Lichtverschmutzung bedroht Zuckmücken – Senckenberg-Studie zeigt verheerende Auswirkungen auf Insektenpopulationen
Künstliches Licht in der Nacht könnte bald für das Verschwinden einer wichtigen Insektenart verantwortlich sein – mit dramatischen Folgen für unser Ökosystem.

In einer bahnbrechenden Studie des Senckenberg Biodiversität und Klima Forschungszentrums und der Johannes-Gutenberg-Universität Mainz wird eine alarmierende Entdeckung präsentiert:
Künstliches Licht in der Nacht hat drastische Auswirkungen auf die Fortpflanzung und das Überleben von Insekten.
Zuckmücken unter Lichtstress: 1564 Gene verändert!
Zuckmücken spielen eine Schlüsselrolle in den Nahrungsnetzen vieler Ökosysteme, da zahlreiche Tiere auf sie als Nahrungsquelle angewiesen sind.
Laut der Studie wurden bei den Larven von Chironomus riparius, die künstlichem Licht ausgesetzt wurden, „Veränderungen in 1564 ihrer Gene“ festgestellt, was tiefgreifende Auswirkungen auf ihre Entwicklung hat.

Schatten auf der Nacht: Wie künstliches Licht das Ökosystem destabilisiert
Diese genetischen Veränderungen haben schwerwiegende Folgen für das Leben der Zuckmücken. Es wurde ein „erhöhter oxidativer Stress“ festgestellt, der zu einer verzögerten Entwicklung führt und vor allem die Fortpflanzungsfähigkeit massiv einschränkt.
Prof. Dr. Markus Pfenninger, der die Studie leitete, betont:
Die Ergebnisse zeigen, dass das künstliche Licht in der Nacht nicht nur das Leben von Zuckmücken beeinflusst, sondern auch das gesamte Ökosystem destabilisieren könnte.
Fortpflanzung bedroht: Zuckmücken kämpfen ums Überleben
Die Studie unterstreicht die Auswirkungen der zunehmenden Lichtverschmutzung auf die Tierwelt.
erklärt Prof. Dr. Pfenninger. Insekten wie Zuckmücken sind auf den natürlichen Hell-Dunkel-Zyklus angewiesen, um ihre biologischen Prozesse zu regulieren. Künstliches Licht stört diesen Zyklus und gefährdet die gesamte Nahrungsnetzstruktur.
#LightPollution, up ~10% yearly, dims the sky & harms nocturnal #invertebrates. 2021 study shows: 52% fewer caterpillars near lights. 2/3 of invertebrates are nocturnal, yet their survival's at risk. #biodiversityhttps://t.co/5xEiOyzQmN #pollution @ZLI_Global @JamesKarlFisch2
— Global Alliance for a Sustainable Planet (@gaspworld) February 21, 2025
Lichtverschmutzung gefährdet die Artenvielfalt – Forscher fordern schnelles Handeln
Abschließend fordert die Studie dringend Maßnahmen zur Bekämpfung der Lichtverschmutzung, um die Biodiversität zu schützen.
Die Forscher warnen:
Daher sei es entscheidend, dass wir uns stärker mit der „dunklen Seite des Lichts“ befassen und versuchen, die negativen Auswirkungen auf die Natur zu minimieren.
Quelle
Senckenberg Gesellschaft für Naturforschung, "Die dunkle Seite des Lichts: Beleuchtung in der Nacht bedroht Insekten", Pressemeldung vom 20. Februar 2025