Ist Ihr Haus durch Starkregen gefährdet? Eine neue Karte weiß die Antwort

Extreme Regenfälle mit Überschwemmungen sind durch den Klimawandel deutlich häufiger geworden. Die Bundesregierung hat eine Online-Karte veröffentlicht, die bislang zwölf Bundesländer abdeckt und mögliche Überflutungsszenarien aufzeigt - auf den Quadratmeter genau.

Starkregen
Fällt der Regen schneller und stärker, als Kanalisation und Erdreich ihn aufnehmen, können Sturzfluten entstehen.

Wochenlang herrscht Trockenheit bei hohen Temperaturen, dann entlädt sich die Wetterlage in Gewitter und Starkregen. Der Niederschlag fällt heftiger und schneller, als er in der Kanalisation abfließen oder im Erdreich versickern kann. Aufgrund der Klimaerwärmung sind solche Wetterereignisse längst keine Ausnahme mehr, sondern ein häufiges Szenario - mit entsprechenden Folgen. Fließt das nicht aufgenommene Wasser über der Erde, verwandeln sich Straßen in Sturzbäche. Seen bilden sich, Keller, Garagen und Erdgeschosse laufen voll, Gebäude nehmen Schaden.

Nicht nur an Wasserläufen können Sturzfluten auftreten

Das Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe (BBK) bezeichnet Starkregen als Niederschläge von mehr als 25 Millimeter pro Stunde oder mehr als 35 Millimeter in sechs Stunden. Die in der Folge entstehenden Sturzfluten können unabhängig von der Nähe zu Bächen und Flüssen auftreten. Hanglagen beschleunigen das Herabstürzen der Wassermassen. Schon leicht abschüssiges Gelände begünstigt den Zustrom des Wassers.

Hausbesitzer können einiges unternehmen, um ihre Immobilie vor Wassermassen zu schützen. An erster Stelle steht Information. Die Bundesregierung hat eine Online-Karte veröffentlicht, die im Detail zeigt, wie groß die individuelle Gefährdung durch Starkregen ist. Vielerorts gibt es solche Karten bereits von Gemeinden oder Regionen.

Risikoschätzung auf den Quadratmeter genau

Die neue Hinweiskarte Starkregengefahren des Bundesamtes für Kartograpie und Geodäsie in Frankfurt stellt sogar auf den Quadratmeter genau dar, womit im Ernstfall zu rechnen ist. Sie zeigt modellierte Überflutungshöhen und Fließgeschwindigkeiten auf. Derzeit deckt die Karte zwölf Bundesländer ab; die übrigen vier - Baden-Württemberg, Bayern, Hessen und Saarland - sind in Vorbereitung und folgen. Die Karte hilft Behörden am Ort, sich auf Starkregen-Ereignisse vorzubereiten und die Bevölkerung vor Risikozonen und überschwemmten Straßen zu warnen. Doch auch Hausbesitzer können hier ablesen, wie gefährdet ihre Immobilie ist.

So schützen Sie Ihre Immobilie effektiv

Es lässt sich einiges tun, um das eigene Haus vor Schäden durch Starkregen zu schützen. Sinnvoll ist etwa der Einbau einer Rückstausicherung im Abwasserkanal. Liegt das Haus tief, verhindern möglichst breite Ablaufmöglichkeiten, dass Wasser durch Terrassentüren eindringt. Am tiefsten Punkt des Hauses können Pumpensumpf und Tauchpumpen in der Nähe von Eingängen angebracht werden. Bei Kellertreppen und Wohnungen im Souterrain sollten Schwellen mit einer Mindesthöhe von fünfzehn Zentimetern eingebaut werden. Auch tiefer liegende Garagen sind Gefahrenpunkte, denn hier können Wassermassen schnell einlaufen.

Wer am Hang wohnt, sollte sich besonders intensiv mit dem Thema Starkregen und Überschwemmungsgefahr auseinandersetzen. Und wer derzeit ein Haus baut, ist gut beraten, alle Eingangsbereiche mindestens fünfzehn Zentimeter über der Oberfläche des Grundstücks anzulegen, so das Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe.

Quellen: