten Gewitter weiterhin wachsam zu bleiben. Wer in betroffenen Regionen lebt oder unterwegs ist, sollte die aktuellen Warnungen der Wetterdienste im Auge behalten – das Risiko bleibt erhöht.