Sturzflutgefahr in Deutschland: Hier wird die Wetterlage in dieser Woche sehr gefährlich! Rückblick Braunsbach-Unwetter.

Die aktuelle Wetterlage weckt mal wieder Erinnerungen an so manche Mai-Wetterlage in den vergangenen Jahren. Wir stecken im Tiefdruck-Dschungel fest. Das ist die eine Seite von Deutschland. Auf der anderen Seite geht dagegen der Frühsommer weiter. Mittendrin knallt es und es drohen leider auch Sturzfluten.

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Es drohen im Südwesten schwere Gewitter mit Sturzfluten und Überschwemmungen. Bitte aufpassen!


Vor acht Jahren haben wir im Jahr 2016 einen echten Sturzflut-Mai erlebt. Immer wieder hatten sich damals Gewitter gebildet und diese kamen durch die geringe Luftströmung kaum von Ort und Stelle. In der Folge gab es mehrere heftige Unwetter mit Sturzfluten. Besonders bekannt waren damals Braunsbach und später auch Simbach. Die beiden Orte liegen in Baden-Württemberg bzw. Bayern. Damals kamen die Gewitter kaum von Ort und Stelle und es kamen erhebliche Regensummen zusammen.

Binnen kurzer Zeit wurden die Ortschaften durch Sturzfluten verwüstet. Leider deutet sich derzeit eine ähnliche Wetterlage auch für die aktuelle Wetterwoche und für die Pfingst-Feiertage an. Es wird natürlich nicht jeden treffen, aber lokal geht es ordentlich zur Sache.

Was passiert am 31. Mai 2016 in Braunsbach?

Das Unwetter von Braunsbach im Mai 2016 war das Ergebnis einer komplexen meteorologischen Situation, die durch mehrere Faktoren verursacht wurde. Vor dem Unwetter herrschte über Mitteleuropa ein Hochdruckgebiet, das warme und feuchte Luftmassen aus südlichen Regionen heranführte. Gleichzeitig näherten sich von Westen her mehrere Warmfronten, die zusätzliche Feuchtigkeit und instabile Luftmassen mit sich brachten.

Die Kombination aus warmer, feuchter Luft an der Vorderseite der Warmfronten und kühlerer Luft in höheren Atmosphärenschichten führte zu einer starken vertikalen Labilität der Luftmassen. Dies begünstigte die Bildung von Gewittern und starken Niederschlägen. Über der Region um Braunsbach trafen diese unterschiedlichen Luftmassen aufeinander, was zu einer konvergenten Zone führte. In dieser Zone stieg die Luft aufgrund von Konvektion und orographischem Aufgleiten (Luftströmungen, die an Hängen aufsteigen und abkühlen) stark an. Diese Bedingungen schufen ideale Voraussetzungen für die Bildung von starken Gewitterzellen über der betroffenen Region.

Gewitter bewegten sich kaum von Ort und Stelle

Diese Gewitter waren sehr langsam ziehend und verursachten langanhaltende, lokale Starkregenfälle. Aufgrund der geografischen Lage von Braunsbach begünstigte die Staulage zudem eine Ansammlung großer Regenmengen in einem begrenzten Gebiet. Dies verstärkte die Überflutungen und die Zerstörungskraft des Unwetters. Die Kombination aus Konvektion, orografischem Aufgleiten, Staulage und der langsam ziehenden Gewitterfront führte zu extremen Regenfällen und Überflutungen, die schwere Schäden an Gebäuden, Straßen und Infrastruktur verursachten. Diese meteorologischen Prozesse verdeutlichen die Komplexität von Unwetterereignissen und die Herausforderungen bei der Vorhersage und Bewältigung solcher Naturkatastrophen.

Ähnliche Unwetterlage erwartet Südwestdeutschland in den nächsten Tagen

Bei uns in Deutschland kommt es im Südwesten in den nächsten Tagen verstärkt wieder zu seiner Wetterlage. Bereits jetzt kommt es in Frankreich zu stationären Gewittern, die heftigen Regen bringen, wie aktuelle Aufnahmen zeigen. Das könnte auch bei uns sehr brisant werden.

In Teilen von Frankreich fielen gestern binnen nur 2 Stunden bis zu 90 Liter Regen auf den Quadratmeter. Die Folge waren Überschwemmungen. Ähnliches droht in den nächsten Tagen auch bei uns in Deutschland, aber immer wieder eng begrenzt!