64 Kilometer unter den Alpen, zwischen Italien und Österreich, befindet sich der längste Eisenbahntunnel der Welt
Der Brenner-Basistunnel, der längste Eisenbahntunnel der Welt, wird 2032 fertiggestellt sein, aber am 18. September wurde die Wand zwischen dem italienischen und dem österreichischen Abschnitt durchbrochen. Ein historischer Moment.

Am 18. September dieses Jahres markierte der endgültige Durchbruch im Erkundungstunnel des Brenner-Basistunnels einen historischen Moment für Italien, Österreich und Europa. Die Eröffnung des neuen Tunnels, der die Verbindungen zwischen Italien und dem übrigen Europa beschleunigen wird, rückt immer näher.
Der historische Durchbruch, die Zerstörung der letzten Felswand, die die beiden von gegenüberliegenden Seiten gegrabenen Tunnel trennte, markiert einen entscheidenden Schritt vorwärts in einem der wichtigsten Eisenbahnprojekte Europas, einem 55 Kilometer langen Tunnel, der sich auf 64 Kilometer verlängert, wenn man die Umgehungsstrecke von Innsbruck mit einbezieht. Der Tunnel ist fertiggestellt und stellt somit die unterirdische Verbindung zwischen Italien und Österreich her, aber er ist noch unfertig und es wird noch sieben Jahre dauern, bis er vollständig in Betrieb genommen werden kann.
Wie Trenitalia mitteilt, werden Personenzüge diesen Tunnel mit Geschwindigkeiten von über 200 km/h durchfahren können. Dank der Beseitigung steiler Steigungen wird dieser Abschnitt für längere, schwerere und zahlreichere Güterzüge geeignet sein.

Diese Züge benötigen auf der flachen Strecke weniger Energie als derzeit auf der bestehenden Strecke (die zum Brennerpass auf über 1.300 Meter über dem Meeresspiegel hinaufführt). Durch den Wegfall der steilen Steigungen und dank der geraden Strecke mit fast keinen Kurven können längere und schwerere Züge eingesetzt werden. Die neue Eisenbahninfrastruktur bietet eine sinnvolle Alternative für den Güterverkehr und eröffnet dem Personenverkehr eine neue Dimension des Reisens.
Der Abriss des Zwerchfells
Der historische Durchbruch erfolgte am 18. September 2025, etwa 1.400 Meter unterhalb des berühmten Brennerpasses. Auch Behördenvertreter aus Italien und Österreich waren anwesend. Um 14:30 Uhr drückten EU-Kommissar Tzitzikostas, die italienische Ministerpräsidentin Meloni, der österreichische Bundeskanzler Stocker und die beiden Verkehrsminister der beiden Länder gemeinsam den Startknopf.
Große Spannung herrschte bei den Losen H53 Pfons–Brenner (Österreich) und H61 Mules 2-3 (Italien): Während die Bergleute und Projektteams unter Tage warteten, konnten die Gäste das Ereignis live aus einem Zelt in der Nähe des Brennerpasses verfolgen. Mit einem Abbruchhammer sprengten die Bergleute die Felswand, die die beiden Ausbruchsflächen trennte.
Das Treffen der Teams, begleitet von Umarmungen und Applaus, unterstrich laut der offiziellen Erklärung von BBT SE, der europäischen Aktiengesellschaft, die sich dem Bau des Brenner-Basistunnels widmet, die außergewöhnliche Teamarbeit, technische Innovation und internationale Zusammenarbeit.
„Heute wird Europa dank Italien und Österreich noch geeinter“, erklärten die beiden Vorstandsmitglieder der BBT SE, Gilberto Cardola und Martin Gradnitzer, nach dem endgültigen Durchbruch.

„Der Brenner-Basistunnel ist weit mehr als eine technische Meisterleistung: Er ist ein Symbol für das europäische Ideal, das durch Entschlossenheit und jahrelange intensive Zusammenarbeit unterstützt wird“, fügten sie hinzu. Der Brenner-Basistunnel wird die italienische Stadt Fortezza (Trentino-Südtirol) mit Innsbruck (Österreich) verbinden und unter dem Brennerpass hindurchführen. Zusammen mit der bestehenden Umgehungsstrecke von Innsbruck wird er eine Gesamtlänge von 64 km erreichen und damit der längste Eisenbahntunnel der Welt sein.
Wie wird der Brenner-Basistunnel aussehen?
Der Tunnel erstreckt sich auf einer Höhe von 794 Metern über dem Meeresspiegel, während Züge zwischen Italien und Österreich bisher den Pass auf etwa 1.370 Metern Höhe erklimmen mussten. Die Gesamtkosten des Projekts werden 10 Milliarden Euro übersteigen. Die Europäische Union wird 50 % der Kosten übernehmen, da der BBT als vorrangiges Infrastrukturprojekt gilt, während Italien und Österreich die andere Hälfte tragen werden. Güterzüge werden mit einer Höchstgeschwindigkeit von 120 km/h und Personenzüge mit 250 km/h fahren.