Wetterexperte Johannnes Habermehl warnt vor krasser Entwicklung nach April-Wende: "Was kommt da nur auf Deutschland zu?"
Erst Schnee, dann 25 Grad? Ein Wetterumschwung der Extreme steht bevor – und ein Meteorologe sieht ernste Warnzeichen für den Sommer.

Was sich in den nächsten Tagen beim Wetter abspielt, klingt fast schon absurd: Während uns eine kräftige Kaltfront über das aktuelle Wochenende nochmal Schnee, Regen und Temperaturen im einstelligen Bereich bringt – vor allem im Süden und in den Alpen –, deutet sich ab kommender Woche der nächste Wetter-Kracher an.
Ein gewaltiges Hochdruckgebiet baut sich über Mitteleuropa auf und könnte regional für Temperaturen von bis zu 25 Grad sorgen. Für Anfang April ist das mehr als ungewöhnlich – und lässt das Wetter in Deutschland wieder einmal Achterbahn fahren.
Ein „Megahoch“ übernimmt das Kommando
Laut dem Wetterexperten Johannes Habermehl von Meteored ist das, was sich da abzeichnet, kein gewöhnliches Hochdruckgebiet: „Wir sehen ein sehr stabiles Hoch, das sich über mehrere Tage festsetzt und warme Luftmassen aus Südwesten zu uns lenkt.“ Die Folge: Sonnenschein satt, frühsommerliche Temperaturen – und keine Spur von Regen. Was sich für viele erstmal traumhaft anhört, hat aber auch eine düstere Seite. Denn der April könnte sich damit nahtlos in eine Reihe viel zu trockener Monate einfügen.

Der dritte Dürremonat in Folge?
Schon Januar und Februar waren in weiten Teilen Deutschlands deutlich zu trocken – nun droht auch der April, ausgerechnet der Startmonat für viele Pflanzen, viel zu wenig Niederschlag zu bringen. Die aktuellen Langfristmodelle sprechen eine klare Sprache: warm, sonnig, trocken. Für die Natur und vor allem für die Landwirtschaft ist das ein Alarmsignal. Habermehl warnt: „Wenn es bis Mitte April kaum regnet, sprechen wir von einem sehr kritischen Frühjahrsbeginn – das Wasserdefizit wächst von Woche zu Woche.“
Was bedeutet das für den Sommer?
Ein zu trockener Frühling – das klingt nicht nur nach schlechter Ernte, sondern weckt auch Erinnerungen an Hitzesommer der letzten Jahre. 2018, 2019, 2022 – die Muster sind bekannt. Und auch wenn Langfristprognosen für den Sommer mit Vorsicht zu genießen sind, mehren sich die Anzeichen für ein erneutes Extremjahr. „Die Wahrscheinlichkeit für einen heißen, trockenen Sommer steigt, wenn die Böden schon im Frühling kein Wasser speichern können“, erklärt Habermehl. Erste Modelltrends deuten jedenfalls in eine auffällige Richtung.

Sonne genießen – aber die Folgen nicht vergessen
Ob wir tatsächlich auf den nächsten Dürresommer zusteuern, wird sich erst in den kommenden Wochen zeigen. Klar ist aber schon jetzt: Die Wetterlage bleibt extrem, die Entwicklung ungewöhnlich – und das Potenzial für langfristige Auswirkungen ist da. Wer jetzt die Sonnenstrahlen genießt, sollte sich bewusst sein, dass der Preis dafür hoch sein kann: Trockenheit, Ernteausfälle, Wasserprobleme. Noch ist Zeit zum Gegensteuern – aber dafür bräuchte es bald eins: Regen. Und zwar mehr als nur ein paar Tropfen.