Weltweit wärmster Januar und über 1,5°C in den letzten 12 Monaten!

Das Jahr fängt da an, wo das alte aufgehört hat: Der Januar 2024 ist der wärmste seit Beginn der Aufzeichnungen! Und für die letzten 12 Monaten lag die globale Durchschnittstemperatur das erste Mal 1,5°C über dem vorindustriellen Zeitalter.

Temperatur Erwärmung Klimakrise
Global setzt sich die Klimaerwärmung auch 2024 fort. (Quelle. Adobe Stock)

Der europäische Erdbeobachtungsdienst Copernicus veröffentlichte in seinem Bericht über den Januar beunruhigende Zahlen. Der Januar 2024 war weltweit der wärmste Januar seit Beginn der Aufzeichnungen. Global lag der Januar 0,7°C über dem langjährigen Mittel von 1991 - 2020. Obwohl die Abweichung geringer war als die der letzten sechs Monate, war sie dennoch höher als alle Monate vor dem Juli 2023. Und erneut bricht ein Monat den Rekord der Wärmste seit Beginn der Aufzeichnungen zu sein. Eine unfassbare Serie, die seit Juni 2023 Bestand hat.

Damit war der Januar 2024 global gesehen um 0,12°C wärmer als der bisher wärmste Januar aus dem Jahr 2020. Der Monat war damit auch um 1,6°C wärmer als das Januarmittel des vorindustriellen Zeitalters (1850 - 1900). Und zum ersten Mal lag die mittlere Temperatur von 12 Monaten, also einem Jahr, über 1,5°C des vorindustriellen Zeitalters. Eine besorgniserregende Entwicklung. Ein dauerhaftes Überschreiten der 1,5°C Grenze rückt immer näher.

Geteiltes Europa

Der Temperaturkontrast im Januar in Europa war durchaus bemerkenswert. In manchen Regionen Europas war es deutlich kühler als üblich. In manchen Regionen gab es aber auch innerhalb des Monats deutliche Temperaturschwankungen. Anfang des Monats wurden Temperaturen unterhalb von -40°C in Lappland registriert. Für Schweden waren dies die tiefsten Temperaturen seit über 25 Jahren, und an einer Station sogar die niedrigsten Werte seit über 100 Jahren. Aufgrund milderer Bedingungen gegen Ende des Monats waren die Mittelwerte für Schweden und Finnland weniger extrem, waren aber immer noch kühler als das langjährige Mittel von 1991 - 2020.

Auch in Frankreich und Großbritannien zeigte sich der Januar durchaus bemerkenswert. Denn obwohl der Mittelwert der Temperaturen nahezu normal waren, wurden dort im Januar gleichzeitig die vorläufig w��rmsten Temperaturen für einen Januar gemessen. Im Süden Spaniens lagen die Temperaturen über dem langjährigen Mittel, wobei besonders gegen Ende des Monats ungewöhnlich hohe Temperaturen gemessen wurden. Auch in den Alpen wurden ungewöhnlich hohe Temperaturen registriert.

Die Variabilität der Schwankungen ist in Europa höher als im globalen Vergleich. Am Ende lag der Januar 2024 in Europa 0,18°C über dem langjährigen Mittel von 1991 - 2020. Damit war der diesjährige Januar im Flächenmittel in Europa fast 2,5°C kühler als der bisher wärmste Januar aus dem Jahr 2020.

Hohe Meerestemperaturen

Außergewöhnlich hoch bleiben auch die Temperaturen der Meeresoberflächen. Die außerpolaren Meere zeigten bereits im Jahr 2023 nahezu durchweg außergewöhnlich hohe Werte, mit noch nie gemessenen Oberflächentemperaturen. Seit April 2023 jagte ein Tagesrekord den nächsten, und das setzte sich im ersten Monat des Jahres fort. Mit einem Mittel von 20,97°C war dies mit Abstand der höchste Wert, der jemals für einen Januar gemessen wurde. Das waren noch einmal 0,26°C mehr als im bisherigen Rekordjanuar aus dem Jahr 2016.

Dies ist besonders bemerkenswert, da der Januar 2024 nur knapp hinter dem bisher wärmsten Monat (August 2023) lag. Und es setzt sich aktuell fort, da die täglichen Meeresoberflächentemperatur seit dem 31. Januar jeweils neue Rekordwerte erreicht haben, und damit nochmals wärmer waren als die bisherigen Tagesrekorde aus dem August 2023. Zum einen trug das aktuelle El Niño Ereignis einen Teil zu den hohen Meeresoberflächentemperaturen der letzten Monaten bei. Zum anderen trugen die wärmeren Meeresoberflächentemperaturen ebenfalls zu den außergewöhnlich hohen Lufttemperaturen im Januar bei.

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