Gigantischer Eisberg A23a vor Südgeorgien – Gefahr und Chancen für das Ökosystem
Gigantisch, unerforscht, spektakulär und gefährlich – der Eisberg A23a hat Südgeorgien erreicht. Dieses beispiellose Ereignis könnte das Ökosystem verändern, neue Chancen bieten und gleichzeitig vor Herausforderungen für Schifffahrt und Forschung stellen.

Ein riesiger Eisberg, der etwa doppelt so groß ist wie Großbritannien, hat sich in flachen Gewässern vor der abgelegenen Insel Südgeorgien im Südatlantik verkeilt.
Der Eisberg A23a, der 1986 vom Filchner-Ronne-Eisschild in der Antarktis abbrach, hat nun nach fast 40 Jahren eine neue Etappe in seiner Reise erreicht.
Laut Berichten bleibt der gigantische Eisberg derzeit etwa 80 Kilometer von der Küste entfernt auf dem flachen Kontinentalschelf von Südgeorgien stecken.
The BBCs graphic artist @ErwanRivault shows us where iceberg A23a has grounded at South Georgia. pic.twitter.com/QboDoXdcYL
— Jonathan Amos (@JCDAmos) March 4, 2025
Schifffahrt in Panik – Eisberg bringt Fischerei an den Rand des Zusammenbruchs
Der Eisberg hat damit einen entscheidenden Punkt erreicht, nachdem er zuvor Jahrzehnte lang fest auf dem Meeresboden im Weddellmeer verankert war. Wissenschaftler sind nun gespannt, welche Auswirkungen diese neue Position auf die Umgebung haben wird.
Andrew Newman von Argos Froyanes erklärte gegenüber der BBC, dass dies das größte Eis sei, mit dem sie je in einer Fischsaison zu tun gehabt hätten, fügte jedoch hinzu, dass sie gut vorbereitet und ausgerüstet seien.
Papageientaucher in Not – Der Eisberg stiehlt die Nahrung der Vögel!
Für die lokale Tierwelt stellt der Eisberg ebenfalls eine Herausforderung dar. Besonders die Papageientaucher, die auf Krill angewiesen sind, könnten durch die Veränderungen im Nahrungsangebot, die durch das Schmelzwasser des Eisbergs entstehen, betroffen werden.
Laut Peter Fretwell vom British Antarctic Survey könnten die Vögel gezwungen sein, ihre Futtergebiete zu wechseln, was zu Konflikten mit anderen Arten führen könnte.
Nährstoffbombe fördert Leben im Ozean, aber zu welchem Preis?
Trotz dieser Herausforderungen gibt es auch Chancen für das Ökosystem. Der Eisberg könnte Nährstoffe freisetzen, die das Wachstum von Phytoplankton anregen – eine Schlüsselressource im marinen Nahrungsnetz.
Professor Nadine Johnston vom British Antarctic Survey beschreibt diesen Vorgang als „Nährstoffbombe“, die das Leben im Ozean fördert. Experten erwarten, dass sich ein grünes Phytoplankton-Halo um den Eisberg bildet, das auf die Freisetzung von Nährstoffen hinweist.
World's largest iceberg which is twice the size of Greater London runs aground on remote British island - blocking off key penguin feeding ground https://t.co/agbR1voFi2
— Daily Mail Online (@MailOnline) March 4, 2025
Der Klimawandel als Brandbeschleuniger – Was passiert, wenn der Eisberg schmilzt
Die Untersuchung von A23a bietet einzigartige Einblicke in die Auswirkungen von Eisbergen auf das marine Ökosystem und könnte zu einem besseren Verständnis des Kohlenstoffkreislaufs im Ozean führen.
Allerdings warnen Forscher auch, dass der Klimawandel dazu führen könnte, dass mehr Eisberge schneller abbrechen und schmelzen, was die Ökosysteme destabilisieren könnte.
Wenn mehr Eisberge wie A23a schnell abbrechen, könnte dies die regionalen Ökosysteme destabilisieren, da die Tiere sich nicht schnell genug an die ständig wechselnden Bedingungen anpassen können.
Quellen
- British Antarctic Survey. (2024). World's largest iceberg runs aground off remote island.
- British Antarctic Survey. (2024). World’s largest iceberg A23a breaks free.