Überdurchschnittlich nass und extrem warm: Das Jahr 2023 im Rückblick

Wir wagen einen Rückblick auf das Jahr 2023: Eines ist nicht überraschend: Das Jahr fällt wieder einmal überdurchschnittlich warm aus. Doch auch mit Regen wurde nicht gegeizt. Wo sich das Jahr 2023 im langjährigen Klimamittel einordnet, erfahrt ihr im Artikel.

2024 hat bereits begonnen und sorgt in den kommenden Tagen für einen deutlichen Temperatureinbruch. Vielerorts kommt es zu Dauerfrost, Niederschläge sind unter dem großen Hochdruckkeil eine Seltenheit. Das Jahr präsentiert sich damit eher gegensätzlich zu den Mittelwerten des Jahrs 2023. Dieses fiel nämlich in Deutschland deutlich zu warm und auch überdurchschnittlich regnerisch aus.

Wärmstes Jahr seit Messbeginn

Im Deutschlandweiten Mittel lag die Durchschnittstemperatur bei 10,6 °C, was einer Abweichung von +1,3 K zur aktuellen Referenzperiode von 1991-2020 darstellt. Nach 2022 ist das Vorjahr somit schon das zweite Jahr in Folge, das alles bisher dagewesene in den Schatten stellt.

Wer nun glaubt, die Temperaturabweichung kam durch eine überdurchschnittliche Länge oder Anzahl von "Schönwetterabschnitten" zustande, der irrt. Hinsichtlich des Sonnenscheins liegt das Jahr 2023 im durchschnittlichen Bereich. An der Wetterstation in Rheinstetten nahe Karlsruhe lag die Sonnenscheindauer etwa 5 % über dem Durchschnitt. Stark überdurchschnittlich fielen jedoch die Niederschläge aus. Im deutschlandweiten Mittel kamen 958 mm zusammen, was 122 % der üblichen Menge entspricht. 2023 darf sich mit diesem Wert sogar mit dem Titel des sechstnassesten Jahres seit Messbeginn schmücken.

Dabei treten vor allem die Monate März, Oktober und November in Erscheinung. An der beispielhaften Wetterstation Rheinstetten lag der monatliche Niederschlag hier bei 165 %, 143 % und 178 %. Der November trägt dabei auch den unrühmlichen Titel des "trübsten" Monats. In Rheinstetten schien die Sonne hier nur für 25 Stunden und damit für weniger als eine Stunde pro Tag. Es gab aber auch sonnige und trockene Monate: Im September kamen so nur 25 % der üblichen Niederschlagsmenge zusammen, in Februar waren es sogar nur 19 %. Der September fiel mit einer Sonnenscheindauer von 262 Stunden auch um 51 % sonniger aus als ein durchschnittlicher September.

Im deutschlandweiten Mittel fielen im Jahr 2023 alle Monate wärmer aus als im Klimamittel. Der Dezember 2023 war somit der 15. Monat in Folge mit überdurchschnittlich hohen Temperaturen. Der letzte unterkühlte Monat geht zurück auf den August 2022.