Die Ringe des Uranus sehen auf einem epischen Foto des James Webb-Weltraumteleskops festlich aus

Uranus und seine Ringe erstrahlen in einem atemberaubenden neuen Porträt des James Webb Space Telescope (JWST) - erfahren Sie hier mehr!

Aufnahme des Uranus durch das James-Webb-Weltraumteleskop
Die neue Aufnahme des James Webb Weltraumteleskops vom Uranus zeigt die Ringe und Monde des Planeten.

Dies ist das zweite Bild von Uranus, das das James Web Space Telescope (JWST) in diesem Jahr aufgenommen hat. Das erste, das im April veröffentlicht wurde, war ein zweifarbiges Komposit aus Bildern, die bei Infrarot-Wellenlängen von 1,4 und 3,0 Mikrometern aufgenommen wurden. Das neue Bild fügt zusätzliche Wellenlängen hinzu, nämlich 2,1 und 4,6 Mikrometer, um einen vollständigeren Blick auf den siebten Planeten vor der Sonne zu ermöglichen.

Das neue JWST-Bild von Uranus zeigt jedoch nicht nur den Planeten. Die Ringe des Uranus leuchten im Infrarotlicht, und die JWST-Optik hat es sogar geschafft, den schwer fassbaren und unscharfen inneren Zeta-Ring aufzulösen. Auch viele der 27 Monde des Uranus sind zu sehen. Der Ausschnitt zeigt einige der kleineren, schwächeren Monde des Uranus, darunter auch einige, die in die Ringe eingebettet sind, während die größere Ansicht die fünf großen Monde des Planeten zeigt: Ariel, Miranda, Oberon, Titania und Umbriel.

Höhepunkte der nördlichen Polkappe des Uranus

Der zusätzliche Detailreichtum dieser neuen Bilder rückt die nördliche Polkappe des Uranus ins Rampenlicht. Im Gegensatz zu den Polkappen der Erde und des Mars, die aus festem Eis bestehen, ist der Uranus eine gasförmige Welt und seine Polkappen sind nebelhafte Halos aus Aerosolen, die hoch in seiner Atmosphäre schweben.

Das neue JWST-Bild zeigt die nördliche Polkappe des Uranus fast direkt vor uns, mit einem hellen Fleck in der Mitte und einem dunklen Kragen, die beide schon bei früheren Beobachtungen im Infrarot- und Radiowellenbereich zu sehen waren,aber nie mit dieser Klarheit. Der helle Fleck, der auf dem neuen JWST-Bild weiß erscheint, ist heißer als seine Umgebung undist das Zentrum eines riesigen zyklonalen Wirbels.

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Um die Eiskappe herum sind auch helle Stürme zu sehen, die zumindest teilweise auf jahreszeitliche Schwankungen zurückzuführen sind. Uranus kreist aus unbekannten Gründen seitlich um die Sonne, mit einer Neigung von 98 Grad zur Ekliptikebene.

Statt der Pole, die sich "oben" auf dem Planeten befinden, sehen wir sie frontal, was zu einzigartigen Wetterbedingungen führt, die die Astronomen mit JWST im Vorfeld der Sommersonnenwende nördlich des Uranus im Jahr 2028 unbedingt beobachten wollen.

Einer der interessantesten Punkte dieses neuen Bildes von Uranus ist, dass wir die nördliche Polkappe vor uns sehen können.

Während der Sonnenwende ist das Wetter an der Polkappe des Planeten am aktivsten. Die Neigung des Uranus bedeutet, dass für etwa ein Viertel eines Uranusjahres, das 84 Erdenjahre dauert, ein Pol ständig im Tageslicht und der andere in ständiger Nacht liegt. Im Moment ist uns der Nordpol zugewandt, aber im Jahr 2070 wird der Südpol des Uranus an der Reihe sein, um von den sommerlichen Ereignissen in einer so großen Entfernung von der Sonne (2,96 Milliarden Kilometer) zu profitieren.

Diese Beobachtungen liefern nicht nur die bisher besten Daten für Planetenforscher, die versuchen, die Funktionsweise der Uranusatmosphäre zu verstehen, sondern sind auch von entscheidender Bedeutung für die Verfeinerung der wissenschaftlichen Fragen, die eine künftige Mission zum Uranus aufwerfen wird.

Quellenhinweis:
Akins A., Hofstadter M., Butler B. et al. Evidence of a Polar Cyclone on Uranus From VLA Observations. Geophysical Research Letters (2023).
Cooper K. The rings of Uranus look positively festive in epic James Webb Space Telescope holiday photo. Space.com (2023).

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