Von Wegen Frühling! Mehr als 30 cm Neuschnee

Der Winter lässt noch nicht locker! Ein Schwall von kalter Höhenluft sorgte zum Wochenbeginn für unzählige Schauer. Mit Regen, Schneeregen, Schnee und Graupel war nahezu die gesamte Bandbreite an Niederschlagsarten abgedeckt. Auf der Zugspitze kamen 70 cm Neuschnee zusammen, doch auch weiter unten wurde es kräftig weiß!

Graupelschauer
Ein Graupelschauer aus dem Lehrbuch. Der ausgefranste Niederschlagsbereich deutet darauf hin, dass der Niederschlag in Form von kleinen Eiskörnern herausfällt.

Zwischen dem Tiefdruckgebiet "Khusru" und Hoch "Liliosa" kam es am Montag zum Eintrag von äußerst kalter Höhenluft nach Mitteleuropa. In 850 hPa ging die Temperatur in weiten Teilen Deutschlands auf -8 °C herunter, im Nordosten teilweise sogar auf -10 °C. In 500 hPa sorgte die Polarluft für klirrende Kälte von -32 °C bis -40 °C.

Regen, Graupel, Schnee und sogar Gewitter

Eine solche Kälte in den höheren Luftschichten bietet um diese Jahreszeit ideale Voraussetzungen für Kaltluftschauer. Eine bewährte meteorologische Faustregel besagt, dass bei einer Temperaturdifferenz von 40 °C zwischen 500 und 100 hPa auch Gewitter möglich sind. Die Regel sollte - wie so oft - Recht behalten, denn im Südwesten wurden verbreitet Höchstwerte um 8 Grad erreicht, lokal ging es mit etwas Unterstützung der Sonne sogar in den zweistelligen Bereich.

Auf dem Radarbild zeigte sich der für derartige Wetterlagen typische "Streuselkuchen". Unzählige Schauer zogen aus Nordwesten vom Atlantik und der Nordsee über ganz Deutschland hinweg. Am Morgen und am Vormittag beschränkte sich die Aktivität noch weitestgehend auf die Nordhälfte Deutschlands, danach war dann auch der Süden dran.

Während im Flachland vor allem Regen- und Graupelschauer im Vordergrund standen, kam es weiter oben zu Schnee. Die Schneefallgrenze kam durch die kalten Temperaturen weit nach unten und lag bei etwa 400-600 m.

Auf der Hornisgrinde, dem mit 1164 m höchsten Berg des Nordschwarzwalds, kam es zu Gewittern mit kräftigem Schneefall. Ein Teil der Schneedecke hat sogar die Nacht überlebt und liegt am Dienstag noch immer.

Deutlich üppiger fielen die Schneemengen sogar in den Alpen aus. Durch Stauniederschläge kam es so auf der Alpennordseite zu teilweise ergiebigen Schneefällen. Am Fernpass kam es auf 1200 m Höhe zu Neuschneemengen von 30 - 40 cm.

Auch in Garmisch-Partenkirchen kam einiges zusammen. 22 cm Neuschnee meldete die Wetterstation auf 719 m Höhe am Dienstag. Auf der Zugspitze stieg die Schneehöhe von 230 auf 300 cm an.

Vorbei ist es mit dem Winterwetter übrigens immer noch nicht: Auch für Ostern sieht die Vorhersage bisher eher winterlich aus.

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