Erneute Proteste auf der Nordseeinsel Borkum gegen die Gasförderung

Bereits am gestrigen Donnerstag ist das gemeinsame Camp der Deutschen Umwelthilfe e.V. und Fridays for Future e.V. gestartet. Vier Tage lang wollen sie mit diversen Aktionen, Workshops und Demonstrationen auf die Gefahren der Gasförderung direkt vor der Insel Borkum aufmerksam machen.

Umstrittene Gasförderung bringt internationale Protestler auf die Nordseeinsel

Auch für Urlaubsgäste und Tagestouristen soll das Camp ein offener Ort sein und zum Austausch und Informieren anregen.

Lokale und Niedersächsische Politiker sehen mehr Gefahren als Nutzen

Ebenso spricht sich die lokale Politik gegen die Gasförderung aus. Direkt in unmittelbarer Nähe des Strandes darf der niederländische Konzern „One-Dyas“ Probebohrungen durchführen und Gas fördern. Selbst die Landespolitik Niedersachsen spricht sich teilweise dagegen aus und macht deutlich, dass der Bedarf an Gas in Deutschland gedeckt sei.

Die letzte Klage der Deutschen Umwelthilfe e.V. wurde abgewiesen und mit der aktuellen Weltpolitischen Lage begründet.

Unesco-Weltnaturerbe Status könnte dem Niedersächsischen Wattenmeer aberkannt werden

Die Politik, die Bevölkerung vor Ort sowie die Umweltaktivisten und Aktivistinnen befürchten starke Schäden der einzigartigen Natur, ein mögliches Absinken der Insel Borkum sowie weitere Gefahren.

Unberührte Natur, weite Sandstrände und die Nordsee locken jährlich viele Besucher

So ist auch von Erdbeben und bleibende Schäden für das Unesco-Weltnaturerbe Niedersächsisches Wattenmeer die Rede.

Obwohl Energieministerin Reiche die Alarmstufe Gas erst kürzlich auf die Frühwarnstufe herabgesetzt hat, liefert die Bundesregierung Borkum und das Wattenmeer der fossilen Industrialisierung aus. Das ist nicht nur ein klimapolitischer Rückschritt, sondern beweist auch mangelnden Respekt gegenüber den noch laufenden Gerichtsverfahren. Wertvolle Riffe und bedrohte Tiere wie der Schweinswal dürfen nicht zu den Opfern fossiler Profitgier werden.“, so Sascha Müller-Kraenner, Bundesgeschäftführer der DUH

Der Höhepunkt des Camps wurde heute durch die gemeinsame Kundgebung und Demonstration durch die Innenstadt gebildet. Insgesamt sind rund mehrere Hundert Teilnehmende und Interessierte auf dem großen Vorplatz des Borkumer Schwimmbades zusammengekommen.

Gas- und Ölbohrungen sind nicht neu

Gas- und Ölbohrungen sind in europäischen Gewässern eigentlich nichts Neues. Auch in Schottland oder Norwegen wird weitab von der Küste viel gefördert. Neu ist doch tatsächlich, dass durch die Förderungen in bestehendes Naturschutzgebiet eingegriffen wird und weitreichende Gefahren in Kauf genommen werden. Die Gasplattform befindet sich nur circa 20 Kilometer entfernt, sodass sie in Zukunft eventuell auch viele Urlaubende abschrecken wird.

Quellenhinweise

Deutsche Umwelthilfe e.V. (2025). Klimastreik und Klimacamp auf Borkum: Deutsche Umwelthilfe und Fridays for Future protestieren gegen geplante Gasbohrungen im Wattenmeer. Pressemitteilung. Wir setzen Umweltschutz durch.

NDR. (2025). Borkum: One-Dyas darf auch auf deutscher Seite nach Gas bohren. Nachrichten. Studio Oldenburg.

RiffReporter.de (2025). Rechercheprojekt Zukunft Nordsee und Ostsee. Was die Meere vor unserer Haustür ausmacht – und wie sie sich verändern. Riff-Reporter Spezial.