Zunehmender Tourismus und Forschungsaktivitäten zerstören die Antarktis“, warnen Wissenschaftler
Eine neue Studie zeigt, wie der zunehmende menschliche Einfluss das empfindliche Ökosystem der Antarktis gefährdet und welche konkreten Auswirkungen dies auf das lokale Klima und die Umwelt hat.

Die Antarktis, eines der letzten großen unberührten Naturparadiese der Erde, ist zunehmend von menschlichen Aktivitäten bedroht.
Besonders der steigende Tourismus und die Ausweitung wissenschaftlicher Forschungsprojekte hinterlassen immer deutlicher erkennbare Spuren in der Region.
Steigender Tourismus als Hauptursache der Verschmutzung
Die Studie dokumentiert einen dramatischen Anstieg der Touristenzahlen in der Antarktis. Während vor 20 Jahren etwa 20.000 Touristen jährlich den Kontinent besuchten, sind es mittlerweile rund 120.000. Diese Zunahme hat weitreichende Folgen für die Umwelt.
Diese Partikel, die unter anderem Schwermetalle wie Nickel, Kupfer und Zink enthalten, lagern sich im Schnee ab und belasten die Umwelt erheblich. Dadurch beschleunigt sich der Schmelzprozess des Schnees und der Eisdecken, was die antarktische Landschaft nachhaltig verändert.
Auswirkungen der wissenschaftlichen Forschung auf die Umwelt
Neben dem Tourismus stellt auch die wissenschaftliche Forschung eine erhebliche Belastung dar. Forschungsstationen, die oft über längere Zeiträume in der Antarktis bleiben, haben eine noch größere Umweltauswirkung als die Touristen selbst.
Die energieintensive Arbeit der Stationen führt zu Emissionen, die Feinstaub und toxische Substanzen freisetzen, welche sich ebenfalls im Schnee ablagern.
Schwermetallbelastung und ihre Auswirkungen
Die Studie zeigt, dass die Konzentration von Feinstaubpartikeln, die Schwermetalle enthalten, in den betroffenen Gebieten inzwischen zehnmal höher ist als noch vor 40 Jahren.
Diese Partikel kommen vor allem aus den Emissionen von Schiffen, Flugzeugen und Fahrzeugen, die sowohl den touristischen als auch den wissenschaftlichen Betrieb unterstützen. Zunehmender Tourismus und Forschung verschmutzen die Antarktis mit Schwermetallen, was das Schmelzen von Schnee beschleunigt und das Ökosystem gefährdet.
Dringender Handlungsbedarf zur Reduzierung der Belastung
Die Ergebnisse der Studie verdeutlichen, wie dringend Maßnahmen zum Schutz der Antarktis erforderlich sind.
Zwar wurden bereits erste Schritte unternommen, etwa das Verbot von umweltschädlichem Schweröl und die Einführung umweltfreundlicherer Technologien wie elektrisch-hybrider Schiffe im Tourismus.
Doch die Forscher betonen, dass diese Schritte nur der Anfang sind. Eine drastische Reduktion des Verbrauchs fossiler Brennstoffe sowie ein schnellerer Übergang zu erneuerbaren Energien sind notwendig, um die Auswirkungen menschlicher Aktivitäten auf das fragile Ökosystem der Antarktis zu minimieren.
Die Antarktis als globales Klimasystem
Die Antarktis spielt eine Schlüsselrolle im globalen Klimasystem. Sie ist für die Regulierung der globalen Temperaturen von zentraler Bedeutung. Ihr Schmelzen könnte den Meeresspiegel weltweit ansteigen lassen und dramatische Veränderungen in den Ozeanströmungen und Wettermustern hervorrufen.
Angesichts dieser potenziellen globalen Auswirkungen ist es umso wichtiger, den menschlichen Einfluss auf die Region zu minimieren und nachhaltige Praktiken im Tourismus und in der wissenschaftlichen Forschung zu etablieren.
Soaring numbers of tourists and expanding research projects are increasingly polluting Antarctica, scientists warnhttps://t.co/sCrfUddjRj pic.twitter.com/daqSBzCEMw
— AFP News Agency (@AFP) August 21, 2025
Schutz der Antarktis erfordert internationale Zusammenarbeit
Die Ergebnisse dieser Untersuchung unterstreichen die Notwendigkeit einer stärkeren Zusammenarbeit zwischen internationalen Organisationen, Tourismusunternehmen und der wissenschaftlichen Gemeinschaft, um Lösungen zu finden, die die Antarktis langfristig schützen.
Quelle
Cordero, R.R., Feron, S., Malhotra, A. et al. (2025). Heavy metal imprints in Antarctic snow from research and tourism. Nature Sustainability.