"Skandal in Deutschland": 11.000 marode Brücken in Deutschland – und Tübingen gönnt sich eine beheizbare Fahrradbrücke!

Während in Deutschland tausende Brücken dringend saniert werden müssen, setzt Tübingen ein Zeichen mit einer innovativen, beheizbaren Fahrradbrücke – ein Luxusprojekt!

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Stellen Sie sich vor, Sie fahren im Winter über eine Fahrradbrücke und die ist eisfrei, weil die Fahrbahn beheizt wird.

Laut einer Pressemitteilung des Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) vom 13. Juni 2024 sind mehr als 8.000 Brücken an Autobahnen und rund 3.000 an Bundesstraßen in Deutschland entweder sanierungsbedürftig oder müssen sogar komplett ersetzt werden.

Angesichts dieser alarmierenden Zahlen stellt sich die Frage, wie es um die Infrastruktur in den Städten bestellt ist.

Während andere Regionen auf den Erhalt und die Sanierung bestehender Brücken angewiesen sind, geht die Universitätsstadt Tübingen in eine völlig andere Richtung – und gönnt sich eine beheizbare Fahrradbrücke.

Tübingen setzt auf Innovation – beheizte Radbrücke als Zukunftsmodell

In einer Zeit, in der Brückenbauprojekte oft von einem Mangel an finanziellen Mitteln und langen Sanierungszeiten geprägt sind, präsentiert Tübingen mit seiner neuen Radbrücke West ein innovatives und zukunftsweisendes Projekt.

Diese 365 Meter lange Brücke überquert die Bahngleise und verbindet den Stadtteil Derendingen mit dem Europaplatz sowie dem Bahnhof.

Ihre Besonderheit: Die Fahrbahn ist beheizt, was insbesondere im Winter für eine eisfreie und sichere Nutzung sorgt.

Die Stadt setzt dabei auf Nachhaltigkeit und spart sich den Einsatz von Streusalz, was sowohl der Umwelt zugutekommt als auch die Lebensdauer der Brücke verlängert.

Durch eine Reise des Gemeinderats nach Kopenhagen soll die Idee entstanden sein. Es heisst, seit der Umsetzung ist das Fahrrad das Hauptverkehrsmittel in Tübingen.

16 Millionen Euro für die Zukunft – Tübingen investiert in Mobilität

Der Bau dieser Brücke kostet Tübingen 16 Millionen Euro, wobei die Stadt auf Fördergelder des Bundes und des Landes angewiesen war.

Mit einer breiten Unterstützung für das Radverkehrskonzept 2030 der Stadt verfolgt Tübingen das Ziel, den Fahrradverkehr zu fördern und langfristig eine nachhaltige Mobilität zu etablieren.

Die beheizbare Brücke ist Teil dieser Vision, die Radfahrern auch in den kalten Monaten eine komfortable und sichere Überfahrt ermöglicht.

Tübingen als Vorbild – Radverkehr und Klimafreundlichkeit im Fokus

Tübingen, bekannt für seine Innovationskraft, zeigt hier, wie moderne Infrastruktur auch im Bereich der Mobilität vorangetrieben werden kann. Gleichzeitig wird die Stadt zu einem Vorbild für andere Kommunen, die sich mit den Herausforderungen des Klimawandels und einer veralteten Infrastruktur konfrontiert sehen.

Infrastruktur neu und innovativ denken

Tübingen liegt malerisch auf mehreren Hügeln, was den Bau von Brücken nötig macht, um große Umwege zu vermeiden und den Verkehr zu entlasten. Diese Brücken ermöglichen es, Flüsse, Bundesstraßen und sogar Eisenbahnen auf direktem Weg zu überqueren.

Ein weiterer Vorteil ist, dass Radfahrer nun nicht mehr die Fahrbahn mit Autos teilen müssen, was für mehr Sicherheit sorgt. Auch Schulkinder können die Strecken nun sicherer befahren.

Besonders innovativ ist die Beheizung der neuen Radbrücken, die in Tübingen eingeführt wurde. Aufgrund der geographischen Lage und des dichten Nebels, der häufig zu überfrierender Nässe führt, können herkömmliche Winterdienste oft nicht schnell genug reagieren.

Hier kommen spezielle Sensoren zum Einsatz, die bei Bedarf die Fahrbahn auf zwei bis drei Grad erhitzen – an etwa 30 Tagen im Jahr. Die Beheizung mit Ökostrom wird von der Stadt als klimafreundlicher und effizienter angesehen als der Einsatz von Streusalz.

Der Luxus dieser beheizbaren Fahrradbrücke wird mit Sicherheit nicht nur Tübinger Radfahrer begeistern, sondern auch als Zeichen für eine umweltfreundliche und klimafreundliche Stadtentwicklung in die Geschichte eingehen.

Ein Blick auf die wachsenden Zahlen sanierungsbedürftiger Brücken im Land zeigt, dass Städte wie Tübingen mit ihren modernen Projekten eine zukunftsorientierte Alternative zur altbekannten Problematik bieten.

Quelle

Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND). (2024, 13. Juni). Deutlich mehr Autobahnbrücken marode.