Alpen im Umbruch: Veraltete Skilifte verschwinden – Buëch-Dévoluy setzt auf Klimaschutz und sichere Berge

Buëch-Dévoluy baut acht ungenutzte Skilifte ab. Behörden nennen Klimawandel, Schneemangel, Sicherheit und nachhaltige Nutzung der Bergregion als zentrale Motive für die Maßnahme.

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Symbolbild: Rückbau von Skiliften zeigt, wie Alpenregionen auf Klimawandel und Schneemangel reagieren.

Das Skigebiet Céüze in Buëch-Dévoluy in den französischen Alpen hat im September 2024 den Abbau von acht ungenutzten Skiliften beschlossen. Die Maßnahme begann am 4. November 2024 und soll etwa zwei Monate dauern.

Als Hauptgrund gilt der Klimawandel, der zu unsicheren Schneeverhältnissen führt.

Offizielle Stellen sehen im Rückbau die Chance, Sicherheitsrisiken für Besucher und Tiere zu reduzieren und gleichzeitig die Bergregion für alternative touristische Nutzung vorzubereiten. Teile der Anlagen werden für die Wiederverwendung in anderen Skigebieten reserviert, um Ressourcen effizient zu nutzen.

Offizielle Empfehlungen zum Lift-Rückbau

Die Cour des comptes veröffentlichte 2024 eine Analyse der Auswirkungen des Klimawandels auf französische Skigebiete. Alte und nicht genutzte Skilifte stellen demnach Sicherheitsrisiken dar und beeinträchtigen die ästhetische und ökologische Qualität der Berglandschaften.

Behörden empfehlen deshalb einen systematischen Rückbau von veralteten Anlagen, insbesondere für kleinere Gemeinden, die finanzielle und technische Unterstützung benötigen.

Ziel ist es, Bergregionen langfristig attraktiv, sicher und ökologisch nachhaltig zu gestalten.

Fortschritte beim Rückbau in Frankreich

Der Branchenverband Domaines Skiables de France (DSF) unterstützt Gemeinden beim Rückbau technisch und logistisch. Seit 2021 wurden bereits 16 veraltete Skilifte abgebaut, unter anderem in Saint-Jean-de-Sixt, Thorens-Glières und La Bresse.

Für 2025 sind weitere Rückbauprojekte in Retournemer, Le Chalet und Notre Dame du Pré geplant. Insgesamt wurden bis Oktober 2025 69 veraltete Anlagen in fünf französischen Bergmassiven identifiziert. Darunter befinden sich 63 Téléskis, vier Sessellifte sowie zwei zugehörige Gebäude. Die Corse ist bislang frei von veralteten Anlagen.

Klimaanpassung und nachhaltige Bergnutzung

Behörden und Verbände betonen, dass der Rückbau ein Teil der Anpassung an den Klimawandel ist. Schneesicherheit und Wintersaisons nehmen ab, besonders in niedriger gelegenen Gebieten.

Der Abbau schafft Platz für alternative Freizeitangebote wie Wandern, Mountainbiken, Skitouren oder Klettern. Gleichzeitig wird die Landschaft wiederhergestellt und die Ökosysteme geschützt. Dies entspricht den Empfehlungen der DSF, die für alle Skigebiete einen verantwortungsvollen Umgang mit Ressourcen fordert.

Perspektiven für nachhaltigen Tourismus

Der Rückbau ist Teil eines umfassenden Ansatzes zur nachhaltigen Entwicklung von Bergregionen.

Offizielle Stellen sehen die Kombination aus ökologischer Sanierung, Sicherheitsverbesserung und touristischer Diversifizierung als zentralen Schritt, um kleine und mittlere Skigebiete zukunftsfähig zu halten.

Zudem fördern DSF und Gemeinden die Wiederverwendung von Material und die Modernisierung der verbleibenden Liftanlagen, um Energieverbrauch und Wasserressourcen zu optimieren. Dadurch entsteht ein Modell, das Natur, Wirtschaft und Tourismus miteinander vereint.

Quellen

Cour des comptes. Les stations de montagne face au changement climatique, 06.02.2024. PDF

Domaines Skiables de France (DSF). Éco-engagements et démontage des installations obsolètes, Oktober 2025.