Diese Adria-Insel begeistert Radsportler, Bade- und Kultur-Fans - auch in der Nachsaison

Die Insel an Italiens Nordküste gilt als einer der schönsten Fischerorte in Friaul-Julisch Venetien. Neben der malerischen Altstadt und sonnenreichen Stränden bietet sie Radwege, die bis in die Antike führen.

Grado
Der Yacht- und Fischerhafen liegt mitten in Grados hübscher Altstadt.

Das tiefe Blau der Adria, die Lagunenlandschaft, der malerische Ort mit Fischerhafen und einer Promenade sowie zahlreiche Fahrradrouten machen Grado zum attraktiven Ziel für spätsommerliche Badefreuden mit sportlichen Ausflügen in Kultur und Geschichte Norditaliens.

Mit dem Fahrrad zu einer Großstadt der Antike

Fahrrad-Fans finden in und um die durch einen Damm mit dem Festland verbundene Insel gut ausgebaute und abwechslungsreiche Radwege durch außergewöhnliche Naturlandschaften. Schmale, aber gut befahrbare Radwege führen sogar durch die Lagune – links und rechts erstreckt sich nur Wasser.

Grado ist Ziel und Endpunkt des Alpe-Adria-Radweges, der sich von Salzburg aus über 425 Kilometer bis an die Küste erstreckt. Von Grado aus führen weitere Routen durch Weinberge, Felder, Naturschutzgebiete und zu den außergewöhnlichen Sehenswürdigkeiten der Region.

Die Überreste des römischen Aquileia, eine der größten und reichsten Städte des frühen Römischen Reichs und 1998 von der UNESCO zum Weltkulturerbe erklärt, sind von Grado aus ebenso mit dem Fahrrad zu erreichen wie Weingüter und die außergewöhnlichen Naturlandschaften der Region.

Aquileia
Die Basilika von Aquileia ist auch aufgrund ihrer Fresken und Mosaiken besonders sehenswert.

Aquileia wurde in der Mitte des 5. Jahrhunderts von Attila und seinen Truppen zerstört. Der archäologische Park ist 155 Hektar groß; der größte Teil der antiken Stadt ist noch nicht ausgegraben. Die Basilika aus frühchristlichen Tagen spielte eine zentrale Rolle bei der Christianisierung Mitteleuropas.

Auch die Sonneninsel Grado besitzt römische Wurzeln

Die Lagune von Grado ist Naturschutzgebiet und eines der am besten erhaltenen Feuchtgebiete im Mittelmeerraum. Grado begann seine Existenz in der Antike als Hafen von Aquileia, mit dem die Insel schon damals durch eine Straße verbunden war. Allerdings liegt die Route aus Römerzeiten heute größtenteils unter Wasser. Auf der Insel Barbana, noch immer ein wichtiges Wallfahrtziel, befand sich schon in der Antike ein Heiligtum.

Der Spätsommer, der hier bis in den Oktober reicht, eignet sich besonders gut für ausgiebige Erkundungstouren durch die Region. Jetzt sind die Tiere im Schutzgebiet Valle Cavanata - Dachse, Rehe, Wiesel, Marder und Füchse - besonders aktiv. Zudem ist die Hitze des Hochsommers vorüber, und lange Sonnenuntergänge schaffen jede Menge Atmosphäre.

Weiße Pferde und rosa Flamingos

Der Naturpark Valle Cavanata, ein Paradies für Birdwatcher, ist über den Radweg FVG2 zu erreichen. Unterwegs passiert man das Fischerdorf Punta Sdobba und Aquileia samt seiner Basilika und ihren Mosaiken.

Im 2400 Hektar großen Naturschutzgebiet Foce Dell'Isonzo lebt auf der Isola della Cona eine Herde von Camargue-Pferden. Zudem sind hier über 260 Vogelarten heimisch, unter ihnen auch Kaiserschwäne und die hier Fenicotteri genannten rosa Flamingos. Es ist eine Landschaft, wie sie womöglich schon die Römer kannten.