Die Hitze umarmt Deutschland schon sehr früh: Wie werden die Temperaturen in diesem Sommer voraussichtlich sein?

Die zweite Junihälfte 2025 zeigt sich hochsommerlich – doch was erwartet uns in den kommenden Wochen? Eine Analyse der Prognosen, Risiken und möglicher Schutzmaßnahmen.

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Besonders der Süden und die Mitte Deutschlands haben es seit einigen Tagen mit recht hohen Temperaturen zu tun und die ziehen bald noch weiter an.


Der Begriff Hochsommer bezeichnet üblicherweise die wärmste Zeit des Jahres – in Mitteleuropa fällt dieser Zeitraum meist auf die zweite Juli- bis Mitte Augusthälfte. Meteorologisch beginnt der Sommer bereits am 1. Juni, kalendarisch zur Sommersonnenwende um den 21. Juni. Hochsommerliche Temperaturen – also Tageswerte über 30 Grad – sind typischerweise im Juli und August zu erwarten. Dass diese nun bereits in der zweiten Junihälfte 2025 vielerorts erreicht oder sogar überschritten werden, lässt aufhorchen. In manchen Regionen Deutschlands wurden bereits über 34 Grad gemessen – Werte, die sonst eher zu den Spitzen des Sommers gehören.

Wettermodelle lagen richtig – Hitze-Warnung bereits im Mai

Bereits im Mai 2025 hatten einige Langfristmodelle erste Anzeichen für einen ungewöhnlich heißen Sommer gezeigt. Damals reagierten einige Meteorologen mit Skepsis, da derartige Modelle oft mit großer Unsicherheit behaftet sind. Doch nun scheint sich der Trend zu bestätigen: Die frühe und anhaltende Wärme könnte Vorbote eines Sommers sein, der in die Kategorie „außergewöhnlich heiß“ fällt. Die persistente Hochdrucklage über Mitteleuropa, verbunden mit trockener, kontinentaler Luftzufuhr, deutet auf die Möglichkeit längerer Hitzephasen hin – mit möglichen Rekorden im Juli oder August.

Der Hochsommer ist die wärmste Phase des Sommers, meist zwischen Mitte Juli und Mitte August. In dieser Zeit treten besonders häufig Hitzeperioden mit Temperaturen über 30 Grad auf.

Wie heiß wird der Sommer 2025 wirklich?

Langfristprognosen für den gesamten Sommer sind naturgemäß mit Unsicherheiten verbunden. Dennoch zeigen aktuelle Trends der europäischen und amerikanischen Wettermodelle: Der Sommer 2025 könnte zu den fünf wärmsten seit Beginn der Wetteraufzeichnungen zählen. Besonders auffällig ist die frühe Boden- und Lufttrockenheit, die Hitzewellen begünstigt, weil weniger Energie für Verdunstung benötigt wird. Das Potenzial für mehrere aufeinanderfolgende Hitzetage – inklusive Tropennächten – ist in vielen Regionen Deutschlands gegeben. Vor allem Städte wie Frankfurt, Köln oder Berlin könnten wochenlang Temperaturen über 30 Grad erleben.

Was bedeutet das für Bevölkerung und Infrastruktur?

Große Hitze ist nicht nur unangenehm – sie stellt auch eine ernste gesundheitliche und infrastrukturelle Belastung dar. Besonders betroffen sind ältere Menschen, Kinder und Personen mit Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Hitzeschläge, Dehydrierung und Kreislaufprobleme nehmen in heißen Sommern deutlich zu. Auch Bahnschienen können sich verformen, Stromnetze geraten durch erhöhte Klimaanlagennutzung unter Druck, und in der Landwirtschaft drohen Dürreschäden. Städte mit wenig Grünflächen heizen sich besonders stark auf – ein Problem, das sich durch nächtliche Wärmespeicherung noch verschärft.

So schützen Sie sich vor der Hitze

Um sich bei extremer Hitze zu schützen, sind einfache Maßnahmen entscheidend: tagsüber möglichst im Schatten bleiben, viel trinken (idealerweise Wasser oder ungesüßten Tee), körperliche Anstrengung vermeiden und Räume durch nächtliches Lüften kühlen. Verdunkelung der Fenster tagsüber hilft, die Hitze draußen zu halten. Wer kann, sollte Aufenthalte in klimatisierten Räumen einplanen. Kommunen und Arbeitgeber sollten zudem auf Hitzeschutzpläne zurückgreifen, etwa durch flexible Arbeitszeiten oder Hitzewarnsysteme. Auch eine Rückkehr von Siesta-ähnlichen Pausen könnte in extremen Sommern sinnvoll sein. Es ist ratsam, sich frühzeitig vorzubereiten – denn der Hochsommer hat womöglich längst begonnen.