Japan warnt vor einer Zunahme von Streptokokken-Fällen: Risiko eines toxischen Schocksyndroms und von Todesfällen

Japan steht vor einer besorgniserregenden Anzahl von Fällen einer bakteriellen Infektion durch Streptokokken der Gruppe A, die das Toxische Schocksyndrom (TSS) auslösen und zum Tod führen kann. Im vergangenen Jahr wurden 941 Fälle dieser Infektion gemeldet, und in den ersten beiden Monaten des Jahres 2024 wurden bereits 378 Infektionen registriert, so die Daten des japanischen National Institute of Infectious Diseases (NIID).

Was ist ein Streptokokkus der Gruppe A und wie wird er übertragen?

Streptokokken der Gruppe A, oder Streptococcus pyogenes, ist ein Bakterium, das durch kleine Speicheltröpfchen übertragen wird, die beim Sprechen ausgestoßen werden. Obwohl dieses Bakterium im Allgemeinen leichte Infektionen verursacht, kann es in einigen Fällen zu einem toxischen Schocksyndrom führen, das vor allem bei Erwachsenen eine Sterblichkeitsrate von etwa 30 Prozent aufweist.

Bisher waren die japanischen Gesundheitsbehörden nicht in der Lage, die Gründe für den erheblichen Anstieg der Fälle im Land zu ermitteln. Das NIID räumte ein, dass die Mechanismen, die zu den schweren und fulminanten Formen dieser Infektion führen, noch immer unbekannt und schwer zu erklären sind.

"Es gibt noch viele unbekannte Faktoren bezüglich der Mechanismen, die hinter den fulminanten Formen von Streptokokken stehen, und zum jetzigen Zeitpunkt können wir sie nicht erklären", erklärte das japanische National Institute of Infectious Diseases gegenüber The Guardian.

Ende letzten Jahres wurden die Fallzahlen für das Jahr 2023 veröffentlicht, bei denen insgesamt 941 Menschen von diesem Bakterium betroffen waren. Die Besorgnis wird durch die Tatsache verstärkt, dass dasselbe Institut bereits 378 Fälle allein in den Monaten Januar und Februar 2024 gemeldet hat, was darauf hindeutet, dass die Anzahl der Infektionen bis zum Ende des Jahres einen Rekord brechen könnte.

Was sind die Gründe für die Ausbreitung dieses Virus?

Obwohl es noch keine offizielle Erklärung für die Ausbreitung dieses Virus gibt, führen viele Experten die Zunahme der Infektionen und die Schwere der Fälle auf die während der Coronavirus-Pandemie verhängten Beschränkungen und die daraus resultierende fehlende Immunität zurück.

Normalerweise zeigen Infizierte keine Symptome oder nur leichte Anzeichen, wie Halsschmerzen. In den schwersten Fällen können Streptokokken der Gruppe A jedoch Symptome wie Septikämie, toxischer Schock, Lungenentzündung, Meningitis, Gelenkinfektionen, tiefe Abszesse oder nekrotisierende Fasziitis verursachen.

Die japanischen Gesundheitsbehörden appellieren an die Bevölkerung, auf die Symptome zu achten und bei Verdacht auf eine Infektion sofort einen Arzt aufzusuchen. Strenge Hygienemaßnahmen wie häufiges Händewaschen und das Tragen von Masken werden empfohlen, um das Risiko einer Ansteckung und die Verbreitung dieser schweren bakteriellen Infektion zu verringern.

Dieser alarmierende Anstieg der Streptokokkenfälle in Japan zeigt, wie wichtig die epidemiologische Überwachung und die Durchführung von Präventivmaßnahmen zum Schutz der öffentlichen Gesundheit angesichts der zunehmenden infektiösen Bedrohungen weiterhin sind.