Winterliches Welterbe in Deutschland: Dies sind die perfekten Ausflugsziele
Eislauf im Industrieerbe oder eine Taschenlampen-Tour durch einen romanischen Dom? Kulturerlebnisse ohne Trubel und atmosphärische Wintermomente machen diese Welterbe-Stätten in der kalten Jahreszeit besonders reizvoll.

Nicht jeder Ausflug muss im Winter in Museum oder Kino führen. Wer gerne Zeit im Freien verbringt und dazu Neues erfahren und erleben möchte, findet an vielen deutschen UNESCO-Welterbestätten die richtige Mischung aus Frischluft- und Informationszufuhr - und das ohne den Menschenandrang der wärmeren Jahreszeit.
Kokerei on Ice im Ruhrgebiet
Wo früher mit über 1000 Grad Celsius geradezu höllische Hitze herrschte, gleiten heute zwischen Schornsteinen und der alten Koksofenbatterie Schlittschuhläufer übers Eis. Die Kulisse liefert die Kokerei Zollverein im Ruhrgebiet.
Sie wurde von 1957 bis 1961 errichtet und war seit ihrer Erweiterung 1973 bis zur Stilllegung 1993 die modernste Kokerei Europas. Heute ist sie Teil des UNESCO-Welterbes Zollverein. Führungen gibt es hier das ganze Jahr über, Eisdiscos, Eislaufen und Eisstockschießen hingegen nur in den Wintermonaten.
Die Macht des Röntgenblicks im Saarland
Das Weltkulturerbe Völklinger Hütte im Saarland ist das weltweit einzige vollständig erhaltene Eisenwerk aus der Hoch-Zeit der Industrialisierung und ganzjährig ein Besuchermagnet.
Anlässlich des 130. Jahrestags der Entdeckung der Röntgenstrahlung gibt die Ausstellung „X-Ray“ derzeit spannende Einblicke in die Macht des Röntgenblicks.
Dabei stehen die Wechselwirkungen der Technologie mit Kunst, Kulturgeschichte, Literatur, Musik, Kino und Politik im Mittelpunkt. Die Ausstellung ist ein ideales Ausflugsprojekt für Schlechtwetter-Wochenenden.
Winter, Luther und Natur in Sachsen-Anhalt
Geschichte, Architektur und Natur der Welterbe-Region Anhalt-Dessau-Wittenberg reichen locker für einen Kurzurlaub. Zu tun ist genug: Die Luther-Museen erzählen die Geschichte Wittenbergs und Martin Luthers.
Zwar wird das Lutherhaus derzeit renoviert, aber das 360-Grad-Kunstwerk „Luther 1517“ macht den Moment der Reformation lebendig. Zugleich gibt das Melanchthonhaus einen spannenden Einblick ins 16. Jahrhundert.
Fauna und Flora einer einzigartigen Flusslandschaft
Das Bauhaus-Museum Dessau besitzt die weltweit zweitgrößte Sammlung zur Bauhaus-Moderne und fesselt damit nicht nur Architektur-Fans.
Der Wörlitzer Park bietet eine schöne Kulisse für winterliche Spaziergänge, das Auenhaus im UNESCO-Biosphärenreservat Mittelelbe informiert über Fauna und Flora der Flusslandschaft der Elbe und bereitet auf ihre Erkundung vor.
Gotik und Romanik ohne Besuchermassen
Wer Besuchermassen gerne vermeidet, hat nach der trubeligen Adventzeit die Gelegenheit, sakrale Welterbestätten in relativer Ruhe zu besichtigen. Das gilt zum Beispiel für den Kölner und den Naumburger Dom.
Die Kathedrale von Köln ist als eines der größten gotischen Bauwerke weltberühmt, der Naumburger Dom ein herausragendes Beispiel der Spät-Romanik in Sachsen-Anhalt.
Der Naumburger Dom bietet im Januar und Februar bei klarem Wetter einen majestätischen Anblick. Drei Sondertouren zum Thema Romanik führen am 30. und 31. Januar und am 1. Februar begleitet von liturgischer Musik (und dem Licht einer Taschenlampe) von der dunklen Krypta bis zum Ostchor.