Sandstürme werden in vielen Regionen der Erde immer häufiger! Das bleibt nicht ohne Folgen!

Grundsätzlich sind Sand- und Staubstürme in den Trockenregionen der Erde ein natürliches Phänomen. Doch Experten der Vereinten Nationen warnen, dass diese Stürme heute deutlich häufiger vorkommen würden als noch früher. Wo liegen die Ursachen und was sind die Folgen?

Sandsturm
In Wüsten sind Sand- und Staubstürme ein natürliches Phänomen

Nach Angaben der Vereinten Nationen zur Bekämpfung der Desertifikation (UNCCD) sind Sand- und Staubstürme ein unterschätztes Problem, welches in einigen Regionen der Erde dramatisch zunehme. Mindestens 25 Prozent des Phänomens seien dabei auf menschliche Aktivitäten zurückzuführen.

Schätzungen zufolge gelangen jährlich etwa 2 Milliarden Tonnen Sand und Staub in die Atmosphäre. Insbesondere in Nord- und Zentralasien sowie in Afrika entstehen dadurch massive Schäden für Mensch und Natur. Betroffen sind aber auch Teile von Australien und von Südamerika.

Ein Teufelskreis

Die Auswirkungen reichen dabei weit über die Ursprungsregionen hinaus. „Sand- und Staubstürme sind eine gewaltige Herausforderung für die nachhaltige Entwicklung“, sagt UNCCD-Leiter Ibrahim Thiaw. Und obwohl Sandstürme natürlicherweise vorkommen, hat die Häufigkeit und Intensität deutlich zugenommen.

„Wir befinden uns in einem Teufelskreis, in dem die Bodendegradation den Klimawandel anheizt und der Klimawandel den Landverlust in der Welt verschärft“, sagte Thiaw gegenüber der Nachrichtenagentur Reuters. Durch die Sandstürme werde immer mehr Land für eine landwirtschaftliche Nutzung unbrauchbar und dies häufig in Regionen, die von Armut betroffen sind.

Im Jahr 1992 beschlossen 197 Vertragsstaaten, durch gezielte Maßnahmen gegen Bodendegradation und Dürren vorzugehen. Der Erfolg ist laut den aktuellsten Berichten der Vereinten Nationen bisher allerdings äußerst begrenzt. Auswirkungen haben die riesigen Staubverfrachtungen auch auf die Gesundheit der Menschen.

„Atmosphärischer Staub kann, insbesondere in Kombination mit lokaler Industrieverschmutzung, Atemwegserkrankungen verursachen oder verschlimmern“, sagt Feras Ziadat, Vorsitzender der UN-Koalition zur Bekämpfung von Sand- und Staubstürmen. Dabei sind die Belastungen für Kinder und Asthmatiker besonders gefährlich.

Was kann getan werden?

„Doch so wie Sand- und Staubstürme durch menschliche Aktivitäten verstärkt werden, können sie auch durch menschliches Handeln verringert werden“, sagte Thiaw zu den Möglichkeiten die Auswirkungen der Stürme wieder zu begrenzen. Die UNCCD hat verschiedene Empfehlungen für Maßnahmen herausgegeben, um einen weiteren Landverlust zu verhindern.

Die Vereinten Nationen unterstützen nach eigenen Angaben Regierungen bei der Umsetzung geeigneter Maßnahmen, um nachhaltige Landbewirtschaftspraktiken zu fördern und wirksame Klimaschutzmaßnahmen umzusetzen. Zusätzlich soll auch ein Frühwarnsystem vor Sandstürmen rechtzeitig warnen.

Als gutes Beispiel gilt China, denen es laut Thiaw gelungen ist, durch ein Programm zur Landbewirtschaftung, Wiederherstellung und Wiederaufforstung, die Wüstenbildung zu bekämpfen und damit auch Sand- und Staubstürme zu reduzieren.