Cut-Off-Tief bringt Vollherbst: September-Schnee in den Alpen, Starkregen und Sturzflutgefahr
Wetter-Wahnsinn! Am Wochenende noch spätsommerliche Hitze mit fast 30 Grad – und pünktlich zum astronomischen Herbstanfang am Montag, dem 22. September, bringt ein Kaltlufteinbruch Dauerregen, Bodenfrost, Sturzflutgefahr und erste Schneeflocken in den Alpen. Der Herbst ist nicht angekommen – er ist eingebrochen.

Wer in den letzten Tagen durch die Supermarktregale geschlendert ist, hat sie vielleicht schon entdeckt und traute seinen Augen kaum: Spekulatius, Dominosteine und Lebkuchen stapeln sich meterhoch, als wäre der Advent nicht mehr weit. Und vielleicht hast du dich beim Blick darauf auch schon selbst gefragt: Ob ich wohl schon Lust auf Winter und Schneeflöckchen habe?
Die Antwort könnte diese Woche schneller kommen, als vielen lieb ist – denn nicht nur in den Regalen, sondern auch in der Atmosphäre kündigt sich ein vorweihnachtliches Gefühl an: In den Alpen wird es schneien.
Möglich macht das ein sogenannter Kaltlufttropfen, meteorologisch auch als Cut-Off-Tief bekannt – eine besonders spannende Wetterlage, die gleichzeitig wunderschön und gefährlich sein kann.
Ein solches Höhentief hat sich aktuell von der polaren Frontalzone abgeschnürt und liegt quasi stationär über Mitteleuropa, flankiert von blockierenden Hochdruckgebieten. In der Höhe kreist kalte Luft, die von wärmerer Luft umgeben ist – ein klassischer Aufbau für atmosphärische Instabilität.
Die Schweizer Alpen bekommen voraussichtlich als Erste einen weißen Anstrich. Laut US-Wettermodell GFS könnten dort bis zu 3 cm Neuschnee bis zur Wochenmitte zusammenkommen. In Österreich wird in den Gipfelregionen auch die ein oder andere Schneeflocke gesichtet.
Auch in Deutschland bleibt es alles andere als spätsommerlich: Der Einfluss des Cut-Off-Tiefs sorgt für anhalte Regenfälle, besonders in der südlichen Landeshälfte, wo sich lokale Überflutungen und Sturzfluten nicht ausschließen lassen.
Regional sind bis 90 l/m² (nach DWD-Modell) in Rheinland-Pfalz und bis zu 85 l/m² im Erzgebirge möglich. Das amerikanische Modell GFS sieht den Niederschlags-Schwerpunkt eher in Baden-Württemberg, mit etwa 80 l/m² bis Donnerstag.

Es wird frostig!
Dazu gesellen sich herbstlich-frische Temperaturen: Die Tageswerte bewegen sich meist zwischen 10 und 18 °C, nachts ist mit Bodenfrost zu rechnen. Am freundlichsten bleibt es noch im Norden, während sich der Süden wettertechnisch auf eine ungemütliche Woche einstellen muss. Selbst zum Wochenende ändert sich daran nur wenig: Auch wenn sich das Hoch Petralilly über dem Atlantik allmählich in Stellung bringt, bleibt die Wetterlage gestört und feucht.
Der berühmte Altweibersommer?
Der muss in diesem Jahr wohl warten. Statt goldener Spätsommertage und milder Temperaturen zeigt sich der Herbst von Beginn an von seiner rauen Seite. Während in den Supermärkten die Regale mit Spekulatius, Dominosteinen und anderen winterlichen Leckereien gefüllt werden, kündigt sich das winterliche Gefühl auch langsam in der Natur an – mit ersten Schneeflocken in den Bergen und frostigen Nächten.
Auch wenn die meisten von uns die Schneeflocken vorerst nur auf der Wetterkarte sehen oder im Radio von ihnen Tagen hören, ist der Wandel spürbar. Ein echter Wintereinbruch steht zwar noch nicht bevor, doch der Spätsommer ist endgültig vorbei, und der Herbst nimmt nun richtig Fahrt auf.