Der Geruchssinn kann unbemerkt verloren gehen
Im Herbst kommen die ersten Erkältungen, das steht außer Frage. Auch eine Covid-19 Infektion kann dabei sein. Die aktuellen Messungen im Abwasser zeigen einen Anstieg der Infektionen.

Durch Covid-19, ob bemerkt oder unbemerkt, kann der Geruchssinn weiterhin verloren gehen. Denn das Coronavirus kann Zellen in der Nase angreifen.
Häufige Veränderungen treten auf
Eine aktuelle Studie zeigt, dass 1111 von 1393 Patientinnen und Patienten eine leichte bis schwere Veränderung des Geruchssinnes feststellen. Auch erst nach einer Infektion, kann die neue Wahrnehmung bemerkt werden.
Die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler begleiteten die Studiengruppe von Oktober 2021 bis Juni 2025. Alle 90 Tage wurden erneute Tests zur Funktion des Geruchs- und Geschmackssinns durchgeführt. Im Durchschnitt waren die Studienteilnehmenden 47,6 Jahre und zu 72,4 % weiblich oder divers sowie 27.6 5% männlich.
Was tun bei Geruchsverlust?
Bei starken Geruchs- oder Geschmacksverlust ist es ratsam, sich in seiner Hausarztpraxis vorzustellen. Betroffene können auch Fachärzte für Neurologie oder Hals-Nasen-Ohrenheilkunde aufsuchen, um die Ursachen für die Geruchsstörung nochmals abklären zu lassen. Dort kann abgewogen werden, ob spezielle Kortisontherapien oder anderen Behandlungsmethoden in Frage kommen.
Bei leichteren Formen ist es hilfreich ein gezieltes Riechtraining zu absolvieren. Dabei können verschiedene Gerüche beispielsweise von starken Gewürzen, ätherischen Ölen oder Duftstiften genutzt werden. Der Geruch sollte intensiv und prägend sein. Gleichzeitig sollen sich die Bertoffenen den Geruch versuchen so deutlich wie möglich vorzustellen. Am besten ist das Training morgens und abends durchzuführen.

Eine Besserung des Geruchssinns kann ab dem dritten Monat eintreten. Insgesamt sollte das Riechtraining neun bis zwölf Monate durchgeführt werden.
Richtig Riechen ist wichtig für unsere Gesundheit
Wenn ein Duft in unsere Nase steigt, gelangt er auf direktem Weg in den Riechkolben des Hirns. Dort werden die verschiedenen Informationen zu einem Gesamteindruck verarbeitet. Wenn die Verbindung zu den Riechzellen gestört ist, ist auch oft unser Geschmackssinn betroffen.
Die Kombination aus Geruchs- und Geschmacksinn liefert uns beim Essen erst ein differenziertes Geschmackserlebnis. Wir können wahrnehmen, ob etwas zu scharf, zu bitter oder auch einfach nur lecker schmeckt.
Quellenhinweise
Apothekerkammer Niedersachsen. (2025). Geruchsverlust bei COVID-19-Infektionen. Riechtraining mit reinen ätherischen Ölen verbessert den Geruchssinn. Presse
Horwitz LI, Becker JH, Huang W, et al. (2025). Olfactory Dysfunction After SARS-CoV-2 Infection in the RECOVER Adult Cohort. JAMA Netw Open. 2025;8(9):e2533815.