Wettererforscher erstaunt: "Das ging aber schnell" – schon ab Dienstag wieder hohe Waldbrandgefahr in ganz Deutschland!

Der Regen hat nur kurz Entspannung gebracht – nun steigt die Waldbrandgefahr erneut deutlich an. Warum das so ist.

Waldbrandgefahr, wetter, deutschland
Die Waldbrandgefahrenkarte vom Deutschen Wetterdienst (links) geht ab Dienstag deutschlandweit schon wieder von der Gefahrenstufe 3 bis 4 von 5 möglich aus.


In vielen Regionen Deutschlands hatte der lang ersehnte Regen aseit dem vergangenen Wochenende für Erleichterung gesorgt. Pflanzen, Böden und Wälder konnten zumindest kurzzeitig aufatmen. Doch die Freude währte nur kurz: Schon ab Dienstag warnt der Deutsche Wetterdienst wieder vor hoher Waldbrandgefahr. In großen Teilen des Landes wird dann erneut die Warnstufe 3 bis 4 von insgesamt 5 erreicht. Die Rückkehr von Sonne und steigenden Temperaturen treibt die Gefahr erneut in die Höhe – ein Phänomen, das in den letzten Jahren immer häufiger auftritt.

Warum Regen nicht ausreicht

Auch wenn es auf den ersten Blick so aussieht, als würde eine Regenphase die Trockenheit beenden, ist das oft nur ein kurzer Effekt. Ein großer Teil des gefallenen Regens wird von der obersten Bodenschicht oder direkt von den Pflanzen aufgenommen. Nur wenig Wasser kann in tiefere Bodenschichten eindringen und dort langfristig für Feuchtigkeit sorgen. Besonders in Zeiten, in denen es vorher wochenlang trocken war, sind die Böden regelrecht ausgetrocknet und können Wasser schlechter speichern. Die Folge: Schon wenige Tage nach dem Regen kann es wieder knochentrocken sein – und damit steigt auch die Brandgefahr erneut.

Sonne und Wind beschleunigen die Austrocknung

Ab Samstag wird das Wetter in Deutschland wieder deutlich sonniger, und vielerorts steigen die Temperaturen spürbar an. Dazu weht teils ein frischer Wind. Diese Kombination wirkt wie ein Föhn für die Natur: Feuchtigkeit verdunstet schnell, die Böden trocknen aus, und auch Gräser sowie Unterholz verlieren ihre Restfeuchte. Besonders auf Wiesen, in Wäldern und auf Äckern kann das sehr schnell gehen – die Flächen werden erneut leicht entzündlich. Was vielen nicht bewusst ist: Selbst bei nur leichtem Wind können sich Brände schnell ausbreiten, wenn das Gelände trocken genug ist.

Der Klimawandel verstärkt die Extreme

Dass die Waldbrandgefahr so schnell wieder steigt, ist kein Zufall. Solche Entwicklungen passen zu den Beobachtungen der vergangenen Jahre, in denen sich Wettermuster spürbar verändert haben. Längere Trockenperioden, kurze, aber intensive Regenphasen und dann schnell wieder Hitze – dieses Auf und Ab macht es Böden und Pflanzen schwer, Feuchtigkeit langfristig zu speichern. Der Klimawandel verstärkt diese Muster zusätzlich. Die Vegetation hat kaum Zeit, sich zu erholen, und so sind viele Regionen im Frühling schon so trocken wie früher erst im Hochsommer.

Was man selbst tun kann

Auch wenn man das Wetter nicht beeinflussen kann, gibt es Möglichkeiten, um die Gefahr von Wald- und Flurbränden zu verringern. Dazu gehört vor allem, sich an die geltenden Regeln in Wäldern und Grünanlagen zu halten: Kein offenes Feuer, kein Grillen in trockenen Gebieten und keine achtlos weggeworfenen Zigarettenstummel. Auch abgestellte Autos auf trockenem Gras können Brände auslösen. Wer achtsam ist, kann dazu beitragen, dass es trotz hoher Gefahr nicht zu schlimmeren Zwischenfällen kommt. Denn eines ist klar: Die nächsten Wochen bleiben trocken und damit kritisch.