5,7 Milliarden Schaden durch Unwetter im Jahr 2024: Der Versicherungsverband warnt - Deutschland nicht wetterfest

Unwetter toben immer wieder in Deutschland – Überschwemmungen und Hagel hinterließen Schäden in Milliardenhöhe. Der Gesamtverband der Versicherer schlägt Alarm: So wetteranfällig war unser Land noch nie! Sind Sie vorbereitet? Denn diese Woche droht neues Ungemach mit Hagel und schweren Gewittern.

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Hagel auf Autoscheibe – Hagelschäden und Kosten in Deutschland steigen deutlich.

Hat es auch Sie getroffen? Überschwemmter Keller, beschädigtes Auto, zerstörte Dachziegel – für viele Menschen in Deutschland war 2024 erneut ein Jahr voller wetterbedingter Schäden.

Die aktuellen Zahlen des Gesamtverbands der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV) sowie der neue Hagel-Atlas 2025 der Verti Versicherung AG zeichnen ein klares Bild:

Die Auswirkungen von Starkregen, Hochwasser und Hagel nehmen zu – und mit ihnen die finanziellen Belastungen für Bürger, Kommunen und Versicherungen.

Hochwasser: Schäden verdoppelt – besonders in Süddeutschland

Laut GDV verursachten Unwetter im Jahr 2024 insgesamt 5,7 Milliarden Euro an versicherten Schäden – genauso viel wie im Vorjahr.

Doch ein Blick ins Detail zeigt: Während Stürme etwas glimpflicher verliefen, explodierten die Schäden durch Starkregen und Hochwasser auf 2,6 Milliarden Euro – eine Verdopplung gegenüber 2023 und eine Milliarde Euro über dem langjährigen Schnitt.

Besonders betroffen waren Bayern und Baden-Württemberg mit jeweils rund 1,6 Milliarden Euro Schaden, gefolgt von Nordrhein-Westfalen mit 613 Millionen Euro, vor allem durch Stürme und Hagel.

Der Großteil der Überschwemmungsschäden entstand im Mai und Juni – u. a. im Saarland und in Rheinland-Pfalz über Pfingsten, später in Baden-Württemberg und Bayern.

In der Sachversicherung, die u. a. Gebäude und Hausrat abdeckt, summierten sich die Schäden auf 4,4 Milliarden Euro, bei Kfz-Versicherungen auf 1,3 Milliarden Euro – hier liegt man nahe dem Durchschnitt der letzten Jahre.

Hagelgefahr bleibt – neue Bedrohung in der aktuellen Woche?

Auch wenn die Rekordwerte von 2023 nicht erreicht wurden, bleibt Hagel eine ernstzunehmende Gefahr, wie der neue Hagel-Atlas 2025 der Verti Versicherung AG zeigt.

Besonders Baden-Württemberg, Thüringen und Bayern waren 2024 erneut Hotspots für Hagelschäden. Auf Stadtebene traf es vor allem Duisburg, Leipzig und Stuttgart.

Laut Verti sind die Schäden durch Hagel und Sturm 2024 zwar um etwa 42 % gegenüber dem Vorjahr zurückgegangen, doch sie lagen weiter deutlich über dem Niveau von 2020.

Und: Für die kommende Woche warnen Meteorologen erneut vor heftigen Gewittern mit möglichem Hagelschlag.

Autofahrer und Hausbesitzer sollten sich überall in Deutschland auf Hagelstürme vorbereiten,

rät Alexander Held, Versicherungsexperte bei Verti.

Wer sein Fahrzeug draußen abstellt, sollte es bei Unwetterwarnung besser schützen – etwa mit mobilen Hagelschutzdecken oder durch das Parken in überdachten Bereichen. Auch Dächer und Fenster sollten regelmäßig kontrolliert werden.

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Landschaft nach einem Hagelsturm: Eine Wiese bedeckt mit eisigen Hagelkörnern – sichtbares Zeichen der zunehmenden Wetterextreme. Auch Ernten und Erträge von landwirtschaftlichen Unternehmen werden dezimiert!

Was folgt daraus? Prävention statt nur Absicherung

Versicherer fordern mehr als eine Pflichtversicherung: Ein umfassendes Naturgefahren-Gesamtkonzept, das Versicherungsschutz, Klimafolgenanpassung und staatliche Unterstützung verbindet.

Hochwasserschutz, vorausschauende Stadtplanung und Schutzvorkehrungen für Haus und Auto müssen künftig stärker in den Fokus rücken – nicht erst, wenn der Schaden schon entstanden ist.

Denn die Realität zeigt: Wetterextreme sind keine Ausnahme mehr – sondern die neue Normalität. Und der Sommer hat gerade erst begonnen.

Quellen

Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV): „GDV-Naturgefahrenstatistik 2024: Hochwasserschäden mehr als verdoppelt“, zuletzt aktualisiert am 31.05.2025

Verti Versicherung AG: „Hagel-Atlas 2025: Süddeutschland erneut besonders betroffen“, Pressemitteilung vom 5. Mai 2025