Kreatives Tanzen hilft nachweislich bei Depressionen
Jetzt in der dunklen Jahreszeit wird es für den einen oder die andere unter uns ein wenig schwerer bei guter Laune und hochmotiviert zu bleiben. Die frühe Dunkelheit zerrt an den Nerven und kann uns rapide nach unten ziehen.

Besonders Personen mit depressiven Verstimmungen oder Episoden leiden in den Wintermonaten stärker als sonst.
Kreativer Tanz als neue Methode?
Schon lang sind in der Therapie von Depressionen Bewegungselemente wie Ausdauersport und Fitness vorgesehen. Auch Tanztherapie kann an einigen Orten genutzt werden. Eine neue Studie aus Finnland macht Hoffnung, dass neben der Bewegung auch der kreative Ausdruck im Tanzsport die Symptome deutlich lindern kann.
In kleineren Gruppen können Patientinnen und Patienten an ihren eigenen Tänzen arbeiten und sie im Laufe der Therapie weiterentwickeln. Jugendliche mit mittelschwerer und leichter Depressionen erschufen mithilfe einer 3D-Kamera ihr digitales Tanzstück.
Eindrucksvolle Wirkung bei Kindern und Jugendlichen
Die Ergebnisse der Pilotstudie unterstrichen insbesondere die psychosozialen Gesundheitsvorteile des Tanzens wie ein besseres Selbstwertgefühl und Selbstbewusstsein, eine verbesserte Fähigkeit, Emotionen zu verarbeiten, ein Gefühl der Akzeptanz und die besondere Bedeutung der Unterstützung durch Gleichaltrige.

Fakt ist, Tanzen tut uns allen gut. Tanzen kann die Ausschüttung von Stresshormonen wie Cortisol und Noradrenalin reduzieren und gleichzeitig die Ausschüttung von Dopamin erhöhen, das wie körperliche Bewegung mit Freude verbunden ist.
Tanzen unterstützt die Verarbeitung von Emotionen
Tanzen verbessert auch das Körperbewusstsein und bietet eine kreative, nonverbale Möglichkeit der Selbstdarstellung. Durch Tanzen ist es tatsächlich möglich, Emotionen zu verarbeiten, die schwer in Worte zu fassen sind oder über die verbale Sprache hinausgehen.
Die Erfahrungen der Teilnehmerinnen in einer vertrauensvollen Atmosphäre und mit einem Gefühl der Zugehörigkeit trugen besonders dazu bei, dass sie durch ein besseres Körperbewusstsein eine neue und positive Beziehung zu ihrem eigenen Körper aufbauen konnten.
Die Teilnehmerinnen beobachteten diese Veränderung auch in ihrem konkreten Choreografieprozess. Ihre Erfahrungen mit dem eigenen Körper und dessen Fähigkeiten entwickelten sich zu Begegnungen mit dem Selbst, zur Selbstverwirklichung und zum befreienden Selbstausdruck.
Quellenhinweise
Pohloja, H. et. al. (2025). Young women’ s embodied inner narratives of desired future in mild-to-moderate depression. Narrative Works, Issues, Investigations and interventions. Volume 14 (1): 1 – 28.
University of Eastern Finland. (2025). Dancing alleviated perceived symptoms of depression and helped to understand its root causes. Health and well-being. News and Events.