Fällt der Winter 2022/23 in Deutschland komplett aus? Ist da was dran?

Der Oktober 2022 läuft sich weiter warm. Nun ist der Monat schon 2,2 Grad wärmer als das Klimamittel. Die ungewöhnliche Südwestströmung will einfach nicht abreisen. Fällt vielleicht sogar der kommende Winter komplett aus?

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Fällt der kommende Winter 2022/23 in Deutschland komplett aus?

Es ist derzeit eine Wetterlage wie im Spätsommer. Kaum zu glauben, dass wir in etwas mehr als einer Woche bereits den 1. November haben. Die Höchstwerte erinnern derzeit eher an Juni als an Oktober. Immer wieder liegen wir um 20 bis 22 oder 23 Grad. Stellenweise werden sogar Sommertage bis 25 Grad und noch mehr erreicht. Gestern waren es wieder 22,4 Grad in Müllheim in Baden-Württemberg, heute erwarten wir sogar bis zu 23 oder 24 Grad im Südwesten, vielleicht auch Werte bis zu 25 Grad.

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Wir kommen aus dem "Schwitzen" gar nicht mehr raus. Das sind die Höchstwete am nächsten Sonntag. Im Westen sind regional schon wieder bis zu 25 Grad möglich.

Da stellt man sich so langsam die Frage, wie lange das noch so weitergehen soll. Eine Antwort kann man gar nicht geben, da die nächsten 14 Tage keine nachhaltige Abkühlung bringen werden. Laut den aktuellen Ensemble-Prognosen erreichen wir erst am 8. November das Niveau des Klimamittels für diese Jahreszeit. Erst dann soll es also so warm sein, wie es normal für die aktuelle Jahreszeit wäre. Doch bis dahin kann noch viel passieren und die Warmluft auch noch weiter verlängert werden. Das erscheint gar nicht so unwahrscheinlich. Wie lange geht das noch so weiter? Fällt vielleicht sogar der gesamte Winter in Deutschland einfach aus?

Der Winter kann nicht ausfallen

Rein nüchtern betrachtet ist der Winter eine Jahreszeit und die kann eben nicht einfach mal so ausfallen. Sie wird stattfinden, die Frage ist eben nur, mit welchen Temperaturen. Bekommen wir extreme Wärme und das den gesamten Winter über? Es wäre angesichts der Energiekrise vielleicht nicht die schlechteste Alternative. Je mehr Energie wir sparen können, desto besser ist das für unseren Geldbeutel. Die aktuellen Langfristtrends deuten für den November auf eine Abweichung von bis zu 2 Grad nach oben hin. Der Monat könnte also deutlich zu warm ausfallen.

Für die Monate Dezember bis Januar sieht der längerfristige Wettertrend vom US-Wetterdienst NOAA ebenfalls viel milde Luftmassen. Teilweise sollen die einzelnen Monate um bis zu 2 Grad wärmer als das Klimamittel der Jahres 1991 bis 2020 ausfallen. Damit kämen wir dann schon in den Bereich der wärmsten Winter seit 1881, dem Beginn der Wetteraufzeichnungen.

Besonders trockener Winter erwartet

Bedenklich wäre dabei die Prognose eines sehr trockenen Winters und genau die deutete sich in den vergangenen Wochen immer wieder an. Der vergangene Winter war bereits sehr niederschlagsarm, danach folgte der trockene Sommer 2022. Nun wären ergiebige Niederschläge dringend notwendig. Allerdings sind die weit und weit in den längerfristigen Prognosen nicht in Sicht.

Besonders im Winter füllen sich unsere Wasserspeicher auf. Bleibt das aus, könnten wir im nächsten Jahr ein weiteres Dürreproblem bekommen. Insgesamt schleppen wir jetzt schon seit dem Sommer 2018 ein Trockenproblem mit uns herum und das wird immer größer!

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