Rekord: "Das überrascht mich nicht" Klimaexperte Habermehl zu den neusten Wetterdaten des Sommer 2025: "Noch schlimmer"

Juni 2025 war der heißeste je gemessene – und der Juli bringt schon die nächste Hitzewelle. Experten sehen ihre Warnungen bestätigt.

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Rekordhitze im Juni 2025 in Westeuropa. So heiß wie noch nie seit Beginn der Wetteraufzeichnungen.


Europa erlebt derzeit einen Sommer der Extreme, der alle bisherigen Hitzerekorde in den Schatten stellt. Nach einem historischen Juni, der in Westeuropa als der heißeste seit Beginn der Wetteraufzeichnungen gilt, rollt nun schon im Juli die nächste Hitzewelle heran. In Frankreich werden aktuell Temperaturen von 35 bis 39 Grad erwartet, in Großbritannien steigen die Werte auf bis zu 34 Grad. Was sich bereits im Juni angedeutet hat, setzt sich nahtlos fort: Der Sommer 2025 kennt offenbar keine Pause.

Dass diese Entwicklung keine Überraschung ist, betonen Fachleute wie Wetterexperte Johannes Habermehl. Die Langfristmodelle hatten bereits im Mai auf einen außergewöhnlich heißen Sommer hingewiesen. Und tatsächlich: Die Wetterdaten zeigen nun, dass sich diese Prognosen mit erschreckender Genauigkeit bewahrheiten. Schon der Juni lag in vielen Regionen Europas weit über dem langjährigen Durchschnitt – in Spanien, Frankreich, Portugal und Großbritannien wurden neue Juni-Rekorde aufgestellt. Wer da noch von Zufall spricht, ignoriert die klare Dynamik eines sich verändernden Klimas.

Juni 2025: Ein Monat der Superlative

Der vergangene Monat war nicht einfach nur warm – er war ein historisches Extrem. Copernicus, der offizielle Klimadienst der EU, bestätigt: Westeuropa erlebte den heißesten Juni seit Beginn der Wetteraufzeichnungen. Temperaturen jenseits der 40-Grad-Marke, tropische Nächte, in denen sich Städte kaum abkühlten, und wiederkehrende Hitzewellen machten den Alltag zur körperlichen Belastung. Besonders betroffen waren Spanien, Portugal und Südfrankreich. Aber auch weiter nördlich – etwa in Großbritannien – wurden neue Temperaturrekorde gemessen.

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Das Besondere am Juni war nicht nur die Höhe der Temperaturen, sondern ihre Hartnäckigkeit. Zwei starke Hitzewellen zogen innerhalb von vier Wochen über den Kontinent und hinterließen trockene Böden, erhöhte Waldbrandgefahr und eine massiv überlastete Infrastruktur. In vielen Regionen war der Energieverbrauch durch Klimaanlagen so hoch wie nie zuvor. Straßen wölbten sich, Eisenbahntrassen mussten gesperrt werden, Veranstaltungen fielen aus. Die Hitze war nicht nur Wetter – sie war ein gesellschaftliches Problem.

Deutschland im Hitzeschatten – noch

In Deutschland war der Juni 2025 ebenfalls deutlich zu warm, auch wenn die extremen Spitzenwerte der Nachbarländer meist nur streifend auftraten. Vor allem im Westen und Südwesten gab es mehrere Tage mit Temperaturen über 35 Grad. Regionen wie das Rheinland, das Saarland oder Teile Hessens erlebten Hitzetage mit tropischen Nächten. Doch im Vergleich zu Frankreich oder Spanien hatte Deutschland bisher noch Wetterglück – die heißen Luftmassen erreichten uns oft nur am Rand.

Doch auch hier steigen die Temperaturen erneut deutlich. Der Juli beginnt mit hochsommerlichen Werten, und die Modelle zeigen, dass auch Mitteleuropa in den kommenden Wochen mit weiteren Hitzewellen rechnen muss. Die Stabilität der Wetterlage deutet darauf hin, dass sich Hitzeperioden im Sommer 2025 nicht nur häufen, sondern auch verlängern. Für viele bedeutet das eine gesundheitliche Belastung, für Land- und Forstwirtschaft potenziell katastrophale Folgen.

Klimamodelle lagen richtig – Fakten statt Überraschung

Dass der Sommer 2025 so startet, ist für Fachleute keine Überraschung. Bereits im Mai hatten verschiedene Langfristwettermodelle vor einem ungewöhnlich heißen Sommer gewarnt. Die Temperaturabweichungen, die jetzt in Messwerten sichtbar sind, lagen genau im erwarteten Bereich. Der Juni markierte also nicht den Höhepunkt, sondern den Auftakt eines Extremsommers, wie ihn viele Klimaforscher für das 21. Jahrhundert zunehmend erwarten.

Johannes Habermehl und andere Wetterexperten betonen: Diese Entwicklungen sind kein Wetter-Zufall, sondern Ausdruck einer klaren klimatischen Verschiebung. Die Atmosphäre ist instabiler, die Extreme werden stärker. Hitzewellen beginnen früher, dauern länger und treffen inzwischen auch Regionen, die bislang als gemäßigt galten. Der Sommer 2025 ist somit kein Einzelfall, sondern ein Muster, das sich verstetigt – ein Höllensommer, der nicht nur gemessen, sondern auch gespürt wird.

Was jetzt zählt: Hinschauen statt verdrängen

Wer angesichts dieser Entwicklungen noch immer glaubt, dass all das übertrieben sei oder sich wieder normalisieren werde, der verkennt die Faktenlage. Der Klimawandel ist nicht länger eine abstrakte Bedrohung – er ist da, er ist messbar, und er betrifft uns alle. Die Hitze in Frankreich, Spanien und Großbritannien ist nur ein Vorgeschmack auf das, was auch in Deutschland zur Realität werden kann – und vielerorts bereits ist.

Die meteorologischen Modelle haben recht behalten, und der Sommer ist noch lange nicht vorbei. Die nächsten Wochen könnten neue Rekorde bringen. Es ist höchste Zeit, das Thema ernst zu nehmen – nicht als Panikmache, sondern als notwendig klare Reaktion auf eine neue Normalität. Der Sommer 2025 schreibt Klimageschichte – und wir stehen mittendrin.