Mexiko-City: Geht die Millionen-Metropole langsam unter?

Ein sinkender Grundwasserspiegel macht der Millionenmetropole Mexiko-City immer mehr zu schaffen. Wasserleitungen und Abwasserrohre werden immer öfters beschädigt oder zerstört. Die Versorgung der Bevölkerung ist nicht mehr gewährleistet.

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Langsam aber sichersinkt Mexiko-City immer weiter ab. Schuld ist unter anderem die Entnahme von Grundwasser.

Durch das Absinken des Grundwasserspiegels, sinkt auch Mexiko-City an sich ganz langsam immer weiter ab. Das hat fatale Folgen. Wasserrohre zerbrechen durch die ständigen Erdbewegungen. Das Gleiche gilt für die Abwasserrohre und die Kanalisation insgesamt.

Wissenschaftler sind sich einig, dass die Grundwasserentnahme zu diesem Absinken beiträgt, auch wenn die Schätzungen über die Entnahmerate variieren. Die Autoren einer neuen Studie, die in der Fachzeitschrift Geophysical Research Letters veröffentlicht wurde, verwendeten Satellitendaten, um diese Schätzungen einzugrenzen. Jährlich werden bis zu 13 Millionen Kubikmeter Grundwasser zur Versorgung der Bevölkerung abgepumpt. Genau das aber wiederum gefährdet die Infrastruktur. Durch das Abpumpen des Grundwassers setzt sich das Erdreich immer mehr und Versorgungsleitungen werden beschädigt oder zerstört.

Fataler Teufelskreis

Das Becken von Mexiko-Stadt ist wie ein nasser Schwamm. Es besteht aus Lavaströmen, Asche, Tonen und Sanden. In den Porenräumen zwischen diesen Sedimenten fließt Wasser. Obwohl die Oberfläche durch das Abpumpen um etwa 35 Zentimeter pro Jahr gesunken ist, ist die Absenkung laut den Studienautoren nicht gleichmäßig. Wenn das Wasser abgepumpt wird, verdichtet sich das Sediment, was in einigen Gebieten zu Senkungen und in anderen zu Rissen führt.

Die gesamte Infrastruktur ist in Mexiko-City durch das Absinken des Grundwasserspiegels massiv gefährdet.

"Es ist eine absolut katastrophale Formel". Das städtische Wachstum von Mexiko-Stadt verhindert auch, dass Niederschläge die schwammigen Sedimente erreichen, da immer mehr Land mit undurchlässigen Oberflächen wie Straßen und Parkplätzen bedeckt ist. Diese undurchlässigen Flächen verhindern, dass die immer spärlicher werdenden Regenfälle die unterirdischen Grundwasserleiter wieder auffüllen. "Das ist eine absolut katastrophale Formel", sagte Carreón Freyre.

Mexiko-City wurde auf einem See erbaut

Obwohl frühere Studien das Abpumpen als Ursache für die Bodensenkungen in Mexiko-Stadt ansahen, argumentieren einige Forscher, dass der Hauptauslöser die langfristige Verdichtung eines alten Seebodens ist. Die Stadt wurde auf dem Texcoco-See erbaut, der sich im 17. Jahrhundert mit Schlamm füllte, nachdem die spanischen Eroberer begonnen hatten, den See trocken zu legen. Seitdem hat das Gewicht der Stadtentwicklung dazu geführt, dass sich der Schlamm immer stärker verdichtet hat, sodass der Boden schrumpfte und sank.

Mexiko-City ergeht es da nicht anders als anderen berühmten Städten wie Venedig. Diese Stadt steht hauptsächlich auf Stützen aus Holz. Diese verwittern immer mehr und lassen die Stadt ganz langsam immer mehr im Meer versinken. Grundsätzlich möchten die Forscher weiterhin an diesem Thema dran bleiben, um auch die Öffentlichkeit weiterhin dafür zu sensibilisieren. Weitere Studien und Untersuchungen sind daher geplant, um zu verstehen, wie sich die Infrastruktur der Millionen-Metropole entwickeln wird, wenn das Absinken weitergeht!