Jetzt blüht die Natur endlich auf: Grünlandtemperatur erreicht wichtige Schwelle - Gefahr durch Spätfröste?

Das frühlingshafte Wetter der vergangenen Tage hat die Natur zum Erwachen gebracht. Dabei spielt die Grünlandtemperatur eine wichtige Rolle bei der Vegetationsentwicklung. Jetzt ist es aber wieder deutlich kälter geworden. Drohen dabei Schäden für die Landwirtschaft durch Spätfröste?

Frühling
Der nahende Frühling wird jetzt auch in der Natur immer mehr sichtbar

Was war das für ein Frühlingswetter am vergangenen Wochenende: Sonne satt von früh bis spät und dazu Temperaturen teilweise über der 20 Grad Marke. Kein Wunder, dass vielerorts Krokusse und Narzissen aus dem Boden sprießen. Es wird also nicht mehr lange dauern, bis zumindest in klimatisch begünstigten Regionen, die Natur nachhaltig aus dem Winterschlaf erwacht.

Was ist die Grünlandtemperatur?

Ein Messwert, der die Vegetationsentwicklung gut kennzeichnet, ist die sogenannte Grünlandtemperatursumme (GTS). Sobald dabei ein Wert von 200 überschritten wird, ist das Ende der Winterruhe erreicht und das nachhaltige Pflanzenwachstum kann beginnen.

Doch was hat es mit der Grünlandtemperatursumme auf sich? Die GTS ist eine berechnete Wärmesumme und wird insbesondere in der Landwirtschaft zur Bestimmung der Feldarbeiten herangezogen. Ermittelt wird sie, indem alle positiven Tagesmitteltemperaturen seit Jahresbeginn addiert werden. Im Januar wird das Tagesmittel mit dem Faktor 0,5 multipliziert, im Februar mit 0,75 und im März geht dann der volle Wert ein.

Erreicht diese Summe dann den Wert von 200, markiert dies beispielsweise den Beginn der Forsythienblüte, die phänologisch den Beginn des Vorfrühlings einläutet. Wichtig ist zu erwähnen, dass es klimatisch bedingt natürlich große Unterschiede in Deutschland gibt, wann dieser Wert erreicht wird.

In den begünstigten Regionen des Landes ist dieser Schwellenwert von 200 jetzt erreicht bzw. überschritten worden, wie zum Beispiel in Freiburg, Mannheim, Stuttgart oder Düsseldorf. Dagegen sind die höheren Berglagen oder auch die Küstengebiete von dem Schwellenwert noch weit entfernt, in Zinnwald-Georgenfeld im Erzgebirge liegt der Wert erst bei 77 (Stand 11.03.2025).

Durch den Klimawandel hat sich laut dem Deutschen Wetterdienst (DWD) die Forsythienblüte mittlerweile um fast einen Monat nach vorne verschoben. Dabei hat sich der Vegetationsbeginn in den letzten Jahren und Jahrzehnten im Durchschnitt immer weiter nach vorne geschoben. Im letzten Jahr ist die GTS von 200 in einigen Regionen schon Ende Februar erreicht worden. Der Februar 2024 war der wärmste jemals gemessene Februarmonat seit Messbeginn.

Gefahr durch Spätfröste im Klimawandel

Nach dem Frühlingswetter der vergangenen Tage ist es diese Woche deutlich kälter geworden und auch Nachtfröste sind wieder ein Thema. In den Hochlagen kann es sogar nochmal zu Schneefällen kommen. Trotz der globalen Erwärmung kommt es aufgrund der großen Variabilität beim Wetter aber immer noch zu Kaltlufteinbrüchen im Frühjahr.

Die jetzt bevorstehenden Fröste dürften noch keine Probleme verursachen, da die Vegetationsentwicklung gerade erst begonnen hat bzw. in den höheren Lagen noch gar nicht angefangen hat. Im späteren Frühjahr könnten dann aber Spätfröste durchaus zu Problemen in der Landwirtschaft führen. Ob es allerdings auch in diesem Frühjahr zu den berüchtigten Frösten im Frühjahr kommt, lässt sich zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht abschätzen!