Droht Deutschland ein extremer Hitzesommer? Düstere Prognosen!

Der aktuelle Winter ist bisher einer der wärmsten seit Beginn der Wetteraufzeichnungen im Jahr 1881. Wir liegen 2,8 Grad über dem langjährigen Klimamittel. Was bedeutet das für den Sommer 2023? Was berechnen die Wettermodelle? Droht Deutschland erneut ein extremer Hitzesommer?

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Droht Deutschland ein extremer Hitzesommer? Was folgt auf den warmen Winter 2022/23? Wir schaue uns die neusten Langfristprognosen an.

Der Januar 2023 ist auf Rekordkurs. Es wird einer der wärmsten Januar-Monate seit Beginn der Wetteraufzeichnungen 1881. Der Winter 2022/23 weist insgesamt eine positive Abweichung von 2,8 Grad auf. Damit ist es einer der wärmsten Winter seit Beginn der Wetteraufzeichnungen in Deutschland. Kommenden Dienstag endet der Januar und damit sind auch zwei Drittel des meteorologischen Winters vorbei. Der Februar könnte nach sämtlichen führenden Langfristwettermodellen 2 bis 3 Grad wärmer als das Klimamittel der Jahre 1961 bis 1990 ausfallen. Was bedeuten diese Zahlen und Daten für den kommenden Sommer? Immer wieder stellt sich die Frage, ob nun der Sommer sehr warm werden wird.

Zunächst einmal sei der Hinweis erlaubt, dass es dem Sommer total egal ist, wie der Winter verläuft bzw. verlaufen ist. Aus dem Wetter im Winter kann man keinesfalls auf das nachfolgende Sommerwetter schließen. Es gibt zwar immer wieder gewisse "Experten", die meinen, das sei möglich, doch die seriöse Meteorologie erkennt hier keinen Zusammenhang zwischen der Wetterlagen in verschiedenen Jahreszeiten. Wir hatten nach einem warmen Winter schon einen kühlen Sommer, aber auch schon einen sehr warmen Sommer. Allein aufgrund des aktuellen Winterwetters können wir also keine Aussage zum kommenden Sommer treffen. Allerdings rechnen einige Langfristwettermodelle schon bis zu den Sommermonaten. Diese Ergebnisse schauen wir uns mal an.

CFS-Modell der NOAA geht von einem sehr warmen Sommer aus

Es gibt sogenannte langfristige Klimamodelle. Diese erstellen Monats- und Jahreszeitenprognosen. Dabei kann aber lediglich abgeschätzt werden, ob ein Monat bzw. eine Jahreszeit wärmer/kälter oder nasser/trockener als im langjährigen Mittel werden könnte. Mehr ist damit nicht möglich. Aussagen zu einzelnen Wochen oder gar Tagen kann man nicht treffen. Schauen wir uns also mal den aktuellen Trend an, den das Climate Forecast System des US-Wetterdienstes NOAA für den Zeitraum Juni, Juli und August in Deutschland berechnet. Die dargestellten Abweichungen der Temperaturen beziehen sich auf die Jahre 1991 bis 2020.

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Der Sommer 2023 soll laut dem US-Wetterdienst NOAA rund 1 bis 2 Grad wärmer als die Jahre 1991 bis 2020 ausfallen.

Wir sehen eine Abweichung von 1 bis 2 Grad über dem Klimamittel, über dem neuen Klimamittel der vergangenen 30 Jahre, um genau zu sein. Das wäre unterm Strich schon ein recht warmer Sommer. Das schauen wir uns gleich mal im genauen Zeitreihenvergleich an. Ob es nun viele Tage mit mehr als 30 Grad geben wird oder sogar Tage mit über 40 Grad kann man aus diesen Daten aber nicht herauslesen.

Sommer 2023: Top 5 der wärmsten Sommer seit 1881?

Wenn die Abweichung tatsächlich im Bereich 1 bis 2 Grad gegenüber dem Mittel 1991 bis 2020 liegt, dann würden wir einen der wärmsten Sommer seit 1881bekommen. Das zeigt die nachfolgende Grafik.

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Sollte der Sommer 2023 rund 1 bis 2 Grad (schraffierter Bereich) wärmer als 1991 bis 2020 ausfallen, dann würde es einer der wärmsten Sommer seit 1881 werden. Quelle: mtwetter.de

Insgesamt sieht es also nach einem sehr warmen Sommer 2023 aus. Die Chancen für einen Hitzesommer stehen also (leider) ziemlich gut. Das dürfte ziemlich spannend werden. Beim Niederschlag wird derzeit weder ein besonders nasser, noch ein sehr trockener Sommer berechnet. Diese Werte sollen alle im langjährigen Klimamittel liegen.