Update: Extrem-Unwetter trifft den Westen: Über 150 Liter Regen – DWD ruft höchste Warnstufe aus

Der Westen Deutschlands erlebt eine historische Starkregenlage. Höchste Warnstufe, überflutete Straßen und Erdrutsche bedrohen ganze Regionen.
Die Wetterlage im Westen Deutschlands spitzt sich dramatisch zu. Besonders betroffen sind das westliche Nordrhein-Westfalen, der Nordwesten von Rheinland-Pfalz sowie Teile des Saarlands. Seit Montagabend fielen dort innerhalb weniger Stunden Regenmengen von mehr als einem ganzen Monat. In Bedburg summierten sich bis zum Dienstagmorgen bereits 125 Liter pro Quadratmeter, in Mönchengladbach waren es 110 Liter. Auch in Rheinland-Pfalz wurden örtlich 80 Liter, im Saarland sogar über 100 Liter registriert. Angesichts dieser Werte hat der Deutsche Wetterdienst (DWD) die Unwetterwarnungen von Stufe 3 auf Stufe 4 heraufgestuft – die höchste Warnstufe für „Extremes Unwetter“.
Sturzfluten und Erdrutsche drohen akut
Die Folgen dieses anhaltenden Starkregens sind bereits in vielen Orten sichtbar. Keller laufen voll, Straßen stehen unter Wasser, kleinere Bäche und Flüsse treten über die Ufer. In ländlichen Regionen drohen zudem Erdrutsche, da die Böden nach den massiven Regenfällen vollkommen wassergesättigt sind. Einsatzkräfte der Feuerwehr arbeiten vielerorts im Dauereinsatz, doch selbst leistungsfähige Pumpen und Kanäle können die Wassermassen kaum noch aufnehmen. Experten warnen eindringlich, überflutete Straßen zu meiden und sich keinesfalls in der Nähe von steilen Hängen aufzuhalten.

DWD warnt: Lage bleibt bis Dienstagmittag kritisch
Laut den aktuellen Prognosen wird der Starkregen noch bis zum Dienstagmittag anhalten. Betroffen bleibt vor allem der äußerste Westen, doch das Regenband verlagert sich langsam ostwärts. Die Wettermodelle rechnen bis dahin mit weiteren 30 bis 50 Litern pro Quadratmeter, örtlich sogar noch mehr. Damit könnte die Gesamtsumme in einzelnen Regionen auf über 150 Liter ansteigen – ein Wert, der in dieser Geschwindigkeit kaum noch von der Natur aufgenommen werden kann. Erst ab den Mittagsstunden sei mit einer langsamen Abschwächung der Regenfälle zu rechnen.
Gefahr für Bevölkerung und Infrastruktur
Die Gefahrenlage bleibt bis dahin ernst. Durch die hohen Regenmengen drohen Sturzfluten, Überflutungen von Verkehrswegen und massive Behinderungen im Nahverkehr. Auch Bahnstrecken könnten unterbrochen werden, während Strom- und Telefonleitungen durch Unterspülungen gefährdet sind. Besonders in dicht besiedelten Regionen wie dem westlichen Ruhrgebiet besteht das Risiko, dass Abwasserkanäle komplett kollabieren. Für die Bevölkerung bedeutet dies eine erhebliche Einschränkung des Alltags, verbunden mit der ständigen Gefahr, dass sich die Lage binnen Minuten dramatisch zuspitzt.
Behörden raten zu äußerster Vorsicht
Die Behörden appellieren eindringlich an die Bevölkerung, Warnmeldungen ernst zu nehmen und gefährdete Gebiete zu meiden. Wer in Hochwasserzonen lebt, sollte Kellerräume verlassen, elektrische Geräte sichern und sich auf eine mögliche Evakuierung vorbereiten. Auch Autofahrern wird geraten, überflutete Straßen niemals zu befahren, da bereits wenige Zentimeter Wasser ein Fahrzeug unkontrollierbar machen können. Der DWD mahnt: Bis zur Entspannung der Lage am Dienstagmittag bleibt das Unwetter eine akute Gefahr für Leib und Leben.