Ameisen-Alarm am Haus! Warum jetzt ganze Kolonien aus dem Boden schießen – und was wirklich hilft

Plötzlich sind sie überall: Ameisenhügel im Garten, Invasionen im Haus. Was hinter dem Massenansturm steckt – und wie Sie sich effektiv schützen.

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Werde im Garten und schon gar nicht im Haus sind das gern gesehene Gäste: Ameisen. Was kann man dagegen tun, wenn sie ins Haus gelangen?

Wer in diesen Tagen durch den Garten geht, kennt das Bild: kleine Sandhaufen, feine Krümelberge auf Plattenwegen, Terrassen und direkt an Hauswänden. Daraus krabbeln unzählige Ameisen – zielstrebig, organisiert, hartnäckig. Dieses Phänomen ist kein Zufall. Ameisen lieben trockene Bedingungen, denn in feuchtem, kaltem Boden sind ihre Nester anfälliger für Pilze und Feinde. Die aktuelle Trockenheit macht den Boden hart, warm und stabil – ideale Bedingungen für ihre Tunnel und Brutkammern.

Vor allem an Stellen mit lockeren Pflasterfugen, Rasenrändern oder Mauerkanten bohren sich Ameisen nach oben. Sie schaffen Platz für ihr wachsendes Volk, werfen dabei Sand aus dem Boden – sichtbar als kleine Häufchen. Was für viele harmlos wirkt, kann schnell zum Ärgernis oder gar zur Plage werden.

Können Ameisen durch Betonwände kriechen?

Klare Antwort: Nein – zumindest nicht im eigentlichen Sinn. Ameisen fressen sich nicht durch Beton, sie sind keine Nagetiere. Aber: Sie finden Wege. Und das oft durch kleine Risse, Dehnungsfugen, Kabeldurchlässe oder Rohrleitungen. Dort reicht ihnen schon ein Spalt von wenigen Millimetern, um ins Innere des Hauses zu gelangen. Haben sie einmal eine duftende Nahrungsquelle entdeckt – etwa Brotkrümel, Zucker, Honig – richten sie schnell eine duftmarkierte Straße ein, der tausende Tiere folgen.

Beton schützt also nicht automatisch. Besonders gefährdet sind Häuser mit älterem Mauerwerk, nicht abgedichteten Leitungen oder Fensterrahmen mit Undichtigkeiten. Auch Blumentöpfe auf Fensterbänken, direkt an der Fassade, dienen oft als Brücke.

Was hilft wirklich gegen eine Ameisen-Invasion?

Die schlechte Nachricht zuerst: Einmal da, sind Ameisen nur schwer wieder loszuwerden. Hausmittel wie Backpulver oder Kreide helfen meist nur kurz. Besser sind Lockmittel-Köderdosen, die mit einem verzögert wirkenden Gift arbeiten. Die Ameisen tragen dieses zurück in den Bau – und vergiften so die gesamte Kolonie. Wichtig: Die Dosen nicht zerstören oder wegwerfen, solange noch Aktivität herrscht.

Außerdem sollten Sie alle potenziellen Eintrittsstellen abdichten, z. B. Silikonfugen erneuern, Fensterrahmen abdichten, Türspalten schließen. Im Garten kann man Ameisenstraßen mit kochendem Wasser übergießen – das klingt brutal, ist aber bei starkem Befall oft die einzige Methode. Wichtig: Keine Ameisengifte offen ausstreuen – Kinder und Haustiere könnten gefährdet sein.

Was tun, wenn Ameisen im Haus auftauchen?

Sobald Sie erste Tiere im Haus entdecken, gilt: schnell handeln. Beobachten Sie, woher sie kommen. Oft führen gut sichtbare Straßen vom Garten ins Haus. Klebeband-Tricks an Fenstersimsen oder Türspalten können vorübergehend helfen, den Zustrom zu stoppen. Gleichzeitig sollte man alles Essbare verschließen, Oberflächen reinigen (besonders mit Essigreiniger) – das zerstört die Duftspuren.

Ist der Befall massiv oder taucht er immer wieder an derselben Stelle auf, lohnt sich der Einsatz eines professionellen Schädlingsbekämpfers. Der kann auch feststellen, ob sich bereits ein Nest im Mauerwerk oder unter der Bodenplatte gebildet hat – was selten, aber möglich ist.

Vorbeugen – So schützen Sie Haus und Garten dauerhaft

Der beste Schutz ist Vorbeugung. Achten Sie auf regelmäßige Kontrolle der Hausumgebung: Plattenfugen? Offen. Risse im Putz? Abdichten. Offene Kompost- oder Futterstellen? Entfernen oder sichern. Besonders wichtig ist auch, Nahrungsquellen im Haus zu minimieren – keine offenen Lebensmittel, kein Zucker auf der Arbeitsfläche, kein Futter im Napf über Nacht.

Im Garten helfen natürliche Barrieren wie Lavendel, Zitronenmelisse oder Farn – sie gelten als abschreckend für Ameisen. Und wenn sich doch mal ein kleiner Sandhaufen bildet? Frühzeitig reagieren. Denn wo heute ein Hügel ist, können morgen tausende Krabbler durchs Wohnzimmer marschieren.