Hagelsturm zerstört Tausende von Solarfeldern in Texas. Anwohner befürchten Kontamination durch austretende Chemikalien
Ein schwerer Hagelsturm hat Mitte März einen Solarpark in Texas nahezu vollständig zerstört, der 62.000 Haushalte mit Strom versorgte. Nun sorgen sich Anwohner, dass giftige Substanzen aus den zerstörten Platten austreten könnten.
Mitte März hat ein heftiger Hagelsturm in einem Solarpark im US-amerikanischen Damon, Texas, Tausende von Solarmodulen zerstört. Wie der Houston Chronicle berichtet, waren in der Nacht vom 15. auf den 16. März baseballgroße Hagelkörner in der Region niedergegangen.
Luftaufnahmen zeigen etliche zerstörte Photovoltaikplatten auf der Fighting Jays Solar Farm in der Nähe von Needville in Fort Bend County. Der Solarpark galt als Vorzeigeprojekt alternativer Energiegewinnung im Bundesstaat und produzierte seit 2022 Strom für das texanische Energienetz.
Nach eigenen Angaben produzierte der Park 350 Megawatt auf 1337 Hektar Land, und Newsweek zufolge wurden damit 62.000 Haushalte mit Strom versorgt. Der Electric Reliability Council of Texas, der das Stromnetz des Bundesstaates beaufsichtigt, sagte nach Angaben von FOX News, man sei sich der Situation bewusst, habe aber keine Bedenken hinsichtlich der Netzzuverlässigkeit.
Eines der beiden Unternehmen, die hinter der Fighting Jays Solar Farm stehen, ist das dänische Unternehmen Copenhagen Infrastructure Partners (CIP). Ein Unternehmensprecher bestätigte gegenüber „Newsweek“, dass der Hagelsturm die Solarmodule auf dem Gelände beschädigt habe.
Solarmodule sind in der Regel vergleichsweise robust, was Hagelschäden anbelangt, sodass sie auch bei Schäden weiterhin Energie produzieren können. Dem National Renewable Energy Laboratory zufolge haben auch hagelrissige Paneele weniger als vier Prozent Energieverlust. Bei baseballgroßen Hagelkörnern sei allerdings von einem Totalschaden auszugehen.
Laut Medienberichten befürchten die Anrainer des zerstörten Solarparks, dass die beschädigten Paneele giftige Chemikalien in die Umgebung freisetzen. Anwohner Nick Kaminski etwa äußert gegenüber dem Sender FOX 13 die Befürchtung, dass Chemikalien in das Grundwasser gelangen könnten, das wiederum für sein Haus als Wasserversorgung diene.
Ein weiterer Anwohner gibt sogar zu bedenken, dass die Chemikalien krebserregend sein könnten. Solarmodule können etwa giftige Substanzen wie Cadmiumtellurid und Kupfer-Indium-Gallium-Diselenid enthalten.
Nach Aussage von Experten liegen diese Stoffe in Solarzellen jedoch in fester Form in einem dünnen Film vor, der in der Regel erst bei der Entsorgung zu einem Umweltproblem wird. Damit seien Solarzellen zwar Sondermüll wie alle Elektrogeräte, aber nicht giftig.
Lokalen Nachrichtenagenturen zufolge hätten auch Gefahrgutexperten bisher keine Kontamination in dem Gebiet festgestellt.