Bekommen wir einen Jahrhundertwinter? WMO erwartet starkes La Niña!

Es hat sich eine Wetterphase von La Niña entwickelt die voraussichtlich 2021 andauern wird und mäßig bis schwerwiegend sein könnte. Bringt uns dieses Wetterphänomen einen eisigen Winter?

Klima
Eine der Auswirkungen von La Niña werden in einigen Gebieten der Welt unterdurchschnittliche Niederschläge sein. Es droht eine Dürre.

Laut einer Pressemitteilung der Weltorganisation für Meteorologie (WMO) vom 29. Oktober hat sich eine Episode von La Niña entwickelt, die voraussichtlich auch im kommenden Jahr andauern wird und die Temperaturen, Niederschläge und Wettermuster in vielen Teilen der Welt im Jahr 2021 beeinflussen wird.

Die WMO-Erklärung zur Entwicklung einer La Niña-Episode dient den Regierungen als Grundlage für die Initiierung von Planungen in klimasensiblen Bereichen wie Landwirtschaft, Gesundheit, Wasser und Katastrophenmanagement. Gegenwärtig intensiviert die WMO ihre Unterstützung und Beratung internationaler humanitärer Organisationen, damit die Auswirkungen dieser Ereignisse verringert werden können.

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Die La-Niña-Episode im Jahr 2020: von mäßig bis schwer

Die diesjährige Episode von La Niña dürfte mäßig bis schwerwiegend sein. Das letzte Mal, dass eine schwerwiegende Episode verzeichnet wurde, war 2010/2011, gefolgt von einer moderaten Episode in 2011/2012. Im Dezember 2010 gab es bei uns in Deutschland einen strengen und sehr kalten Monat. Wird sich das dieses Jahr wiederholen? Einige Wetterexperten behaupten das!

La Niña ist ein Phänomen, das eine großräumige Abkühlung der Ozeanoberflächentemperatur im mittleren und östlichen Teil des äquatorialen Pazifiks sowie andere Veränderungen der tropischen atmosphärischen Zirkulation, d.h. Wind, Druck und Regen, bewirkt. Im Allgemeinen hat es Auswirkungen auf Wetter und Klima, die denen von El Niño, der heißen Phase des Phänomens "El Niño-Südoszillation (ENSO)", entgegengesetzt sind.

Auswirkungen in der Welt

Den jüngsten saisonalen Prognosen zufolge könnte das La-Niña-Ereignis im Jahr 2020 zu einer größeren Niederschlagsanomalie am Horn von Afrika (mit unterdurchschnittlichen Niederschlägen), in Zentralasien (mit unterdurchschnittlichen Niederschlägen), in Südostasien, auf einigen Pazifikinseln und in den nördlichen Regionen Südamerikas (mit überdurchschnittlichen Niederschlägen) führen. Deutsche Experten rechnen für Deutschland mit einem schneereichen und kalten Winter. Diese Prognosen sind allerdings sehr umstritten!

Was passiert bis zum Eintreten von La Niña?

Im neuen WMO-Bulletin "El Niño / La Niña Today Bulletin" heißt es, dass die Oberflächentemperatur des tropischen Pazifischen Ozeans mit hoher Wahrscheinlichkeit (90%) bis Ende 2020 und vielleicht bis zum ersten Quartal 2021 (55% Wahrscheinlichkeit) auf dem für La Niña charakteristischen Niveau bleiben wird. Dies geschieht nach mehr als einem Jahr mit ENSO-neutralen Bedingungen (d.h. wenn weder El-Niño- noch La-Niña-Bedingungen erfasst wurden). Das Bulletin basiert auf den Prognosen der weltweiten Rechenzentren für die Langzeitprognosen der WMO und der Interpretation durch deren Experten.


Nach den verheerenden Auswirkungen des El-Niño-Ereignisses 2015/2016 haben sich die Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation der Vereinten Nationen (FAO), die WMO und humanitäre Organisationen zusammengeschlossen, um die so genannte "ENSO-Zelle" einzurichten, die sicherstellen soll, dass die Vereinten Nationen und die humanitären Partner angemessen informiert werden. Dieses Team berät derzeit die Vereinten Nationen und die Entscheidungsträger im humanitären Bereich in Fragen der Auswirkungen. Saisonale Klimadaten von WMO und anderen spezialisierten Zentren werden in eine umfassendere humanitäre Bewertung einbezogen, um die am stärksten gefährdeten Gebiete zu bestimmen.

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