Wanderer und Urlauber in den Alpen aufgepasst - Meteorologe Köss warnt: "Viel Regen, Gewitter und sogar Schnee"

Den Alpen steht eine turbulente Wetterwoche bevor: Nach einem noch frühsommerlichen Beginn drohen kräftige Regenfälle und starke Gewitter. Mit einer Kaltfront wird im Laufe der Woche in den Bergen auch Schnee ein Thema. Urlauber und Wanderer sollten unbedingt auf die Wetterbedingungen acht geben!

Schnee
in den höheren Lagen der Alpen ist im Verlauf der Woche auch nochmal Schnee ein Thema (Foto Markus Köss, Tirol im April 2025)

Lange Zeit war es auch in den Alpen viel zu trocken und so dürfte auch hier der zu erwartende Niederschlag für die Natur durchaus willkommen sein. Denn in dieser Woche kippt das Wetter von Frühsommer in den Spätwinter, denn in den höheren Lagen der Berge sind nochmal kräftige Schneefälle möglich.

Nicht vom Wintereinbruch "überraschen" lassen

Schneefall ist im Mai für die Hochlagen der Alpen zwar alles andere als ungewöhnlich und kommt fast im jeden Jahr mindestens einmal vor, trotzdem werden immer wieder Wanderer und Urlauber vom "Wintereinbruch überrascht". Gerade erst war die Bergwacht Grainau mehrfach an der Zugspitze (2962m) gefordert, weil Wanderer und Kletterer in Bergnot geraten sind.

Am vergangenen Freitag sind fünf Personen trotz Schnee und Eis und einer zunehmenden Wetterverschlechterung in den Höllental-Klettersteig gestiegen, bis es für die Gruppe nicht mehr vor und zurück ging. Die Rettung war derart kompliziert und aufwendig, dass der Einsatz erst nach sechs Stunden gegen Mitternacht beendet war. Die Bergwacht weist in diesem Zusammenhang darauf hin, dass in höheren Lagen sehr gute alpine Erkenntnisse sowie entsprechende Ausrüstung nötig sind!

Auch in dieser Woche ist absolute Vorsicht beim Wandern und Klettern in den Bergen geboten. Die Hauptgefahr liegt dabei neben einer raschen Wetterverschlechterung in dem Auftreten von teils starken Gewittern, die im Gebirge immer akute Lebensgefahr bedeuten. Mit einer Kaltfront am Donnerstag sinkt zudem die Schneefallgrenze bis in mittlere Lagen ab.

Der Dienstag beginnt noch mit Sonnenschein und frühsommerlicher Wärme. Die Temperaturen steigen auf bis zu 25 Grad in Tallagen, wie zum Beispiel im Inntal rund um Innsbruck. Selbst auf 2000 Meter Höhe hat es um die 10 Grad plus. Zum Nachmittag muss man dann aber mit ersten Schauern und Gewittern rechnen.

Am Mittwoch wird es unbeständig und schon etwas kühler. Zwar kommt zwischendurch auch mal die Sonne raus, insgesamt bilden sich aber vermehrt große Quellwolken mit teils kräftigen Schauern und Gewittern. Dabei kann es örtlich auch zu kräftigem Platzregen kommen. Vorsicht im Gebirge, höhere Berge können zudem in den Wolken stecken (Nebel!). Die Temperaturen sind mit 15 bis 21 Grad, auf 2000m um 8 Grad, immer noch recht mild.

Kaltfront mit Schneefall bis in mittlere Lagen

Das mit den milden Temperaturen ändert sich dann zum Donnerstag, denn eine Kaltfront legt sich genau an die Alpen und es breiten sich Regenfälle und anfangs auch Gewitter aus. Dabei regnet es teilweise langanhaltend und ergiebig. Es weht zudem lebhafter Nordwind und die Temperaturen gehen spürbar zurück. Auf den Bergen droht ein Wintereinbruch mit starkem Schneefällen, die Schneefallgrenze sinkt rasch auf 1800 bis 1500 Metern Höhe. Es sollten keine Wanderungen oder Bergtouren im Gebirge unternommen werden! Die Temperaturen liegen im Tal nur noch bei 6 bis 12 Grad, auf 2000 Meter eisig mit Werten um den Gefrierpunkt.

In der Nacht zum Freitag sinkt die Schneefallgrenze teilweise bis auf 1200 Meter Höhe und auch am Freitag tagsüber bleibt es wechselhaft mit Schauern und Gewittern. Die Schneefallgrenze liegt um 1800 Meter und damit bleibt es kühl bei 0 Grad auf 2000 Metern und 10 bis 15 Grad in Tallagen. Immer noch lebhafter und kalter Wind.

Am Wochenende beruhigt sich dann das Wetter und es gibt auch wieder mehr Sonnenschein. Durchweg trocken bleibt es aber sowohl am Samstag als auch am Sonntag nicht. An beiden Tagen bleibt die Luft anfällig für Schauer und Gewitter. Es wird allerdings zögerlich wärmer und die Temperaturen können am Sonntag in Tallagen die 20 Grad-Marke erreichen oder knapp übersteigen. Die Schneefallgrenze steigt dann im Verlauf des Wochenendes wieder bis ins Hochgebirge an.