Unwetter mit Sturzfluten: Bleibt die gefährliche Unwetterlage bis in den Sommer erhalten? Ist der Jetstream schuld?

Da tut sich beim Wetter einfach nichts. Jeden Tag Schauer, Gewitter, Unwetter und ein Ende der gefährlichen Wetterlage ist nicht in Sicht. Die neusten Wettervorhersagen für Deutschland sind einfach nur gruselig. Welche Rolle spielt der Jetstream?

Der Mai ist in einigen Regionen sehr nass, in anderen dagegen teilweise recht trocken. Überall ist es allerdings ein recht warmer Monat, auch wenn man das aufgrund der wechselhaften Wetterlage kaum glauben mag. Doch es ist so: Der Mai 2024 wird wohl in den Top 5 der wärmsten Mai-Monate seit 1881 landen. Und das ist noch nicht alles. Der Frühling könnte in diesem Jahr sogar der wärmste seit mehr als 140 Jahren werden. Wer hätte das gedacht? Daran hat auch nichts die Mini-Kälte Mitte April geändert. Der Frühling versucht einen warmen Durchmarsch.

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Die Atmosphäre hat auch in den nächsten Tagen genaug Feuchtugkeit im Gepäck um weiterhin für Starkregen zu sorgen.

Die kommenden Tage bleiben warm, aber auch wechselhaft. Heute drohen im Nordosten Unwetter durch Starkregen, Sturmböen und Hagel. Morgen geht es wechselhaft weiter und am Freitag kann es dann im Westen und Südwesten wieder starker Landregen mit einzelnen Gewittern geben. Wir stecken in der Sumpfwetterlage fest. Es geht weder vor noch zurück.

Großwetterlage ist wie in Stein gemeißelt

Da tut sich auch in den nächsten 14 Tagen bei der Großwetterlage so gut wie nichts. Wir haben ein stabiles Hoch über Osteuropa, das ist Uwe und zugleich ein Hoch unmittelbar vor der Atlantikküste von Frankreich. Zwischen den Hochs ist das Wetter über Mitteleuropa buchstäblich zum Erliegen gekommen. Ein Gewittertief treibt seit Tagen seit Unwesen und zieht dabei auch immer wieder über Deutschland hinweg. Es kommt nicht wirklich weiter und zieht auch nicht komplett ab. Erst hieß es Katinka, nun trägt es den Namen Lisa.

Deutschland steht ein nasser Auftakt in den meteorologischen Sommer bevor. Die Gewitter- und Unwetterlage könnte sich bis weit in den Juni fortsetzen.

Johannes Habermehl, Wetterexperte

Das Ergebnis ist das gleiche: eine völlig festgefahrene Wetterlage. Diese bringt regionale Unwetter durch Starkregen. Gestern bis heute fielen regional 50 bis 90 Liter Regen.

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Im Sommer 2021 kam es im Ahrtal durch intensiven Starkregen zu einer Katastrophe. Mehr als 150 Menschen kamen bei der Flukatastrophe ums Leben. Die aktuelle Großwetterlage begünstigt die Entstehung solcher Überschwemmungen.

Am vergangenen Freitag waren es im Saarland um 100 bis 130 Liter Regen gewesen. In der Folge kommt es immer wieder zu starken Überschwemmungen. Schuld ist die Lage des Jetstreams. Der hält alles an Ort und Stelle. Die beiden Hochs bleiben ortsfest. Die Tiefs dazwischen haben kaum Bewegungsraum und laden ihre nasse Fracht immer wieder am gleichen Ort ab.

Säuft auf der Juni komplett ab?

Da könnte zum Monatswechsel sogar noch etwas ganz Großes bevorstehen, denn die Luftmassen werden immer wärmer. Die Feuchtigkeit und das wechselhafte Wetter bleiben. Die warmen Luftmassen könnten die Unwetter- und Gewitterentstehung weiter anfachen. In der Folge drohen dann vermutlich noch mehr Starkregenereignisse. Mit einer Unwetterlage starten wir in den meteorologischen Sommer 2024. Die Höchstwerte steigen zum Monatswechsel in den Bereich 25 bis 30 Grad.

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Bis Anfang Juni erwartet Deutschland nach der aktuellen Prognose unseres Hausmodells ECMWF viel, viel Niederschlag. Die Starkregenwetterlage bleibt angespannt.

Gewitter und Unwetter würden uns aber wie gesagt treu bleiben. Nach wie vor ist kein stabiles Sommer- oder Frühsommerhoch in Sicht. Die gefährliche Unwetterlage bliebe uns erhalten! Die aktuelle Juniprognose wurden unterdessen von der NOAA nach oben korrigiert. Es könnte ein recht warmer Monat werden und das garniert mit vielen Unwettern!