Sommer 2025: Aus Urlaubsparadiesen werden Extremzonen – Südtirol wird zum riskanten Reiseziel für Wanderer und Urlauber

Wenn Sie mit Ihrer Familie diesen Sommer nach Südtirol reisen wollen, sollten Sie jetzt genau aufpassen: Aus dem beliebten Wanderparadies wird 2025 eine gefährliche Extremzone – Hitze und Unwetter machen den Urlaub riskant.

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Hitze am Arbeitsplatz: Schutzmaßnahmen sind jetzt lebenswichtig – auch bei extremer Sommerglut in Südtirol und Norditalien.

In Südtirol wurden derzeit bis zu 38 Grad gemessen. In Bozen gab es zuletzt acht sogenannte Tropennächte in Folge – das bedeutet: nicht einmal nachts sinken die Temperaturen unter 20 Grad. Auch die kommenden Tage versprechen keine grundlegende Abkühlung. Stattdessen kündigen Meteorologen Gewitter und weiter steigende Temperaturen an.

Was viele nicht wissen: Selbst auf über 4.700 Metern – etwa auf dem Colle Major am Mont Blanc – wurden kürzlich +1,4 Grad gemessen. Das ist ein alarmierender Hinweis darauf, dass der Klimawandel nun auch Regionen trifft, die früher als "hitzesicher" galten.

Arbeiten im Freien? Verboten!

Die Lage ist so ernst, dass in Norditalien bereits politische Maßnahmen greifen:

In der Lombardei wurde ein Arbeitsverbot für bestimmte Branchen zwischen 12:30 und 16:00 Uhr verhängt – und das bis Mitte September.

Diese Regelung betrifft vor allem Beschäftigte im Baugewerbe, in der Landwirtschaft und im Gartenbau, die in der heißesten Tageszeit im Freien arbeiten. Ziel ist es, die Gesundheit der Arbeitnehmer zu schützen und hitzebedingte Unfälle zu vermeiden.

In der Emilia Romagna wurde ebenfalls eine vergleichbare Regelung erlassen – und das aus einem tragischen Anlass:

Dort verlor kürzlich ein Bauarbeiter sein Leben, nachdem er während der Mittagshitze auf einer Baustelle zusammenbrach. Die extremen Temperaturen setzten ihm so stark zu, dass er den Hitzeschlag nicht überlebte. Dieser dramatische Vorfall hat die Behörden alarmiert und verdeutlicht auf erschütternde Weise, wie gefährlich die aktuelle Hitzeperiode für Menschen sein kann, die körperlich im Freien arbeiten müssen.

Urlaubsparadies unter Hitzewarnung

Auch in den Ferienregionen nimmt die Hitzebelastung drastisch zu: In Florenz sollten die Temperaturen an mehreren Tagen hintereinander über 39 Grad steigen. Sardinien meldet bis zu 41 Grad bei kaum sinkenden Nachttemperaturen. Die Po-Ebene und Küstenstädte wie Palermo und Rom erreichen tropische bis "super-tropische" Nächte mit Tiefstwerten um 30 Grad.

Wer seine Ferien in Italien verbringen will, sollte sich auf extreme Bedingungen einstellen – nicht nur tagsüber. Selbst das Meerwasser hat in manchen Regionen fast Badewannentemperatur: 28 bis 29 Grad werden aus dem südlichen Tyrrhenischen Meer gemeldet.

Zwischen Gluthitze und Unwettern: Urlaub in Südtirol wird zur Wetterlotterie

Verantwortlich für die extremen Temperaturen war das afrikanische Hochdruckgebiet „Pluto“, das weiterhin heiße Luftmassen nach Mitteleuropa drückt – mit Temperaturen, die bis nach Skandinavien reichen sollen.

Doch wer denkt, die größte Herausforderung beim Sommerurlaub sei nur die Gluthitze, irrt: In den Bergen drohen zunehmend auch heftige Gewitter, Sturzregen und Murenabgänge.

Erst am Montag forderten Unwetter im Piemont ein Todesopfer, zudem mussten rund 150 Kinder aus Ferienlagern in Bardonecchia evakuiert werden.

In Südtirol und Tirol gingen Erdrutsche nieder, Dörfer wurden evakuiert und Straßen gesperrt. Besonders dramatisch war die Lage im Gschnitztal bei Innsbruck, wo mehrere Muren Häuser beschädigten und Menschen per Hubschrauber in Sicherheit gebracht wurden.

Wer jetzt gen Süden fährt, sollte wissen: Der Sommer 2025 macht aus Urlaubsparadiesen Extremzonen. Ob Hitze oder Hochwasser – auf sicheres Schönwetter ist in diesem Jahr kein Verlass.