"Damit hat keiner gerechnet!" – Meteorologe Habermehl überrascht: Was jetzt passiert, wird nicht ohne Folgen bleiben

Ein Ex-Hurrikan trifft auf Europa, der Luftdruck rauscht in den Keller: Eine explosive Bombogenese wirbelt das Wetter komplett durcheinander – mit Sturm, Regen und Chaos!


Eigentlich toben Hurrikane weit entfernt über den warmen Tropen des Atlantiks. Doch manche schaffen es, in abgeschwächter, aber immer noch hochdynamischer Form bis nach Europa zu rauschen. Genau das passiert in diesen Tagen mit Ex-Hurrikan „Humberto“. Nach seinem tropischen Leben wandelt sich der Wirbelsturm über dem Nordatlantik in ein sogenanntes außertropisches Tiefdruckgebiet um.


Diese Transformation ist meteorologisch besonders spannend – und oft gefährlicher, als man denkt. Denn durch die Temperaturgegensätze zwischen kalter Polarluft und noch sehr warmer Meeresluft entsteht enorme Energie, die das Tief regelrecht „explodieren“ lässt.

Bombogenese: Wenn der Luftdruck abstürzt

Meteorologen sprechen von „Bombogenese“, wenn der Luftdruck im Zentrum eines Tiefs innerhalb von 24 Stunden um mindestens 24 hPa fällt. In diesem Fall wird dieser Wert deutlich übertroffen: Prognosen deuten darauf hin, dass der Kerndruck am Freitag innerhalb eines Tages um bis zu 35 hPa absinkt. Das ist ein Wert, der in Europa nur selten erreicht wird. Die Folge: Der Sturm intensiviert sich rasant und entwickelt Orkanstärke – ein sogenannter Bombenzyklon entsteht. Solche Systeme wirken wie Turbinen, die die Westwindzone kräftig ankurbeln und neue Tiefs nachschieben.

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Sturmfront trifft zuerst Westen Europas

Am Freitag erreicht der Bombenzyklon mit voller Wucht die britischen Inseln. Böen bis 150 km/h werden insbesondere in exponierten Lagen in Schottland und Teilen Skandinaviens erwartet. Großbritannien steht eine stürmische Nacht bevor, mit massiven Regenfällen, umstürzenden Bäumen und Beeinträchtigungen im Verkehr. Auch über der Nordsee baut sich ein gewaltiges Sturmfeld auf, das anschließend nach Mitteleuropa zieht. Westwinde fegen dann wie ein orkanartiger Schub Richtung Festland.

Deutschland bekommt die Ausläufer ab

In Deutschland macht sich der ex-Hurrikan etwas abgeschwächt, aber deutlich spürbar, am Samstag bemerkbar. Es wird regnerisch, windig und ungemütlich. Vor allem im Westen und Norden sind Sturmböen zwischen 80 und 90 km/h zu erwarten. Auf exponierten Bergen wie dem Brocken können orkanartige Böen um 120 km/h auftreten. Der Samstag wird somit ein klassischer Herbststurmtag, mit unbeständigem Wetter, umstürzenden Ästen und ersten Problemen im Bahnverkehr. Wer draußen unterwegs ist, sollte achtsam sein.

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Ein heftiger Sturmtief hat sich über Westeuropa etabliert. Deutschland wird nur am Rande davon betroffen sein.

Prognosen nach der Explosion: Große Unsicherheit

Was nach dem Bombenzyklon passiert, ist derzeit noch schwer vorherzusagen. Solch ein extremes Wettersystem wirbelt die gesamte Großwetterlage durcheinander. Die kräftigen Westwinde können neue Tiefs anstoßen, die nächste Woche erneut Regen und Sturm bringen. Ebenso denkbar ist, dass sich vorübergehend ein Zwischenhoch durchsetzt. Meteorologen müssen den Verlauf der Bombogenese abwarten, bevor belastbare Aussagen möglich sind. Klar ist: Diese Wetterlage ist hochdynamisch, und der Herbst 2025 zeigt gleich zu Beginn, was er draufhat.