Wetterbilanz Sommer 2023: im Schnitt zu warm und zu nass!

Der August 2023 ist zu Ende und damit auch der meteorologische Sommer. Beide fallen in diesem Jahr zu warm. Damit war seit 27 Jahren jeder Sommer in Deutschland zu warm.

Starkregen Niederschlag Sommer
Gerade im August gab es öfters mal Starkregen und Hagel.

Der diesjährige August hatte bezüglich der Temperatur viel Abwechslung zu bieten. Phasen, in denen die Höchsttemperatur kaum 20°C überschritten, wurden in der zweiten Monatsdekade von tropischen Luftmassen abgelöst, wobei dann verbreitet Temperaturen über 30°C gemessen wurden. Höhepunkt war der 24. August an dem die höchste Temperatur von 37,4°C in Rheinfelden gemessen wurde. Gegen Monatsende wurde es wieder kühler.

Nichtsdestotrotz war der August 2023 wärmer als die langjährige Referenzperiode von 1961 - 1990. Mit 18,3°C lag er etwa 1,8°C über dem Mittel. Selbst gegenüber der bereits wärmeren Referenzperiode von 1991 - 2020 lag er noch 0,3°C über dem Mittel.

Der gesamte Sommer teils wechselhaft, gegen Ende zu warm

Der Sommer 2023 zeigte ebenfalls viele Gesichter in Sachen Temperatur. Der Start war teils sehr kühl. Am 3. Juni wurden in Sohland an der Spree -0,7°C als Tiefstwert gemessen. Nirgendwo war es diesen Sommer in Deutschland kühler (ausgenommen natürlich Bergstationen). Danach waren vor allem die Temperaturen im Südwesten ungewöhnlich warm.

Einzelne Ausschläge nach oben konnten im Juli immer wieder verzeichnet werden. Am 15.7 wurden in Möhrendorf-Kleinseebach in Bayern 38,8°C gemessen. Der zweithöchste Wert im Sommer wurde in Waghäusl-Kirrlach mit 38.0°C gemessen.

Am Ende war der Sommer 2023 mit 18,6°C gegenüber der langjährigen Periode von 1961 - 1990 um 2,3°C zu warm. Selbst gegenüber der bereits wärmeren Periode von 1991 - 2020 war der Sommer 1,0°C zu warm. Damit gab es seit 27 Jahren in Deutschland keinen Sommer mehr, der kühler als die langjährige Klimaperiode war. Die anthropogene Klimaerwärmung schlägt voll zu Buche.

Unwetter sorgen lokal für deutlichen Niederschlagsüberschuss

Der August konnte mit teils sehr hohen Niederschlagsmengen aufwarten. Im bundesweiten Mittel fielen rund 125mm und damit rund 60% mehr Niederschlag als im langjährigen Mittel von 1961 - 1990. Dies entspricht auch etwa derselben Summe aus der neueren Klimaperiode von 1991 - 2020. Die Daten des DWD zeigen: Der nasseste August seit 2010.

Besonders im Bereich der Alpen kam es zu sehr hohen Niederschlagssummen, wo teils bis zu 300mm gefallen sind. Als Beispiel sei hier Oberstdorf genannt, wo rund 296mm fielen. Aber auch im langjährigen Mittel fallen dort im August sehr hohe Niederschlagssummen von rund 200mm. Was dann entsprechend knapp 50% mehr Niederschlag als üblich sind.

Auch der Sommer fiel nasser aus als sonst. Im bundesweiten Mittel fielen rund 10% mehr als üblich (1961 - 1990). Ein deutlicher Überschuss kam allerdings durch die Monate Juli und August zustande. Es waren nicht nur die teils heftigen Gewitter mit Starkregen und Hagel, die die teils hohen Summe zustande brachten, sondern zum Ende des Sommers war es der einsetzende Dauerregen mit Hochwassergefahr.

Wieder zeichnete sich der Alpenraum mit sehr hohen Niederschlagssummen aus. Innerhalb der drei Monate fielen teils 600mm Niederschlag. Am Beispiel Oberstdorf sehen wir erneut wie ungleichmäßig Niederschlag verteilt sein kann. Im Sommer fielen dort knapp 610mm Niederschlag. Der Juni trug mit rund 46 mm nur knapp 8% des Gesamtniederschlags im Sommer bei. Das meiste Nass fiel im August mit rund 49% der Gesamtmenge.

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