Bodenfrost und Trockenheit in Nordrhein-Westfalen - Wann kommt denn nun der Regen und mehr Wärme?

Es ist ungewöhnlich kalt für Ende Mai und selbst Bodenfrost ist in den ländlichen Regionen von Nordrhein-Westfalen ein Thema. Trotz erster Schauer ist die große Trockenheit und Dürre weiter dominant im Land. Kommt denn jetzt endlich die große Wetterumstellung in den Westen?

Bodenfrost
Verbreitet kommt es aktuell in den Nächten noch zu Bodenfrost (Symbolbild)

Weiterhin dominiert die große Trockenheit und Dürre das Wetter in Nordrhein-Westfalen. Zwar gab es am Donnerstag und Freitag erste Schauer im Land, doch war dies kaum mehr als der berühmte "Tropfen auf den heißen Stein". Oftmals blieb es sogar komplett trocken, nur die Regionen nahe Niedersachsen bekamen örtlich mal 3 mm (entspricht Liter pro Quadratmeter) vom kostbaren Nass ab.

Vorsicht bei frostempfindlichen Pflanzen

Neben der Trockenheit ist die für Ende Mai ungewöhnliche Kälte ein Thema. Die Nacht zu Donnerstag brachte in Nordrhein-Westfalen verbreitet Bodenfrost und in einigen Regionen sogar Luftfrost, sprich die Temperaturen sanken in der offiziellen Messhöhe (2 Meter über dem Boden) in den Frostbereich. So meldeten die Wetterstationen Arnsberg und Lennestadt im Sauerland eine Tiefsttemperatur von minus 1 Grad, am Boden gab es Frost bis minus 5 Grad.

Auch die Nacht zu Samstag dürfte nochmal ähnlich kalt werden. Ein Achtung für frostempfindliche Pflanzen, diese besser nochmal schützen! Dieser späte Kälteeinbruch zeigt nochmal, dass auch nach den Eisheiligen, Fröste noch möglich sind. In einem früheren Artikel habe ich darauf hingewiesen, dass es zu den Eisheiligen keine höhere Wahrscheinlichkeit für Nachtfröste und Kälteperioden gibt.

Natürlich ist auch der Klimawandel mit der aktuellen Kälteperiode nicht abgesagt! Aufgrund der großen Variabilität beim Wetter wird es auch in Zukunft immer wieder mal "zu kalte" Phasen geben, nur werden diese immer seltener und auf einem höheren Niveau stattfinden. Der diesjährige Mai liegt bisher in etwa genau im langjährigen Mittel der Klimaperiode 1991-2020. Das zeigt, wie sehr wir Menschen uns schon an das wärmere Klima gewöhnt haben und viele einen "normaltemperierten" Mai schon als viel zu kalt empfinden.

Was aber der Realität entspricht, ist das Empfinden vieler, dass es schon seit langem viel zu trocken ist und die Natur dringend Regen benötigt. Über das große Niederschlagsdefizit seit Februar habe ich schon in verschiedenen Artikeln hingewiesen. Zum Glück stellt sich die Wetterlage jetzt aber komplett um: Nach langer Zeit lebt der Atlantik wieder auf und eine klassische Westwetterlage bringt verbreitet auch mal größere Niederschläge mit. Damit hat sich dann auch das Thema Bodenfrost erledigt, denn insbesondere die Nächte werden deutlich milder.

Nach langer Zeit nochmal Dauerregen

Nach der nochmals sehr kalten und oft klaren Nacht zu Samstag, mit der Gefahr von Bodenfrost, wird am Samstag tagsüber die Bewölkung aus Westen zunehmen und nach langer Zeit zieht am Nachmittag und frühen Abend nochmal ein klassisches Regengebiet auf. Davor wird es mit Höchstwerten von 15 bis 18 Grad schon wärmer als die Tage zuvor. Dazu ist es sehr windig.

Die Nacht zu Sonntag wird regnerisch und bringt endlich den für die Natur so dringend benötigen Landregen. Dabei sind bis zum Morgen verbreitet 15 bis 30 mm möglich, ein einigen Staulagen des Bergischen Landes und des Sauerland auch noch mehr. Weniger kommt im Lee der Eifel runter, wie zum Beispiel in der Zülpicher Börde. Die Tiefstwerte liegen zwischen 13 und 10 Grad. Am Sonntag zieht das Regengebiet nach Osten ab, es folgen aber bei wechselnder Bewölkung noch zahlreiche Schauer und örtliche kurze Gewitter. Dabei wieder starker Wind und mit milderer Luft mit bis zu 20 Grad am Nachmittag.

In der neuen Woche bleibt es wechselhaft und es kommt auch immer wieder zu Niederschlägen. Verbreitet sind in Nordrhein-Westfalen bis zum Ende der kommenden Woche 20 bis teilweise über 50 Liter pro Quadratmeter möglich. Das reicht zwar noch nicht zum Ausgleich des bisherigen großen Niederschlagsdefizits, die Trockenheit wird aber deutlich gelindert. Ob es dann pünktlich zum langen Christi Himmelfahrt Wochenende Ende Mai/Anfang Juli auch sommerlich warm oder sogar heiß wird, schauen wir uns dann hier auf Meteored in den nächsten Tagen genauer an.